Sprichwort über Geld
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Geld, das tät's.
Gedanken zum Zitat
Das Sprichwort »Geld, das tät’s« ist kurz, ironisch und vielschichtig. Es bringt einen Gedanken auf den Punkt, der in vielen Lebenslagen aufkommt: Mit Geld ließe sich vieles – wenn nicht alles – leichter, schneller oder überhaupt erst erreichen. Der Satz klingt beinahe beiläufig, aber in ihm steckt eine ernste gesellschaftliche und menschliche Beobachtung: Geld hat Macht. Und diese Macht scheint, oberflächlich betrachtet, oft als Allheilmittel für Probleme, Wünsche und Ziele.
»Geld, das tät’s« kann je nach Tonlage sowohl zustimmend als auch kritisch gemeint sein. Es steht einerseits für den resignierten Ausdruck eines Mangels: »Hätte ich nur genug Geld, dann könnte ich mir dieses oder jenes leisten, mir Sorgen ersparen oder Träume erfüllen «. In dieser Auslegung symbolisiert das Sprichwort das Gefühl der Ohnmacht gegenüber den materiellen Bedingungen des Lebens. Wer nicht genug hat, erkennt täglich, wie viele Türen nur durch Geld geöffnet werden.
Andererseits kann der Ausspruch auch mit einem Augenzwinkern die Überbewertung des Geldes hinterfragen. Denn »Geld, das tät’s« bedeutet eben nicht automatisch: »Es wäre auch das Richtige. « Geld mag vieles ermöglichen, aber nicht alles verbessern. Es ersetzt keine zwischenmenschliche Nähe, heilt keine tiefen Verletzungen, und es macht nicht automatisch glücklich. In diesem Sinne kann das Sprichwort auch als ironischer Kommentar auf eine Gesellschaft gelesen werden, die materiellen Reichtum oft über ethische, emotionale oder kulturelle Werte stellt.
Interessant ist auch die grammatische Formulierung: »Das tät’s« – also eine hypothetische Wendung. Sie verweist auf eine unerfüllte Möglichkeit, auf etwas, das vielleicht eintreten könnte, aber (noch) nicht Realität ist. So schwingt in dem Sprichwort immer auch eine gewisse Melancholie mit. Es spiegelt das menschliche Bedürfnis nach Erleichterung, nach einem einfachen Ausweg – verbunden mit der Ahnung, dass Geld zwar vieles, aber eben nicht alles »tät«.
In einer Welt, in der Konsum, Status und Besitz vielfach über den Wert eines Menschen entscheiden, bringt dieses Sprichwort eine ambivalente Wahrheit auf den Punkt: Ja, Geld kann viel bewegen – aber die Frage bleibt, ob es immer das »Richtige« bewegt.