Biographische Einleitung

Das Erscheinen der »Frau Aventiure« war nicht nur äußerlich ein Markstein auf dem dornenvollen und doch auch wieder oft von duftigstem Rosenflor umwachsenen Lebenspfad unseres Dichters. Das neue Buch fand eine viel allgemeinere und günstigere Beachtung in der Presse als er erwartet hatte. So konnte er sich nunmehr auch rückhaltlos der großen Popularität freuen, zu der ohne sein Zutun und gegen seinen Willen neuerdings die humoristischen Zechlieder gelangt waren, die er in sorgloserer Zeit für die Heidelberger »Frankonen« und dann für den »Engeren« gedichtet hatte. Bereits 1856 waren die älteren derselben durch den für sie begeisterten Schwanitz dem Herausgeber des Magdeburger (späteren Leipziger) Kommersbuchs mitgeteilt und von diesem in das letztere aufgenommen worden. Auch handschriftlich und mündlich hatten sie sich allenthalben auf den deutschen Hochschulen verbreitet. Etwa um dieselbe Zeit, da Scheffel in Rippoldsau 1858 das von Wehmut diktierte Geleitwort zur zweiten Auflage seines »Trompeter« schrieb, hatte in Karlsruhe die Jahresversammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte dem an ihr teilnehmenden Pfarrer Schmezer Gelegenheit geboten, die geologischen Kneiplieder seines lieben »Meister Josephus« vor dem sachverständigsten Publikum aus ganz Deutschland zum Vortrag zu bringen. Die Aufnahme war ein Triumph von Scheffels Humor; die ernstesten Geologen mußten in jenen Spätabendsitzungen ihrer Sektion sich vor Lachen schütteln, als sie die »Saurierei« »zu tief in die Kreide« geraten sahen und den Basalt als »geologischen Romeo« zu begreifen gelehrt wurden. In Heidelberg beschloß dann der »Engere« infolge der Nachfrage, die ihm im Laufe der Jahre von Scheffel gestifteten Lieder als »Ausgabe für Freunde« drucken zu lassen. Der Dichter gab nur zögernd seine Einwilligung. Und er war noch in Brestenberg, als das Preisausschreiben des Verlegers des »Allgemeinen Deutschen Kommersbuchs«, M. Schauenburg in Lahr, für die besten Kompositionen dieser Lieder im März 1860 zu dem »Preissingen« in Mannheim führte, bei welchem Häusser einer der Preisrichter war. Ein Quartett, aus den Sängern Ditt, Stepan, Schlösser und Rocke unter Vincenz Lachners Leitung bestehend, brachte die preisgekrönten der neuen Melodien in Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe zum Vortrag.

Als das Buch »Frau Aventiure« erschien, kamen der Aufnahme, die dies Werk ernster Poesie fand, jene Erfolge zugute. Noch ein anderer Umstand begünstigte die Aufnahme. Der Wiederherstellung der Wartburg gab in diesem Sommer, den Scheffel wieder auf dem Land, diesmal zu Pienzenau in Oberbayern verbrachte, das Wartburgfest der deutschen Kunstgenossenschaft die Weihe, und der schwungvolle Festgruß, den Scheffel auf Ersuchen des Großherzogs von Weimar für das am 21. August stattfindende Fest dichtete, ließ ihn als den erklärten Dichter der Wartburg erscheinen. (S. Nachgelassene Dichtungen.)

Scheffel hatte in Pienzenau dem Münchener Kunstschriftsteller Ernst Förster sein Landhaus abgemietet und blieb bis in den Dezember in diesem erquicklichen Bergasyl. Von Ludwig Steub wurde er hier oft abgeholt zu größeren Wanderfahrten an die oberbayrischen Seen und in die sich um diese ausbreitende Bergwelt. Noch hoffte er, den Roman vom Meister Konradus zustande zu bringen. Zu heiteren Symposien kamen die Maler Aug. Fischer, Cäsar Metz, Wilhelm Klose, der Komponist Robert v. Hornstein, die Dichter Wilh. Hertz und Heinrich Leuthold aus München zu ihm herüber. Durch diesen Verkehr wurde sein guter Humor wieder wach: das Lied vom »Tazzelwurm« ist damals für die Einweihung eines kleinen Gasthauses bei den Audorfer Almen entstanden, für das Aug. Vischer ein humoristisches Drachenbild in Anspielung auf die in der Gegend heimische Drachensage gemalt hatte. Auch mit Felix Dahn, der ihm als begeisterter Verehrer inzwischen näher getreten war, und mit Julius Braun und seiner Gattin feierte er hier ein Wiedersehen. Ebenso wurde er durch einen Besuch Ludwig Häussers, einen »Einfall« mit Weinproben, in der ländlichen Stille erfreut, worüber er in vorzüglichem Mönchslatein dem »Engeren« eine ausführliche Epistel sandte (f. »Scheffels Leben und Dichten«, S. 606).

