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Waldemar Bonsels

Waldemar Bonsels war in den 1920er-Jahren einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller. Sein 1912 erschienenes Buch "Die Biene Maja und ihre Abenteuer" und die 1915 veröffentlichte Fortsetzung "Himmelsvolk" machten ihn weltberühmt. Im Laufe der Jahre wurde "Die Biene Maja und ihre Abenteuer" in über 40 Sprachen übersetzt und diente auch in Deutschland als Vorlage für eine TV-Serie.

Geboren wurde Waldemar Bonsels am 21. Februar 1880 in Ahrensburg bei Hamburg als zweites von fünf Kindern eines Apothekers und späteren Zahnarztes. Er besuchte zunächst ein Gymnasium in Kiel, das er jedoch mit das er mit siebzehn Jahren ohne Abschluss verließ, um anschließend eine kaufmännische Ausbildung in Bielefeld zu absolvieren. Von Ende 1900 bis Juni 1902 arbeitete Bonsels als Kaufmann in einer Karlsruher Druckerei.

In England, Bethel und Basel ließ er sich zum Missionskaufmann ausbilden und ging Oktober 1903 für die Basler Mission nach Ostindien. Er blieb jedoch nur bis April 1904 und übte heftige Kritik an der Arbeit der Basler Mission in Indien.

Zurück in Deutschland heiratete Bonsels recht bald die Schwester eines seiner Mitverleger, trennte sich nach der Geburt des zweiten Sohnes wieder und heiratete einige Jahre später Elise Ostermeyer, durch deren Vater er zur Basler Mission gekommen war.

Anfang der 1910er-Jahre zog Bonsels nach Schleißheim bei München und verfasste dort das Buch "Die Biene Maja und ihre Abenteuer", das 1912 erschien und ihm weltweiten Ruhm bescherte. Biene Maja wurde später in über 40 Sprachen übersetzt und gilt bis heute als eines der bekanntesten Kinderbücher.

Im Ersten Weltkrieg betätigte sich Bonsels als Kriegsberichterstatter. Nach dem Krieg kaufte er 1918 ein Haus in Ambach am Ostufer des Starnberger Sees, wo er bis zu seinem Tod alleine wohnte, denn er wollte ohne Familie leben, so dass auch die zweite Ehe geschiedenen wurde.

In den 1920er-Jahren wurde Bonsels zu einem der meistgelesenen Autoren in Deutschland, obwohl er nie wieder an den Erfolg der Biene Maja anknüpfen konnte. Dennoch schrieb Bonsels regelmäßig neue Bücher und hatte auch mit dem aufkommenden Nationalsozialismus keine Berührungsängste. Waldemar Bonsels galt als Antisemit und schrieb nach den studentischen Bücherverbrennungen vom 10. Mai 1933 Propagandatexte in denen er Juden als ein "penetrantes Element der Einwirkung" bezeichnete.

Während des Zweiten Weltkriegs war Bonsels Herausgeber der kriegspropagandistischen "Münchner Feldposthefte" und gab 1942 die Anthologie "Der Hüter der Schwelle. Die Welt der Novelle" heraus, die einige propagandistische Züge enthielt.

Nach dem Krieg hatte Bonsels in den in den amerikanischen und britischen Besatzungszonen Publikationsverbot, während er in der französischen Besatzungszone 1948 im Corona Verlag eine überarbeitete Version des "Dositos" veröffentlichen konnte. 1952 änderte Bonsels den Titel des Buchs in "Das vergessene Licht".

Am 31. Juli 1952 starb Waldemar Bonsels in seinem Haus in Ambach am Starnberger See. Geblieben ist sein Ruhm als Verfasser der Geschichten um die "Biene Maja", den auch seine politischen Verstrickungen in den 1940er Jahren nicht schmälern konnten.

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