Sprichwort über Ehre

  • Ehre macht Künstler.

Gedanken zum Zitat

Das Sprichwort »Ehre macht Künstler« verweist auf eine tiefe Verbindung zwischen künstlerischem Schaffen und der persönlichen oder gesellschaftlichen Wertschätzung, die ein Künstler erfährt. Es suggeriert, dass wahre Kunst nicht nur aus Talent und Technik besteht, sondern dass der Künstler durch die Anerkennung und die Ehre, die ihm zuteilwird, in seinem Wesen und Wirken erst voll zur Geltung kommt. Die Ehre macht den Künstler – nicht allein das Werk.

Im Zentrum dieses Sprichworts steht die Bedeutung von sozialer und moralischer Anerkennung. Ein Künstler mag in seinem stillen Kämmerlein Meisterwerke schaffen, doch erst die öffentliche Würdigung, die Achtung seiner Person und seiner Leistung geben seinem Schaffen Gewicht und Wirkung. Ehre ist hier nicht bloß Ruhm oder Applaus, sondern Ausdruck von Respekt, Vertrauen und dem Verständnis, dass Kunst eine bedeutende, ja oft unverzichtbare Rolle im gesellschaftlichen Leben spielt.

Gleichzeitig schwingt in dem Sprichwort eine Art Wechselseitigkeit mit: Nicht nur ehrt die Gesellschaft den Künstler – der Künstler ehrt auch die Gesellschaft durch sein Werk. Wo diese gegenseitige Achtung fehlt, verkümmert oft das künstlerische Potenzial. Viele Künstlerinnen und Künstler haben über Jahrhunderte hinweg Anerkennung erst posthum erfahren. Zu Lebzeiten wurden sie übersehen, verlacht oder missverstanden. Das Sprichwort kann daher auch kritisch gelesen werden: Es erinnert daran, wie sehr Künstler auf ein Umfeld angewiesen sind, das ihre Arbeit ernst nimmt und würdigt.

Das Sprichwort sagt nicht: »Ruhm macht Künstler« oder »Geld macht Künstler«, sondern spricht bewusst von »Ehre«. Ehre steht für einen inneren Wert, für Aufrichtigkeit, für das Streben nach Wahrheit und Verantwortung. Ein Künstler, der aus ehrlichem Antrieb heraus arbeitet, sich seinen Idealen verpflichtet fühlt und nicht bloß dem Kommerz dient, wird durch diese Haltung zur respektablen, »ehrenvollen« Figur – und damit im tieferen Sinne zum Künstler im vollen Wortsinne.

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