Als er diesmal heimkehrte, durfte er sich für völlig hergestellt halten. Die Menschenscheu war von ihm gewichen. Mit Genugtuung erlebte er, daß auch die Vaterstadt in ihm den Dichter zu schätzen wußte, dessen frischer Ruhm in ganz Deutschland wiederhallte. Die Karlsruher Künstlerkolonie, die seit der Berufung von Schirmer (1854), Karl Friedr. Lessing (1858), Adolf Schrödter (1859) und eben erst wieder von Feodor Dietz unter dem Protektorate des mit Luise von Preußen verheirateten Großherzogs Friedrich einen wachsenden Aufschwung genommen hatte, veranstaltete zum 20. Februar 1864 ein Fest, in welchem lebende Bilder nach Gedichten aus »Frau Aventiure« gestellt wurden, während Feodor Dietz in einem großen Vortrag dieses Wert würdigte und pries. Ähnliches geschah auch in München, Nürnberg, Zürich und andern Kunststädten. Die Mutter schrieb in höchster Freude nach dem Karlsruher Feste an Arnswald, daß dieser Abend einen Wendepunkt in Josephs ganzer Anschauung von seiner Vaterstadt hervorgebracht habe. Und ein Paar Wochen später verlobte er sich in gehobenster Stimmung mit einer jungen Freundin seiner Mutter, dem Freifräulein Karoline von Malsen, der einzigen Tochter des damaligen bayrischen Gesandten in Karlsruhe, eines Witwers. Gemeinschaftliche Beziehungen zur Münchner Kunst- und Künstlerwelt hatten die Annäherung bewirkt. Am 22. August erfolgte die Hochzeit im Hause der Braut. Die gleiche Liebe zur schönen Natur und zu ihrem Genuß in frischer Wanderung beseelte das Paar, Scheffel hatte für das erste Ehejahr das Dössekelsche Landhaus zu Seon am Hallwyler See wieder gemietet. Ehe sie dort ein idyllisches Leben begannen, führte die Hochzeitsreise die Neuvermählten über Säckingen, den Hohentwiel, den Bodensee, in die Schweiz und weiter nach den italienischen Seen. Die Mutter war selig über die guten Nachrichten, die sie im Laufe des nächsten Jahres aus Seon erhielt – es war ihre letzte Freude! Noch vor der Geburt des ersehnten Enkels, am 5. Februar 1865, starb Frau Josephine Scheffel an einem Gehirnschlag, tiefbetrauert von den Ihren, aber auch von dem großen Kreise derer, denen sie als Dichterin und Dichtermutter, als Mitstifterin des Karlsruher »Elisabethenvereins« und Vorstandsdame des dortigen Frauenvereins lieb und wert war.

Scheffel hatte in Seon begonnen, in seinen beträchtlichen Vorrat noch ungedruckter Poesien Ordnung zu bringen. Ein junger Künstler, Anton v. Werner aus Frankfurt a. d. Oder, ein Schüler Schrödters und an Scheffel von Frau v. Wartenberg in Berlin (s. S. 36) empfohlen, hatte sich ihm, ganz erfüllt von Begeisterung für den deutschen Geist, den liebenswürdigen Humor und das malerische Element in Scheffels Dichtung, innig angeschlossen, und Scheffel hatte ihm beim Großherzog von Weimar den Auftrag vermittelt, eine Reihe von Kompositionen in Aquarell nach Szenen aus »Frau Aventiure« auszuführen. Jetzt verband er sich mit ihm zur Herausgabe des »Juniperus« mit historischen Anmerkungen und historisch empfundenen Illustrationen, und als der schmucke Band unter dem Titel »Juniperus, Geschichte eines Kreuzfahrers« gerade nach Ausbruch des Kriegs zwischen Preußen und den mit Österreich verbündeten kleineren deutschen Staaten im Sommer 1866 fertig wurde, sprach er in der Vorrede den Wunsch aus, daß die gemeinsame Arbeit des Künstlers und Dichters Zeugnis ablegen möge von der guten Kameradschaft eines Mannes vom Oberrhein und eines Mannes von der Oder, »von deutschen Herzen, die nichts wissen und nichts wissen wollen von Haß, Trennung und Bruderzwist.«

