Sprichwort über Geld

  • Geld macht Schälke.

Gedanken zum Zitat

Das Sprichwort »Geld macht Schälke« ist eine alte Volksweisheit, die auf eindrucksvolle Weise die Wirkung von Reichtum auf den Charakter und das Verhalten eines Menschen beschreibt. Es bedeutet sinngemäß, dass der Besitz von Geld – insbesondere in größerem Umfang – dazu führen kann, dass jemand übermütig, leichtsinnig oder gar charakterlich zweifelhaft wird. Ein »Schalk« ist im ursprünglichen Sinn ein schelmischer, nicht immer ehrlicher Mensch, der mit List und Tücke handelt. Im heutigen Sprachgebrauch wird daraus oft ein Mensch, der mit seinem Reichtum prahlt, Regeln missachtet oder sich über andere erhebt.

Das Sprichwort enthält eine kritische Beobachtung: Geld verändert Menschen – nicht nur im positiven Sinn. Wer zu Wohlstand gelangt, verliert mitunter das Gefühl für Maß und soziale Verantwortung. Aus Bescheidenheit kann Arroganz werden, aus Bedürfnis nach Sicherheit ein Streben nach Macht. Diese Veränderung ist nicht zwangsläufig, aber die Geschichte und Gegenwart zeigen viele Beispiele, in denen Reichtum Menschen dazu verleitet hat, skrupelloser, hochmütiger oder selbstsüchtiger zu handeln.

Zugleich liegt in dem Sprichwort eine Warnung: Geld kann verführen. Wer über viel Geld verfügt, hat Macht – und wo Macht ist, ist auch die Gefahr des Missbrauchs nicht fern. »Geld macht Schälke« meint daher nicht nur eine persönliche Veränderung, sondern auch eine gesellschaftliche: Menschen mit Geld erhalten oft Privilegien, Einfluss und Zugang zu Kreisen, die weniger von moralischem Anspruch geprägt sind als von Kalkül und Eigennutz.

Doch es ist wichtig, dieses Sprichwort nicht zu pauschalisieren. Geld selbst ist nicht das Problem – sondern der Umgang damit. Ob jemand zum »Schalk« wird, hängt von Werten, Erziehung und Charakter ab. Es gibt viele reiche Menschen, die verantwortungsvoll und großzügig handeln. Dennoch erinnert uns das Sprichwort daran, wachsam zu sein: Reichtum ist eine Prüfung des Charakters – und nicht jeder besteht sie.

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