Sprichwort über Kunst
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									Kunst geht über Geld. 
Gedanken zum Zitat
Das Sprichwort »Kunst geht über Geld« stellt eine klare Wertung auf: Kunst wird als etwas Höheres, Bedeutenderes angesehen als Geld. Es geht um mehr als den materiellen Wert, es geht um das, was den Menschen innerlich bereichert, was bleibt, wenn Besitz vergeht. Kunst steht hier als Symbol für Kreativität, Geist, Ausdruck, Schönheit, Wahrheit, kurz für all das, was den Menschen in seinem Innersten berührt und über das bloß Zweckhafte hinausgeht.
In einer Welt, die oft stark vom Ökonomischen geprägt ist, mag diese Aussage fast idealistisch klingen. Geld regiert die Welt, heißt es oft nüchtern. Es entscheidet über Macht, Einfluss, Sicherheit. Doch das Sprichwort erinnert daran, dass Geld allein nicht ausreicht, um ein erfülltes Leben zu führen. Kunst, in all ihren Formen wie Musik, Literatur, Malerei und Theater ist es, die dem Dasein Tiefe, Sinn und Gefühl verleiht. Wer nur nach Geld strebt, verpasst vielleicht das Wesentliche.Zugleich ist der Satz auch ein Plädoyer für den ideellen Wert der Kunst. Kunst darf nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden, als Ware nach Marktwert oder als Investition. Ihr Wert liegt oft gerade in dem, was sich nicht beziffern lässt: Inspiration, Trost, Erkenntnis, Protest. Echte Kunst kann unbezahlbar sein, gerade weil sie sich nicht kaufen lässt. Sie gehört allen,unabhängig vom Kontostand.
Natürlich braucht auch Kunst manchmal Geld: zur Produktion, zur Ausstellung, zum Überleben der Künstlerinnen und Künstler. Aber das Sprichwort meint etwas anderes. Es will nicht leugnen, dass Kunst und Geld sich berühren, sondern setzt einen Vorrang: Wahre Kunst folgt keinem Marktgesetz, sondern dem inneren Antrieb, dem schöpferischen Ausdruck. Sie ist dann groß, wenn sie nicht käuflich, sondern wahrhaftig ist.
»Kunst geht über Geld« enthält damit auch eine gesellschaftliche Mahnung: Wenn alles dem Profit untergeordnet wird, verkümmert das kulturelle Leben. Eine Gesellschaft, die Kunst vernachlässigt, verliert ein Stück ihrer Seele. Umgekehrt zeigt Geschichte: Selbst in Zeiten größter Armut haben Menschen Kunst geschaffen – oft gerade dann. Weil sie Ausdruck, Freiheit und Hoffnung ist.