Peter Ustinov
Biografie
ZitatePeter Alexander Ustinov wurde am 16. April 1921 als Baron von Ustinov im Stadtteil Swiss Cottage des Londoner Bezirks Camden geboren. Peters Vater war Jona Baron von Ustinov (1892–1962), ein Diplomat und Journalist, der einige Jahre als Korrespondent in Berlin und Amsterdam arbeitete bis er eine Anstellung bei der deutschen Botschaft in London bekam. 1935 ließ er sich mit seiner Familie in Großbritannien einbürgern, da er aufgrund der Nürnberger Rassengesetze und seiner russischen Wurzeln aus dem deutschen Staatsdienst ausscheiden musste. Peters Mutter war Nadeschda Leontjewna Benois, eine Bühnenbildnerin und Tochter des russischen Architekten Leonti Benois.
Bereits der Familenstammbaum zeigt auf, dass Ustinov russischer, französischer, deutscher, schweizerischer, italienischer und sogar äthiopischer Abstammung war. Offiziell war Ustinov sein Leben lang britischer Staatsbürger, sah sich selbst allerdings stets als Weltbürger: "Ich bin ethnisch sehr schmutzig und sehr stolz darauf." Dennoch verkörperte er er Prototyp eines englischen Gentlemans.
Aufgewachsen ist Ustinov in London wo er eine multilinguale Erziehung genoss. Zu Hause lernte er Englisch, Russisch, Deutsch und Französisch, später dann auch Italienisch, Spanisch, Neugriechisch und Türkisch. Ab 1934 besuchte er die Eliteschule Westminster, die er jedoch nach knapp drei Jahren verließ. Ustinov absolvierte eine Schauspielausbildung am London Theatre Studio unter der Leitung von Michael St. Denis und trat schon im Alter von 17 Jahren in seiner ersten professionellen Rolle in "Der Waldschrat" auf.1942 wurde sein erstes Theaterstück House of Regrets im Arts Club uraufgeführt.
Im Jahr 1951 gelang Peter Ustinov der internationale Durchbruch als Filmschauspieler in der Rolle des selbstherrlichen, geisteskranken und größenwahnsinnigen Kaiser Nero in "Quo Vadis" der internationale Durchbruch. Für seine Leistung wurde er mit einem Golden Globe ausgezeichnet und für einen Oscar nominiert. Den ersten Oskar bekam er aber erst 9 Jahre später für die Rolle des Lentulus in Stanley Kubricks "Spartacus" und 1964 einen weiteren Oscar als bester Nebendarsteller in "Topkapi".
Neben seiner auffälligsten Tätigkeit als Filmschauspieler arbeitete Ustinov auch als Regisseur und Autor und etablierte sich mit seinen zeitsatirischen Stücken und Romanen als kritischer Beobachter des politischen und gesellschaftlichen Weltgeschehens. Er war auch ein beliebter Erzähler und Conférencier.
"Weltbürger" Ustinov engagierte sich politisch als Weltföderalist und Sonderbotschafter von UNESCO und UNICEF und trat weltweit für Kinder- und Menschenrechte ein. Mit zunehmenden Alter widmete er sich verstärkt der Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen und gründete Universitätslehrstühle in Budapest und Durham sowie das deutschsprachige Sir-Peter-Ustinov-Institut in Wien. Von 1968 bis 1974 war Ustinov Rektor der Universität Dundee und von 1992 bis zu seinem Tod Kanzler der Universität Durham.
1990 wurde er von Elisabeth II. in den britischen Adelsstand erhoben.
Am 28. März 2004 starb Sir Peter Ustinov im Alter von 82 Jahren in einer Privatklinik in Genolier bei Genf an Herzversagen.