Noch vor dem Tod seiner Mutter hatte Scheffel auch den Plan gefaßt, seine »feuchtfröhlichen« Lieder für den »Engeren« mit anderen Gedichten zu vereinen, die in Italien wie in deutschen Wald- und Bergrevieren auf seinen Reisen entstanden waren. »Gaudeamus! Lieder aus dem Engeren und Weiteren«, sollte die Sammlung heißen, und noch in Seon begann er, die beiden Abteilungen durch neue Gedichte zu ergänzen. Die Trauer um die Mutter unterbrach dann die Vorbereitungen. Erst ein halbes Jahr später kam das Unternehmen wieder in Fluß; er hatte für den Deutschen Philologentag, der am 26. September 1865 in Heidelberg zusammenkam, seinem Freunde Professor Holtzmann als Vertreter des Festausschusses versprochen, zum Festmahl im Bankettsaal des Schlosses ein Lied zu dichten; in diesem ließ er nun das Heidelberger Faß als »geleerte Grüße« die versammelten Germanisten feierlich begrüßen. Er selbst nahm an dem Feste teil. Das waren wieder Jubeltage für die »engeren« Freunde, vor allem Häusser und Schmezer – Knapp war schon 1859 gestorben – als Scheffel den Aufenthalt etwas verlängerte, und es wurde diese Auffrischung für ihn zum Ansporn, nun energisch an das Unternehmen zu gehen. Er dichtete noch nach einem Besuche bei Eduard Witter in Neustadt a.d.H. das Lied zum Preise des Pfälzer Weins (»Der Fünfundsechziger«) wie er schon früher dem württembergischen Elfinger nach einem seiner wiederholten Besuche des kunstgeschmückten Klosters Maulbronn in der »Maulbronner Fuge« ein Loblied gewidmet hatte, und dann nach einem Ausflug mit Anton v. Werner nach dem ihm durch das Waltharilied teuer gewordenen Wasgenstein das nach diesem benannte Lied, in dem noch einmal die patriotische Tendenz seiner Jugendpoesie prophetische Worte fand: »... Wann greift ihr wieder nach den Schilden? Wann grünt des Reichs verdorrter Baum?« Auf Grund solcher auf Wanderfahrten gewonnener Lokaleindrücke waren auch die schon älteren Gedichte vom Aggstein an der Donau bei Kremsmünster, von Schloß Runglstein bei Bozen und dem crokusumblühten Zavelstein bei Teinach im württembergischen Schwarzwald entstanden. Schon war die neue Liedersammlung im Druck, da starb – am 16. März 1867 – Ludwig Häusser. So wurde das schöne Widmungsgedicht, in welchem Scheffel vor der Welt bekannte, was ihm für die Entwicklung seiner Poesie Alt Heidelberg und der »Engere« gewesen, für den von ihm innigst betrauerten Präsidenten des letzteren zum »Requiem«. Es war auch eine Rechtfertigung seiner eigenen »Feuchtfröhlichkeit«.

»Nun schau ich aus solidem Schwabenalter
Auf dieser Lyrik jugendtollen Schwung
Und reiche lächelnd meinen Liederpsalter
Den Zechern allen, die im Herzen jung.
Wer Spaß versteht, wird manchmal kräftigst lachen,
Und wen manch Lied schier allzudurstig däucht,
Der tröste sich: 's war anders nicht zu machen,
Der Genius Loci Heidelbergs ist feucht!«

Und der freundliche Anruf des Dichters: »Gaudeamus!« (»Laßt uns fröhlich sein!«) fand ein tausendfaches Echo im Vaterlande. Der hier in mannigfachster Beleuchtung schillernde und funkelnde Humor war so echt deutsch, der weite Kreis der Zecher, die im Herzen jung, nahm die Gabe so dankbar auf, daß binnen Jahresfrist vier Auflagen des Buchs vergriffen waren und jedes folgende Jahr von ihm neue nötig wurden. Unter denen, die Scheffels Perkeo- und Rodenstein-Humor voll zu würdigen wußten, befand sich Graf Otto v. Bismarck, der Kanzler des Norddeutschen Bundes.

Doch der Sänger der Lieder konnte des starken Erfolges gerade dieses Buches nicht froh werden. Einige Zeit nach dem Tod seiner Mutter hatte Scheffel es für seine Pflicht gehalten, zu dem vereinsamten kränkelnden Vater zu ziehen und sich des hilflosen blöden Bruders Karl anzunehmen. Das war für seine Nerven nicht gut, und stimmte nicht zu dem Lebensplan, den er bei seiner Werbung um Karoline v. Malsen hatte verwirklichen wollen. Die Geburt seines Sohnes Viktor am 20. Mai 1867 zu Clarens am Genfer See schuf ihm noch eine große Freude. Doch bald darnach wurde der Tod des Freiherrn v. Malsen zum Anlaß, daß seine Tochter mit ihrem Kind zu ihrer Großmutter ins Salzburgische zog. Es war der Beginn einer dauernden Trennung. Am 16. Januar 1869 starb dann auch der Vater Scheffels im 80. Lebensjahr. Dieser jähe Wechsel von frohen und traurigen Erlebnissen konnte gewiß nicht befruchtend zu neuem Schaffen auf den Dichter wirken. Wohl hörte er nicht auf, zu planen und zu hoffen, und manch echtes lyrisches Gedicht ist ihm selbst in dieser Zeit gelungen, so das schöne Trostgedicht »Maimorgengang«, das noch 1869 in der »Gartenlaube« erschien und seine Versöhntheit mit Vaterstadt, Gegenwart und Vaterland besiegelte (s. »Nachgelassene Dichtungen«).

