Sprichwort über Anfechtung

  • Der Teufel ist nie so schwarz, wie man ihn malt.

Gedanken zum Zitat

Das Sprichwort »Der Teufel ist nie so schwarz, wie man ihn malt« lädt zur kritischen Auseinandersetzung mit unseren Ängsten, Vorurteilen und übertriebenen Befürchtungen ein. Es erinnert daran, dass viele Dinge in unserer Vorstellung schlimmer erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind. Der sprichwörtliche »Teufel« steht hierbei sinnbildlich für alles, was uns Sorgen bereitet oder was wir als Bedrohung empfinden.

Oft neigt der Mensch dazu, Unbekanntes oder Herausforderndes zu dramatisieren. Ein Problem wirkt auf den ersten Blick unlösbar, eine bevorstehende Prüfung wie ein unüberwindbares Hindernis, ein schwieriges Gespräch wie eine bedrohliche Auseinandersetzung. Doch wenn man sich der Situation stellt, zeigt sich häufig: So schlimm war es gar nicht. Die Angst vor dem Scheitern war größer als das Risiko selbst. In diesem Sinne hat das Sprichwort eine tröstliche und beruhigende Botschaft: Man sollte nicht vorschnell in Panik verfallen, sondern ruhig und mit klarem Blick an Herausforderungen herangehen.

Der Ursprung solcher Überzeichnungen liegt oft in unseren Emotionen: Angst, Unsicherheit, mangelndes Selbstvertrauen. Diese Gefühle verzerren die Realität. Der »schwarze Teufel« wird zum Symbol für unsere eigene innere Übertreibung. Dabei wäre es hilfreicher, einen Schritt zurückzutreten, die Lage nüchtern zu betrachten und Lösungen zu suchen, anstatt sich von überzogenen Vorstellungen leiten zu lassen.

Das Sprichwort findet auch im zwischenmenschlichen Bereich Anwendung. Menschen werden oft nach Hörensagen oder äußeren Merkmalen beurteilt – man »malt« sie in dunklen Farben, bevor man sie überhaupt richtig kennt. Hier mahnt das Sprichwort zur Fairness und Offenheit. Wer voreilige Urteile fällt, verbaut sich womöglich den Weg zu echten Begegnungen und konstruktiven Lösungen.

 Top