Sprichwort über Mutter
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Eine Mutter hat für jede Wunde eine Salbe.
Gedanken zum Zitat
Das mongolische Sprichwort »Eine Mutter hat für jede Wunde eine Salbe« bringt auf einfache, aber tief berührende Weise die Fürsorge, Weisheit und Heilkraft mütterlicher Liebe zum Ausdruck. In einer Welt, die oft rau, unberechenbar und verletzend ist, stellt die Mutter eine Quelle des Trostes und der Geborgenheit dar. Sie ist nicht nur diejenige, die Leben schenkt, sondern auch die, die es schützt, heilt und immer wieder zusammenfügt, wenn es verletzt wird.
»Salbe« steht hier sinnbildlich für Trost, Verständnis, Geduld und Liebe – all das, was seelische und körperliche Wunden lindert. Das Sprichwort macht deutlich: Für jedes Leid, das ein Kind – und oft auch ein erwachsener Mensch – erfährt, findet eine Mutter eine Form der Zuwendung. Diese Salbe kann ein liebevolles Wort sein, eine Umarmung, eine stille Gegenwart oder auch ein stilles Mitgefühl, das alles sagt, ohne viel zu reden.
Gerade in der mongolischen Kultur, in der das Leben oft von Natur, Nomadentum und Einfachheit geprägt ist, spielt die Familie – insbesondere die Mutter – eine zentrale Rolle. Die weiten, kargen Steppen können hart sein, doch im Innern der Jurte, dem traditionellen Zelt, herrscht Wärme – und diese wird oft durch die mütterliche Fürsorge verkörpert. Die Mutter wird zum emotionalen Mittelpunkt, zum sicheren Hafen inmitten einer oft unwirtlichen Welt.
Gleichzeitig erinnert uns das Sprichwort daran, dass Mütter oft still wirken. Ihre »Salben« sind nicht spektakulär, nicht laut oder auffällig – sie wirken im Verborgenen, aber mit großer Kraft. Sie lindern nicht nur Schmerzen, sondern geben auch Halt und Vertrauen.
Doch der Spruch lädt auch zur Wertschätzung ein: Wie oft erkennen wir erst spät, was wir einer Mutter verdanken? Ihre Fürsorge scheint selbstverständlich – bis sie fehlt. So mahnt das Sprichwort, diese Quelle der Heilung und Liebe nicht als gegeben hinzunehmen, sondern bewusst zu achten.
»Eine Mutter hat für jede Wunde eine Salbe« – das ist nicht nur eine Beobachtung, sondern eine stille Verneigung vor einer der tiefsten und stärksten Formen menschlicher Zuwendung.