Nach dem Tod seines Vaters hatte er so manchen Freundschaftsbeweis von Freunden des Hauses erhalten, denen er sich entfremdet hatte. So mancher seiner Jugendfreunde, wie Kamm, Lepique, v. Preen, Ellstätter, Adrian Bingner, der 1879 ans Reichsgericht nach Leipzig kam, die Brüder Karl und Gustav v. Stoesser und deren Vetter Ludwig v. Stoesser, befanden sich in höheren Staats- und Justizämtern. Der Verkehr im Hause des Ministers v. Freydorf, dessen junge Frau Alberta als Tochter der Bühnenkünstlerin Wilhelmine von Cornberg seiner Mutter sehr nahe gestanden hatte, öffnete ihm die Augen über die patriotische Tendenz der preußenfreundlichen Politik des Großherzogs Friedrich, was seine Sympathie für Deutsch-Österreich freilich nicht schmälern konnte. Der kunstsinnige Landesherr und seine Gemahlin hatten schon früher ihre freudige Teilnahme an des Dichters Schaffen bekundet. Rudolph v. Freydorf war 1866 bei Bildung des Ministeriums Mathy Präsident des Ministeriums des Großherzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten geworden, auf welch letzterem Posten er auch in Jolly's Ministerium blieb. Als im Sommer 1870 in Karlsruhe die 14. Versammlung deutscher Architekten und Ingenieure stattfinden sollte, schloß Scheffel den von ihm erbetenen »Festgruß der Stadt Karlsruhe« mit der prophetischen Mahnung aus dem Munde Erwins von Steinbach, des 1840 schon von seiner Mutter zu patriotischem Zwecke heraufbeschworenen Erbauers des Straßburger Münsters: »Architektur: des Deutschen Reichstags Hallen! Ingenieurs: die Brücken übern Main!«

In dem Jahrzehnt von 1866 bis 1876 wurde Scheffel der Lieblingsdichter der Generation deutscher Jugend, deren beste Kraft 1870 auf den Schlachtfeldern in Frankreich die großen Siege mit erstritt, dank denen am 18. Januar 1871 in Versailles die Gründung des neuen deutschen Reichs vollzogen werden konnte. Seine dreinschlagfröhlichen Lieder vom Jahre 1848 »Als die Römer frech geworden« und »Am Grenzwall«, die ernste Ballade vom Rodenstein, die den Mann beschwört, der dessen Flammberg schwingen kann, hatten im Felde zu den beliebtesten Kriegsliedern gehört. In jener Zeit stieg die Zahl der Auflagen des »Trompeter« auf fünfzig. Der Verleger O. Janke in Berlin, der aus der Konkursmasse des Meidingerschen Verlags das Verlagsrecht am »Ekkehard« bis zum Jahre 1870 erworben hatte, vertrieb mit dem größten Erfolg den von ihm veranstalteten Nachdruck; und von 1870 an erlebte der Roman von dem tapferen Kampf der alemannischen Mannen und Mönche gegen die feindlichen Landbedränger im Bonzschen Verlag Auflage auf Auflage. »Frau Aventiure« wurde in diesem Jahrzehnt in sieben, »Gaudeamus« in einundzwanzig Auflagen verkauft. Ganz unabhängig hiervon fanden Scheffels Lieder aus dem »Engeren« in flotten wirkungsvollen Melodien den Weg in immer weitere Kreise des Volkes; die schönsten Lieder aus dem »Trompeter« und »Frau Aventiure«, von Abt, A. Jensen, Riedel, Reinthaler, Ignaz Heim, Kalliwoda, Neßler, R. Stocker u.v.a. komponiert, wurden zu Lieblingen der am Klavier singenden Jugend. In demselben Zeitraum eroberten sich die in ihrer Art klassischen Prachtausgaben mit A. v. Werners Bildern den Salon. Dem illustrierten »Juniperus« folgte 1868 das große »Gaudeamus« mit seinem reichen köstlichen Holzschnittschmuck. Weihnachten 1869 brachte als Neuheit die »Bergpsalmen«, begleitet von den sechs großen Stimmungsbildern Werners aus der Alpenwelt, und 1872 erschien der »Trompeter von Säkkingen« mit Werners meisterhaften, in Humor und Ernst echt Scheffelisch anmutenden Illustrationen und wurde in dieser Gestalt von Kritik und Publikum mit gleicher Wärme begrüßt.

