Sir Winston Churchill über Nation

  • Die UNO wurde nicht gegründet, um uns den Himmel zu bringen, sondern um uns vor der Hölle zu bewahren.

Sir Winston Churchill

britischer Politiker und Schriftsteller

* 30.11.1874 Blenheim Palace, Oxfordshire (England)
† 24.01.1965 London (England)

Gedanken von Christa Schyboll zum Zitat

Churchills Zitat über die UNO liest sich viele Jahrzehnte nach dem Ausspruch geradezu visionär… und ist zugleich dennoch fast geschönt, wenn man die Zustände der Gegenwart kritisch betrachtet. Denn die Hölle auf Erde ist an vielen Orten knallharter Fakt.

Lange Zeit war die UNO ein Hoffnungsträger. Sie war angetreten, die elenden Zustände der Welt zu verbessern. So manches ist auch tatsächlich geschehen, das aufs Erfolgskonto verbucht werden darf. Vieles ist noch in Arbeit. Gleichzeitig muss man feststellen, dass die UNO aber auch in vielen Konflikten komplett versagt hat. Hier hat die Weltgemeinschaft dann jeweils ein recht unmenschliches Gesicht gezeigt.

193 Staaten der Erde haben sich den Vereinten Nationen angeschlossen. Sie definieren sich als globale internationale Organisation, die sich selbst eine Charta gegeben hat. Mit dieser soll der Weltfrieden gesichert werden. Gleichzeitig sollen das Völkerrecht eingehalten werden wie auch die Menschenrechte. Die Milleniums-Entwicklungsziele wiederum beziehen sich in besonderer Weise auf die wirtschaftlichen, sozialen und humanitären Angelegenheiten der Menschheit, die noch im Argen liegen, weil mächtige Staaten viel zu wenig ernsthafte Anstrengungen unternehmen, um für eine gerechte Verteilung der Ressourcen zu sorgen. Nationale Egoismen stehen nach wie vor im Vordergrund des Handelns und bestimmen die Tagespolitik.

Die Charta der UNO liest sich hoffnungsvoll. Für viele Menschen aus Diktaturen geradezu paradiesisch. Dennoch toben in vielen Teilen der Welt die Kräfte der Hölle und bringen Hunger, Leid, Zerstörung, unendlichen Schmerz und Tod. Die Menschen aus all diesen vielen Ländern wollen fliehen. Wohin? Dort, wo der Wohlstand ist, das Geld, die Demokratie. Aber kann beispielsweise Europa Abermillionen von Flüchtlingen in ganz kurzer Zeit aus vielen Nationen verkraften? Es darf bezweifelt werden. Schwere Konflikte sind vorprogrammiert. Da braucht es keine negativen Glaubenssätze, sondern nur nüchternes Hinschauen.

Und was macht die UNO? Sie ist all dem gegenüber quasi ohnmächtig. Die Vetos, die die Großmächte immer wieder neu einlegen können, verhindern so manche sinnvolle Umsteuerung. Die Herausforderungen an die Weltgemeinschaft sind in dem Maß gewachsen, wie vorher global-politisch versagt wurde. Der Ausgang dieser gigantischen Umwälzung ist offen. Die Zukunft der Uno auch!

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