Sprichwort über Geschenk

  • Nichts ist besser verkauft, als was man einem echten Freunde, der bedürftig ist, schenkt.

Gedanken zum Zitat

Das chinesische Sprichwort »Nichts ist besser verkauft, als was man einem echten Freunde, der bedürftig ist, schenkt« bringt in wenigen Worten eine tiefe Weisheit über den Wert des Gebens und den wahren Sinn von Besitz zum Ausdruck. Auf den ersten Blick scheint der Begriff »verkauft« in einem Widerspruch zum Schenken zu stehen, doch gerade dieser Gegensatz macht den Gehalt des Sprichworts so stark: Der höchste »Verkauf« ist der, bei dem keine Gegenleistung verlangt wird – weil der Gewinn immateriell, menschlich und moralisch ist.

Ein Geschenk an einen echten Freund in Not ist mehr als eine bloße Gabe. Es ist ein Ausdruck von Vertrauen, Solidarität und gelebter Menschlichkeit. In einer Welt, die oft von materiellen Werten und ökonomischem Denken geprägt ist, hebt das Sprichwort das Prinzip der selbstlosen Hilfe auf eine höhere Stufe. Was man einem Freund schenkt, weil er es braucht – nicht weil man etwas zurückerwartet –, ist mehr wert als jeder Handel, weil es nicht nur das äußere Bedürfnis stillt, sondern auch eine innere Verbindung stärkt.

Interessant ist auch die Formulierung »besser verkauft«. Sie spielt mit dem Gedanken, dass in einem solchen Geschenk ein »Geschäft« liegt, dessen Gewinn tiefer und bleibender ist als Geld oder Besitz. Wer einem Freund in Not hilft, gewinnt seine Dankbarkeit, sein Vertrauen, seine Freundschaft - alles Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann. Die Geste bleibt im Gedächtnis, sie prägt die Beziehung dauerhaft und wirkt über den Moment hinaus.

Gleichzeitig legt das Sprichwort auch eine ethische Verantwortung nahe. Es erinnert daran, dass Hilfe unter Freunden nicht optional ist, sondern ein natürlicher Ausdruck wahrer Freundschaft. Wer einem Bedürftigen hilft, besonders wenn dieser ein echter Freund ist, erfüllt eine menschliche Pflicht und wird gleichzeitig selbst reich belohnt, wenn auch nicht im materiellen Sinn.

In einer Zeit, in der Beziehungen oft an Bedingungen geknüpft sind, in der selbst Freundschaften nicht immer frei von Berechnung bleiben, ist dieses Sprichwort ein Aufruf zu selbstlosem Handeln. Es erinnert uns daran, dass wahre Freundschaft sich im Moment der Not beweist und dass man genau in solchen Momenten das Kostbarste schenken kann: Nähe, Hilfe, Güte.

Was man einem echten Freund in der Not schenkt, ist mehr als ein materieller Wert – es ist ein Akt tiefster Menschlichkeit. Und in dieser Menschlichkeit liegt ein Gewinn, der größer ist als jeder Verkaufserlös: das Gefühl, richtig gehandelt zu haben, und die Gewissheit, Teil eines aufrichtigen, gegenseitigen Bundes zu sein.

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