Da Scheffel die »Bergpsalmen« gleich als Prachtwerk und ohne jedes erläuternde Wort herausgab (erst später erfolgte die kleinere Ausgabe), so kam diese Dichtung nur allmählich ins Publikum. Die Vielen, welche jetzt in Scheffel vor allem den Humoristen liebten, fanden sie zu düster und herb und begriffen nicht recht, wie ein Scheffel zu diesem Ton kam. Doch ihrer Würdigung kam die sich im deutschen Volke gerade nach 1870 immer mehr verbreitende Begeisterung für den Besuch der deutschen Alpenwelt entgegen, jene Bewegung, die erst zur Gründung, dann zum Zusammenschluß des deutschen und des österreichischen Alpenvereins führte. Ein besonderes Interesse nahm an diesem Hohenlied auf die Heilkraft der Alpennatur der königliche Einsiedler auf Hohenschwangau, Ludwig II. von Bayern, dessen Kabinettssekretär jetzt August v. Eisenhart war.

Noch einmal schrieb Scheffel »Reisebilder.« Schon nach der Kapitulation von Straßburg hatte er 1870 seinem Freund und Verleger Adolf Bonz gemeldet: »Für den Fall, daß Deutschland das Elsaß behält, möchte ich in irgend einer Weise mit der Feder des Historikers und Poeten an der Deutschumstimmung der wiedergewonnenen welschen Brüder tätig sein. Wir dürfen alle Gott auf den Knien danken für die Geschicke dieses Sommers.« Er plante eine volkstümliche historische Erzählung aus dem Elsaß und machte dafür Studienreisen in die ihm altvertraute Vogesenlandschaft. Die 1872 in »Über Land und Meer« veröffentlichten »Skizzen aus dem Elsaß«, die sich besonders mit Rosheim, Lützelstein, Ratsamhausen, Girbaden und dem Odilienberg beschäftigen (s. Bd. 3), waren das Resultat dieser von Freude am neuen Reich diktierten Wanderstudien. Freudigen Wiederhall im ganzen Vaterlande weckte sein Festlied für die Gründungsfeier der Universität Straßburg am 1. Mai des gleichen Jahres. Erneute Durchforschungen des Wasgensteins und der urkundlichen Papiere des Klosters Weißenburg mögen dem Dichter die Veranlassung gegeben haben, den alten Plan einer wissenschaftlich erläuterten Sonderausgabe seiner Übersetzung des Walthariliedes in Gemeinschaft mit Alfred Holder auszuführen. Die Vorrede und die vier ersten Kapitel der Erläuterungen enthalten Stellen, die an die frische Begeisterung anklingen, welche die schöne Vorrede zum »Ekkehard« so anziehend macht. Die Ausgabe erschien 1874 und gleichzeitig brachte der Metzlersche Verlag als Prachtwerk »Das Waltharilied verdeutscht« mit Illustrationen von Albert Baur. Im folgenden Jahr hat Scheffel als Gast seines Landesherrn auf dessen herrlichem Sommersitz am Bodensee, dem Inselschloß Mainau, der Kaiserin Augusta ein Exemplar dieses Werks überreicht, dessen Widmung den Kriegsruhm der Sachsenkaiser zu Ekkehards Zeit zu dem des neuen deutschen Kaiserhauses in Beziehung setzte (s. Nachgelassene Dichtungen). In dem 1875 für die Gründungsfeier der Universität Czernowitz gedichteten Festlied huldigte er dann dem neuen österreichischen Staatsgedanken. Nach Deutsch-Österreich, wo man ihm die poetische Verherrlichung der deutschen »Ostmark« in »Frau Aventiure« und die der Salzburger Alpen in den »Bergpsalmen« warm zu danken wußte, gelangte noch mancher poetische Gruß.

Die letzte größere Dichtung, die er schuf, bot er 1877 seinen Lesern in dem Prachtwerk »Waldeinsamkeit. Dichtung zu zwölf landschaftlichen Stimmungsbildern von Julius Marak, radiert von Eduard Willmann.« Das anmutige Idyll, dessen epische Einkleidung recht leicht gesponnen ist, spielt »in der Gegenwart« und reiht kleine landschaftliche Stimmungsbilder von poetischer Anschaulichkeit aneinander. In den ernsten Partien fühlt man sich an die großartigeren »Bergpsalmen«, in den heiteren an den Schwank vom Bruder Rippold erinnert. Auch an dieser Dichtung war Scheffels Herz beteiligt. In dem Konflikt des kunstbeflissenen Försters mit dem schönen Stadtfräulein, das einseitig für die Natur des Südens schwärmt, während er die Heimat über alles liebt, hat er wohl ein Motiv aus seiner eigenen Herzenserfahrung dargestellt. In der treusorgenden Mutter aber, die alles zum Guten lenkt, setzte er der eigenen ein Denkmal. Der Förster, der sich in der Einsamkeit so wohl fühlt und immer sein Skizzenbuch bei sich hat, war ein Bild seiner selbst auch äußerlich, naturgetreu bis auf die hohen Schaftstiefel, die er auf seinem Landsitz auf der Mettnau wegen der Jagd auf das geflügelte Wild im Röhricht des Untersees zu tragen pflegte.

