Sprichwort über Das Böse

  • Schwarz wird der Teufel stets gemalt, rosig gesehn.

Gedanken zum Zitat

Das Sprichwort »Schwarz wird der Teufel stets gemalt, rosig gesehn« bringt eine tiefgründige Beobachtung über die menschliche Wahrnehmung und Beurteilung von Situationen, Menschen oder Ereignissen zum Ausdruck. Es beschreibt das Phänomen, dass Negatives oder Bedrohliches oft übertrieben dargestellt wird (»schwarz gemalt«), während Positives hingegen oftmals verklärt oder idealisiert wird (»rosig gesehen«). Diese Gegensätze spiegeln die Tendenz wider, die Welt entweder pessimistisch oder naiv-optimistisch zu betrachten, wobei beide Extreme ihre eigenen Fallstricke haben.

Der »Teufel« steht hier symbolisch für das Böse, die Gefahr oder das Unheil. Wenn er »schwarz gemalt« wird, bedeutet das, dass man das Schlimme überzeichnet, Ängste überhöht oder Probleme dramatisiert. Solches Schwarzmalen führt dazu, dass Sorgen wachsen und die Realität verzerrt wahrgenommen wird. Oft entsteht so eine pessimistische Grundhaltung, die lähmt oder dazu führt, Chancen nicht zu erkennen.

Auf der anderen Seite steht das »rosig sehen« – das Verkennen oder Verharmlosen von Schwierigkeiten. Wenn man die Dinge zu sehr durch eine rosarote Brille betrachtet, nimmt man Warnzeichen nicht ernst und neigt zur Selbsttäuschung. Probleme werden klein geredet oder sogar ignoriert, was langfristig zu Enttäuschungen oder Fehlentscheidungen führen kann.

Das Sprichwort mahnt somit zu einem ausgewogenen Blick auf die Realität. Weder sollte man in blinder Angst alles schwarz malen und damit die Hoffnung verlieren, noch sollte man die Welt durch eine rosige Brille betrachten und die Augen vor möglichen Gefahren verschließen. Es geht darum, die Wahrheit ehrlich und differenziert wahrzunehmen – mit all ihren Licht- und Schattenseiten.

In der heutigen Zeit, geprägt von Informationsüberfluss und Meinungsstürmen, ist diese Erkenntnis besonders wichtig. Schnell neigen wir dazu, entweder in Panik zu verfallen oder Probleme zu bagatellisieren. Das Sprichwort erinnert uns daran, dass ein realistischer, reflektierter Blick am besten ist, um angemessen auf Herausforderungen zu reagieren.

Letztlich lädt es ein, kritisch, aber hoffnungsvoll zu sein, Ängste zu hinterfragen und gleichzeitig Chancen zu erkennen – um so ein ausgewogenes und gesundes Lebensgefühl zu entwickeln.

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