Sprichwort über Würde

  • Würden, Bürden.

Gedanken zum Zitat

Das Sprichwort »Würden, Bürden« bringt auf prägnante Weise eine grundlegende Wahrheit über Macht, Ansehen und Verantwortung zum Ausdruck. Es bedeutet: Jede Würde, jedes hohe Amt oder jeder angesehene Status bringt auch Lasten, also Bürden, mit sich. Wo Ehre ist, da ist auch Verantwortung. Wer in der Gesellschaft eine herausgehobene Stellung einnimmt, darf nicht nur die Vorteile genießen – er oder sie muss auch Pflichten tragen.

Das Wort »Würde« hat dabei eine doppelte Bedeutung. Es steht zum einen für gesellschaftliche Ehrenämter oder Titel, zum anderen aber auch für die innere menschliche Würde, die mit Anstand, Aufrichtigkeit und Integrität verbunden ist. Beide Formen der Würde sind nicht leicht zu tragen. Sie fordern Haltung, manchmal auch Verzicht, oft Entscheidungskraft und Rückgrat.

Je höher die Stellung, desto größer die Fallhöhe – aber auch die Verpflichtung, Vorbild zu sein. Ein Bürgermeister, ein Lehrer, ein Richter, eine Führungskraft: Sie alle tragen nicht nur symbolische Insignien, sondern auch die Last der Verantwortung für andere. Das Sprichwort erinnert daran, dass es keine Ehre ohne Mühe gibt. Wer sich nur nach dem Glanz eines Amtes sehnt, aber die Last scheut, hat dessen Bedeutung nicht verstanden.

Auch im persönlichen Sinne ist Würde oft eine Bürde. Würde bewahren heißt auch, in schwierigen Zeiten Haltung zu zeigen, sich selbst treu zu bleiben, nicht jedem Druck nachzugeben. Gerade in Krisen zeigt sich, wie schwer es sein kann, die eigene Würde zu behaupten – und wie kostbar sie ist. Denn echte Größe liegt nicht im Titel, sondern im verantwortungsvollen Umgang mit ihm. Würde ist kein Schmuckstück sondern ein Auftrag. Wer sie trägt, trägt auch – im besten Sinne – Last.

 Top