Schon 1872 hatte er sich inmitten der Gegend, die erst sein »Ekkehard« zu einer vielbesuchten Sehenswürdigkeit gemacht hat, in Radolfzell, zwischen dem Hohentwiel und der Reichenau, ein Stück Gartenland gekauft, das er »Seehalde« nannte und auf das ihm der befreundete Karlsruher Baurat Durm ein Landhaus baute. 1876 kaufte er sich die zwanzig Minuten davon gelegene Mettnau dazu, eine auf die Reichenau zu gerichtete Landzunge, auf welcher er an das vorhandene alte Jagdhaus einen stattlichen altertümlichen Turm mit holzgetäfelten Zimmern fügen ließ. Hier, wo einst in dem nicht mehr vorhandenen Herrenhaus der Bischof Wolfgang von Regensburg zur Welt gekommen war, führte er, dem Rat seiner Ärzte gemäß ein freies, vielbewegtes Leben als Gutsherr, Landwirt, Jäger, Fischer, das ihn nur wenig an den Schreibtisch kommen ließ. Gegen seine Besucher übte er, wie u. a. Berthold Auerbach gerühmt hat, eine homerische Gastfreundschaft. Hier feierte er in Behagen gar manches Wiedersehen mit altbewährten Freunden, unter denen Eisenhart und Schwanitz die ältesten waren; Julius Braun war schon 1869, Fritz Eggers, dessen Gedichte sein Bruder Karl herausgab, 1872 gestorben. Auch mit seiner Cousine Emma, der er sich nach dem Tode ihres Mannes als ritterlicher Helfer bewähren konnte, feierte er hier ein Wiedersehen, das ihm das verwundene Leid verklärte. Sie wohnte von 1877 an eine Zeitlang im nahen Waldshut, dem Wohnort ihres Bruders, eines Arztes. Drüben auf dem Thurgauer Ufer in Schloß Eugensberg lebte ihm eine wohlgesinnte Freundin, die Witwe eines seiner Schulfreunde, die Gräfin Wilhelm Reichenbach. Als er bei einem Besuch auf der Mainau beim Großherzog von Baden mit König Karl von Württemberg zusammentraf, lud ihn dieser zu Besuch in sein Seeschloß zu Friedrichshafen ein. Ringsum am See hatte er viele Verehrer; bezeichnend für seine Geschmacksrichtung in der Musik war seine Sympathie für die schlichten Weisen, in die ein jüngerer Beamter in Engen, der »Hegausänger« Stocker, einige der Trompeterlieder gesetzt hatte. Besonders anregend empfand er den Verkehr mit Alberta v. Freydorf, die mit ihrer Familie wiederholt die Sommerferien der Kinder auf Seehalde und Mettnau verbrachte; ihr überließ er das dramatische Fragment »Die Rosen der heiligen Elisabeth«, das seine Mutter hinterlassen hatte, zur Vollendung. Von den Reisen, die Scheffel noch unternahm, sind besonders erwähnenswert die mit Anton v. Werner unternommenen an die Schweizer Schauplätze des »Ekkehard«, die nach Ilmenau zum Besuch des Oberamtsrichters Schwanitz, der ihn in Beziehung zu dem feuchtfröhlichen Verein der »Gemeinde Gabelbach« brachte, die nach Kissingen zur Kur, wo er Bismarcks persönliche Bekanntschaft machte, die Zusammenkünfte mit Ferdinand Freiligrath im gastlichen Hause des »trinkbaren Manns«, des Amtsrichters und Dichters Wilhelm Ganzhorn zu Neckarsulm. Auch viele Verehrer aus dem Geschlecht der jüngeren Dichter und Schriftsteller besuchten ihn, die über das bei ihm Erlebte treulich in der Presse berichteten. So erfuhr alle Welt, daß aus dem Sänger des »Gaudeamus« ein behäbiger Gutsherr geworden sei, der das Dichten Jüngeren überlassen wolle. Aber unzählige Verehrer hielten an der Hoffnung fest, daß der Dichter die Welt noch mit einem neuen Werk von der Art des Ekkehard erfreuen werde. Wenige wußten, wie heiß der Dichter in schwerer Leidenszeit darnach gerungen hatte, ein solches zu schaffen. Als 1883 die Novelle »Hugideo« als Buch erschien, ohne einen Hinweis, daß sie schon 1857 entstanden war, belebte sich diese Hoffnung – vergeblich.

