Die Ehre ist ein Rechenspiel, / bald gilt man nichts, bald gilt man viel.
Die Ehre gleicht einer abschüssigen, unzugänglichen Insel. Man kann nicht wieder zu ihr zurück, wenn man sie einmal verlassen hat.
Der Ruhm glänzt wie die Sonne mit eignem Licht. Die Ehre gleicht der Erde, die mit geborgten Strahlen leuchtet.
Was ist Ehre? Das, was mich aufrecht erhält.
Ehre sei die Belohnung der Tugend.
Die Unschuld des Mannes heißt Ehre. Die Ehre der Frau heißt Unschuld.
Es kann die Ehre dieser Welt / dir keine Ehre geben. / Was dich in Wahrheit hebt und hält, / muß in dir selber leben.
Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht mehr zurück.
So Ehre denn, wem Ehre gebührt!
Nie hat Ehre noch erstritten, / der sie andern abgeschnitten.
Die Ehre, / einmal erkrankt und dann nicht rasch geheilt, / steht niemals wieder von den Toten auf.
Es ist eben nichts Seltenes, daß einer seine Ehre für ein Ehrenzeichen verkauft.
Die Ehre des Mannes besteht darin, was die Leute denken, des Frauenzimmers aber, was sie sprechen.
Die Empfindung von der Ehre ist am Franzosen Eitelkeit, an dem Spanier Hochmut, an dem Engländer Stolz, an dem Deutschen Hoffart und am Holländer Aufgeblasenheit.
Bequeme Sünd' ist, find' ich, soviel wert / als läst'ge Tugend, und mein Wahlspruch ist: / Nicht so viel Ehr' in Theben und mehr Ruhe!
Vor einem grauen Haupte sollst Du das Deine beugen!
Die erworbene Ehre ist eine Kaution für jene, die man noch erwerben muß.
O, über die wilden, unbiegsamen Männer, die nur immer ihr stieres Auge auf das Gespenst der Ehre heften, für alles andere Gefühl sich verhärten!
Die Ehr ist wie ein Reh, / fleucht, als sie kommt, viel eh.
Die Ehre ist zwar der Tugend Sold, / doch ist die Ehre auch gleichwohl Schuld, / daß eines einzelnen Menschen Ehre / manchmal ein ganzes Land zerstöre.
Nicht woher Ihr kommt, mache Euch fürderhin Eure Ehre, sondern wohin Ihr geht.
Niemand hat weniger Ehrgefühl als eine Regierung.
Es ist leichter, ein Held zu sein, als ein Ehrenmann. Ein Held muß man nur einmal sein, ein Ehrenmann immer.
Verlieren kann die Ehre nur, wer keine hat.
Wie die Säule des Lichts auf des Baches Welle sich spiegelt - / Hell wie von eigener Glut flammt der vergoldete Saum; / aber die Well' entführet der Strom, durch die glänzende Straße / drängt eine andre sich schon, schnell wie die erste zu fliehn - / so beleuchtet der Würden Glanz den sterblichen Menschen: / Nicht er selbst, nur der Ort, den er durchwandelte, glänzt.
Ehre ist die Mystik der Rechtlichkeit.
Die Ehre ist das äußere Gewissen und das Gewissen die innere Ehre.
Die Ehre ist nicht die Meinung von besonderen, diesem Subjekt allein zukommenden Eigenschaften, sondern nur von den der Regel nach vorauszusetzenden, als welche auch ihm nicht abgehen sollen. Sie besagt daher nur, daß dies Subjekt keine Ausnahme mache, während der Ruhm besagt, daß es eine mache. Ruhm muß daher erst erworben werden, die Ehre hingegen braucht bloß nicht verloren zu gehen.
Die Ehre ist objektiv, die Meinung anderer von unserem Wert und, subjektiv, unsere Furcht vor dieser Meinung.
Wie die bürgerliche Ehre, das heißt, die Meinung, daß wir Zutrauen verdienen, das Palladium derer ist, die auf dem Weg des redlichen Erwerbs durch die Welt zu kommen beabsichtigen, so die ritterliche Ehre, das heißt, die Meinung, daß wir zu fürchten sind, das Palladium derer, die auf dem Wege der Gewalt durchs Leben zu gehn beabsichtigen.
Zu diesem Ende nun ist die Ehrenmaxime des ganzen weiblichen Geschlechts, daß dem männlichen jeder uneheliche Beischlaf durchaus versagt bleibe, damit jeder einzelne zur Ehe, als welche eine Art von Kapitulation ist, gezwungen und dadurch das ganze weibliche Geschlecht versorgt werde.
Der reinste Schatz in diesem ird'schen Lauf, / mein teurer Fürst, ist unbefleckte Ehre, / ohn' die der Mensch bemalter Leim nur wäre.
Ehre ist nichts als ein gemalter Schild beim Leichenzuge.
Ehre wandelt in so engem Hohlweg, / daß einer Platz nur hat: Drum bleib im Gleise!
Kann Ehre ein Bein ansetzen? Nein Oder einen Arm? Nein. Oder den Schmerz einer Wunde stillen?
Keinen Menschen gibt's, / der, weil er Mensch ist, irgend Ehre hat: / Er hat nur Ehre jener Ehre halb, / die Zutat ist als Reichtum, Rang und Gunst.
O würden Güter, Rang und Ämter nicht / verderbter Weis' erlangt und würde Ehre / durch den Verdienst des Eigners rein erkauft: / Wie mancher deckte dann sein bloßes Haupt! / Wie mancher, der befiehlt, gehorchte dann!
Und wie die Sonne bricht durch trübste Wolken, / so strahlt aus niedrigstem Gewand die Ehre.
Wer in sich Ehre hat, der sucht sie nicht von außen. / Suchst du sie in der Welt, so hast du sie noch draußen.
Das Ehrgefühl pflegt bei Kleinen oft schärfer zu sein als bei Großen: Weil sie immer fürchten, sie kämen zu kurz.
Wer gleichgültig gegen die Ehre ist, ist auch gleichgültig gegen die Schande.
Ehre den älteren Menschen verleihn die unsterblichen Götter.
Wer mit der eigenen Ehre schlecht verfahren, / wird auch der anderen Ehre nicht bewahren.
Ehe man zu Ehren kommt, muß man zuvor leiden.
Ehre und Profit haben nicht im gleichen Sack Platz.
Ehre folgt dem, der sie flieht, und flieht den, der sie jagt.
Ehre kannst du dir nirgends borgen, / mußt schon selber dafür sorgen.
Ehre und Spiegel werden schon von kleinem Hauch getrübt.
Ehre, dem Ehre gebührt.
Ehren / Beschweren; / Würden / Sind Bürden.