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Sophokles

Sophokles, der große antike griechische Dichter, wurde 497 oder 496 vor Christus in Kolonos Sohn des vermögenden Waffenfabrikanten Sophillos geboren. Sophokles gilt neben Aischylos und Euripides als der bedeutendste der antiken griechischen Tragödiendichter. Seine Tragödien, etwa "Antigone" aus dem Jahr 442 vor Christus, "König Ödipus" aus 429-425 vor Christus oder "Elektra" ca. 413 vor Christus, gehören zu den bedeutendsten Dramen der Weltliteratur und hatten Einfluss auf das dramatische Schaffen von Generationen. Seine erhaltenen Stücke, vor allem "Antigone" oder "König Ödipus", sind auf den Bühnen der ganzen Welt zu sehen.

Sophokles wurde schon zu seinen Lebzeiten als "Liebling der Götter" betrachtet, fiel er doch nicht nur durch sein überragendes dichterisches Talent, sondern auch durch große Schönheit und Musikalität auf. Schon als Knabe gewann er in körperlichen und musischen Agonen. 480 vor Christus war er Vorsänger beim Siegespaian nach der Schlacht bei Salamis und erregte durch seine Schönheit Aufsehen. Sein Musiklehrer war vermutlich Lampros. Sophokles soll insgesamt 24 mal bei den Dionysien gesiegt haben. In seinem Stück Nausikaa trat Sophokles als Lyraspieler auf, in dem Stück Thamyras als Ballspieler.

Dank seiner wohlhabenden Familie genoss Sophokles eine ausgezeichnete Erziehung und verkehrte schon früh in Intellektuellenkreisen und machte Bekanntschaft mit führenden Persönlichkeiten Athens. Von Jugend auf war Sophokles in das geistige und politische Leben Athens integriert und bekleidete später als 'Philathenaios' und angesehener Bürger verschiedene politische Ämter, die er neben seiner dichterischen Tätigkeit ausübte.

In 443/442 hatte er die Position eines Hellenotamias (Kassenverwalter im Seebund) inne. In 441/439 bekleidete Sophokles das Strategenamt mit Perikles im samischen Krieg und in 428 war er zusammen mit Thukydides Stratege im Krieg gegen die Anaier. Von 413-411 war Sophokles Mitglied der oligarchischen Regierung seiner Heimatstadt, den sogenannten Probulenkollegium.

Sophokles übte auch vielfältige kultische Funktionen aus. Als Priester des Heilheros Halon führte er aus Epidauros den Kult des Asklepios in Athen ein und nahm den Gott bis zur Errichtung eines eigenen Temenos in sein Haus auf.

Seinen Nachruhm verdankt Sophokles jedoch seinem umfangreiches Werk als Dichter. 132 Stücke sind dem Titel nach bekannt; wahrscheinlich haben aber einige Stücke mehrere Titel gehabt. Außerdem schrieb Sophokles Elegien, Paiane und eine Prosaschrift über den Chor.

Sophokles selbst hat seine künstlerische Entwicklung in drei Abschnitte eingeteilt: Seine ersten Stücke seien voll aischyleischen Überschwangs gewesen und die Stücke der mittleren Phase voller Herbheit und Künstlichkeit. Erst in der letzten Phase habe er den persönlichen Stil gefunden. Er entwickelte die Tragik aus dem Charakter seiner Helden, die in ihrem edlen Wollen an den Fügungen höherer Mächte und inneren Konflikten zerbrechen. In seinem Alterswerk "Antigone" hält einzig die Tochter von König Ödipus ihm die Treue. Die Tochter des unglücklichen Ödipus gilt in Sophokles' Tragödie "Antigone" als ideale Vertreterin der "abendländischen Humanität" in ihrem Widerstand gegen eine unmenschliche Staatsräson. Sophokles' antike Tragödie "Antigone" wurde von vielen Dramatikern, wie beispielsweise Jean Anouilh, Bertolt Brecht, Rolf Hochhuth und George Tabori, neu interpretiert.

405 oder 406 vor Christus starb der antike Dichter Sophokles etwa neunzigjährig in Athen.

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