Die Feier seines fünfzigsten Geburtstags am 16. Februar 1876 brachte ihm großartige Huldigungen aus allen Kreisen der Nation. Deputationen, Lorbeer- und Edelweißkränze, Ehrungen, kunstvoll ausgeführte Adressen, Weinproben aus den schönsten Rebengauen des Rheins und der Donau, poetische Grüße von jüngeren Dichtern, die in ihm ihr Vorbild sahen, von älteren, die einen Koryphäen der gemeinsamen Kunst in ihm verehrten, waren die Symbole des herzhaften »Gaudeamus«, in das an diesem Tage die ganze deutsche Welt einstimmte, Freiligrath, der Sänger der 48er Volkserhebung, der jetzt in Cannstatt lebte, brachte in seinem Festgruß – es war sein letztes Gedicht – diese Stimmung zum Ausdruck. Namentlich auch Deutschösterreich beging das Fest mit allgemeiner Begeisterung. Die Städte Karlsruhe, Säckingen, Radolfszell ernannten den Dichter zum Ehrenbürger. Dem großen Festbankett in Karlsruhe wohnte der Großherzog Friedrich bei, der ihn zur Feier des Tags in den erblichen Adelsstand versetzt hatte. Auch Fürst Bismarck war unter den Gratulanten. Schon vorher hatte Scheffel den bayrischen Maximiliansorden, der nur an hervorragende Männer der Kunst und Wissenschaft nach Beschluß des Ordenskapitels verliehen wird, mit Genugtuung begrüßt, und durch die Ordensverleihung, die ihm König Karl von Württemberg hatte zuteil werden lassen, sah er in ehrender Form bestätigt, daß man im Geburtsland seiner Mutter das schwäbische Element in seiner Poesie erkannt und gewürdigt hatte. Ihm tat es in seiner Zurückgezogenheit wohl, solche Beweise starker Wirkung seines poetischen Schaffens zu empfangen; er, der abgelöst von der großen Welt und ihren Kämpfen lebte, sah darin einen erhebenden Beweis der Einigkeit im Vaterlande zugunsten der Anschauungen, die er standhaft als Poet in den Zeiten der Reaktion der fünfziger Jahre vertreten hatte.

Wie er sich den ihm wohlgesinnten Fürsten, dem Kaiser Wilhelm, so manchem Verein und Freunde im nächsten Jahrzehnt, seinem letzten, bei Gelegenheit als Festdichter dankbar erwies, namentlich auch seinem Landesherrn, dem Großherzog Friedrich von Baden, und dem Burgherrn der Wartburg, Karl Alexander von Weimar, wird in der Einleitung des Bandes »Nachgelassene Dichtungen« zu lesen sein. Dort ist auch »Die Mär vom Rockertweibchen« einzufügen, die er als Text zu lebenden Bildern 1875 für einen Wohltätigkeitsabend der badischen Frauenvereine in Karlsruhe dichtete und dann in Rodenbergs »Deutscher Rundschau« erscheinen ließ. Seine geistigen Interessen gehörten längst mehr der deutschen Geschichts- und Altertumswissenschaft als der Poesie an. Viel wurde er in archäologischen und ethnographischen Fragen um Rat angegangen. Für die 1878 in Radolfzell stattfindende Jahresversammlung des »Vereins für die Geschichte des Bodensees« stellte er als literarische Festgabe die »Urkunden der Stadt Radolfzell von 1267 bis 1793 chronologisch geordnet« zusammen (vgl. M. A. Souchay-Ravensburg im Scheffel-Jahrbuch 1905/6). Als 1880 der Württembergische Altertumsverein und die Anthropologische Gesellschaft in Karlsruhe zur Besichtigung der dortigen Sammlungen sich vereinten, befand sich Scheffel im Festausschuß, und zur Belebung des gemeinsamen Mahls im »Palmengarten« trug, nach Julius Hartmanns Bericht, insbesondere die Anwesenheit des Dichters bei, der der Gesellschaft aus einer eben erst aus Italien ihm zugekommenen Kiste mit Capriwein eine reiche Probe vorsetzte und in seiner humoristischen Weise die kulturgeschichtliche Bedeutung dieses Weins erklärte. Im allgemeinen aber mied er die Öffentlichkeit. Seine Kopfnerven waren äußerst reizbar geblieben. Als er im Herbst 1885 noch einmal nach Berlin fuhr – er begleitete seinen Sohn dorthin, der als Avantageur bei den Garde-Ulanen eintrat – mußte er den Besuch des Hoftheaters ablehnen, wo man ihm zu Ehren eine Aufführung von Neßlers Oper »Der Trompeter von Säkkingen« veranstaltet hatte. Wenn er 1881 nach Stuttgart gefahren war, um einer Aufführung von J. Aberts Oper »Ekkehard« beizuwohnen, so war das ein großes Zugeständnis seines Interesses. So hielt er sich auch fern vom politischen Leben. Um so zündender wirkte es, wenn er einmal einen Kernspruch in die deutsche Welt klingen ließ, wie die Beschwörung, die sich gegen den »Klassenhaß, Rassenhaß und Massenhaß« wandte. Er hielt es auch hier mit Anakreon: »Doch meine Saiten tönen Nur Liebe im Erklingen.«

