Sprichwort über Besitz

  • Gut will zu Gut.

Gedanken zum Zitat

Das Sprichwort »Gut will zu Gut« bringt eine tief verwurzelte Lebenserfahrung auf den Punkt: Gleiches zieht Gleiches an. Es beschreibt die Tendenz, dass Menschen oder Dinge, die eine bestimmte Qualität oder einen bestimmten Wert besitzen, sich gegenseitig finden, anziehen oder verstärken. Im Kern geht es hier um Resonanz – das Prinzip, dass Ähnliches sich sucht und ergänzt.

Im alltäglichen Leben zeigt sich das auf vielfache Weise. Wer großzügig, offenherzig oder hilfsbereit ist, begegnet oft Menschen mit ähnlichen Eigenschaften. Gute Gedanken führen zu guten Taten, gute Taten zu guten Beziehungen – und diese wiederum zu einer Umgebung, in der Gutes gedeihen kann. So entsteht ein Kreislauf des Positiven. Dieses Sprichwort kann deshalb auch als moralische Ermutigung verstanden werden: Wer Gutes denkt, redet und tut, zieht letztlich auch Gutes an. Vielleicht nicht sofort, aber auf lange Sicht.

Es gibt auch eine materielle Lesart dieses Sprichworts: Besitz zieht Besitz an. Reichtum vermehrt sich leichter, wenn man bereits über Kapital, Bildung und Kontakte verfügt. In diesem Sinne ist das Sprichwort nicht nur eine Beobachtung des Idealzustandes, sondern auch ein Hinweis auf gesellschaftliche Dynamiken, die sich selbst verstärken – positiv wie negativ. Wer »Gutes« hat, dem fliegt oft weiteres »Gutes« zu. Das kann motivieren, aber auch zur kritischen Auseinandersetzung mit Gerechtigkeit führen.

Zudem lässt sich »Gut will zu Gut« auch auf zwischenmenschliche Beziehungen übertragen. Menschen fühlen sich häufig zu denen hingezogen, die ihnen ähneln – sei es im Denken, Fühlen oder in den Wertvorstellungen. Freundschaften, Partnerschaften und Netzwerke entstehen oft zwischen Menschen mit ähnlichen Lebenshaltungen oder Erfahrungen. Das Gute erkennt und ehrt das Gute im anderen.

Das Sprichwort erinnert uns also auf mehreren Ebenen daran, dass positive Kräfte einander stärken. Es ruft dazu auf, Gutes zu kultivieren – in Gedanken, im Verhalten, im Umgang mit anderen. Denn wo Gutes wächst, zieht es weiteres Gutes an. Und darin liegt eine stille, aber kraftvolle Hoffnung: Dass aus kleinen Samen des Guten ein ganzes Feld voller Früchte entstehen kann.

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