Sein letztes Festgedicht war für das fünfhundertjährige Jubiläum der Universität Heidelberg bestimmt. Er vollendete es in der geliebten Musenstadt, die ihn an seinem 60. Geburtstag zum Ehrenbürger ernannte. Eine Jubiläumsausgabe des »Gaudeamus« war in Vorbereitung, in welche die Lieder zu Ehren der Universitäten Heidelberg, Straßburg, Würzburg und Czernowitz, ein der »Gemeinde Gabelbach« und ein dem »Hegausänger« Stocker gewidmetes Lied Aufnahme fanden. Das Jubiläum der Universität erlebte er aber nicht mehr. Am 9. April 1886 schloß er in seiner Vaterstadt Karlsruhe die längst müde gewordenen Augen, die einst so schönheitskundig und so schönheitsfroh in die Welt geschaut hatten, Herzwassersucht und Verkalkung der Arterien waren die Todesursache. Was er der Nation gewesen, trat hell und einmütig in dem hundertfachen Nachruf zu Tage, den die gesamte deutsche Presse ihm weihte.

Aus welchen schmerzlichen Krisen seine Dichtung erwachsen war, war damals noch nicht bekannt, aber allgemein empfand man die Echtheit ihrer Eigenart und ihr kerndeutsches Wesen. In Scheffels Poesie war an die Stelle der Romantik, die aus Vaterlandsliebe und Verzweiflung über das deutsche Elend vor und nach den Freiheitskriegen sich an unklaren Träumen von vermeintlich besseren vergangenen Zeiten berauschte, eine farbenfreudige kraftvolle Wirklichkeitskunst getreten, für welche Naturtreue und historische Wahrheit ebenso maßgebend waren wie das Gefühl für klassische Formschönheit, und deren Stimmungswelt doch eine romantische blieb. Was sie feierte, ist die kräftige Art im Denken, Fühlen, Handeln naturfrischer Menschen aus unserer Ahnenwelt, ist die Schönheit heimatlicher Landschaft und Natur, deren Frische sich mit jedem Frühling erneut. Selber mit romantischen Idealen aufgewachsen, hatte der Dichter 1848 schwer unter ihrem Bankrott in der politischen Welt gelitten, aber aus der tiefen Empfindung für den Widerspruch zwischen Romantik und Wirklichkeit entwickelte sich sein Humor, der mit dem Lächeln der Toleranz das Unzulängliche an beiden bespöttelte und mit burschikoser Keckheit gegen die Herrschaft des Abstrakten im Leben, die »ledernen« Ideen, gegen den Ungeist der politischen Reaktion und die Unnatur im gesellschaftlichen Leben einen fröhlichen Kampf führte. Jener Bankrott machte ihn aber auch im »Ekkehard« zum Propheten einer politischen Überzeugung, die nur von der kraftvollen Kampfbereitschaft eines Volks das Heil desselben in dem unvermeidlichen Kampf ums Dasein mit seinen Feinden erwartet. Schon 1848 hatte er einem Krieg Deutschlands mit Frankreich, wie er 1870 ausbrach, den siegreichen Ausgang und durch ihn die Lösung der »deutschen Frage« prophezeit. Daß Scheffel unter den schweren Schicksalsschlägen, die ihn im frühen Mannesalter trafen, nicht ein Sänger des Weltschmerzes wie Heine geworden ist, dessen Poesie freilich gerade dem Schmerz auch ihre vollsten Töne entrang, daß er vielmehr trotz alledem ein Sänger der Weltfreude geblieben ist, das gibt seinem Charakterbild einen Zug von Stolz und Kraft, der unsere Bewunderung fordert und der harmonisch zu dem Geist seiner Werke stimmt, der das Kraftvolle in Natur und Menschentum, im Kampf wie im Genusse der Freuden dieser Welt feiert. Als Dichter der Naturandacht, im Sinne von Goethes Spruch »Wenn wir in das Freie schreiten, Auf den Höhen da ist der Gott,« hat er nicht seines Gleichen. Ein »treuer Eckart« der modernen Kulturmenschheit, verweist er diese für ihre besonderen Leiden auf die Heilkraft der schönen Natur, die in seinem Leben so große Wunder gewirkt hat und so oft zum Quell seiner Poesie geworden ist, wie es besonders schön sein auf dem Chiemsee gesungenes Lied »Kahnfahrt« ausspricht:

»Kein Mensch kann das uns geben,
Die Minne selber nicht,
Das sonnenwarme Leben,
Das hier zur Seele spricht.

Laß unsern Kahn nur treiben!
Allum ist's fein und schön;
Hier ist vom Weltenbauherrn
Ein Meisterstück geschehn.

Hier prangen Gottes Wunder
In still beredter Pracht:
Fahr ab, verfluchter Plunder,
Der elend mich gemacht!«

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