Eurokrise

Was mach ich mit den letzten Cents?, fragt Christa Schyboll

Für all die kritischen Zeitgenossen, die seit ca. zehn Jahren den Weltmarkt beobachten, kommt leider nichts wirklich überraschend, sondern alles nur überraschend spät: Die Euro- und die Weltkrise schlechthin.

Das System hat sich angesichts der Schwächen, die es birgt, recht lange noch gehalten. Und selbst jetzt versucht man den Leichnam Kapitalismus zu retten, obschon er zu Lebzeiten bereits zur Mumie wurde.

Nun denn, was wir machen können, ist u. a. wählen, protestieren, unsere Stimme erheben. Viele tun es bereits und viele Prominente schließen sich, spät, aber immerhin, auch jetzt nach und nach an. Die Stimmung kippt. Bei Umbrüchen mit globalem Ausmaß ist dies naturgegeben und es braucht eine gewisse Zeit, bis eine gute neue Ordnung hergestellt wird. Dazwischen wird Vakuum sein. In Griechenland wird es bald immer anschaulicher werden. Viele Menschen werden orientierungslos danach suchen, was jetzt zu tun ist. Wie ist das letzte Geld zu retten? Die Gazetten und Medien überschlagen sich seit Jahren bereits mit der Flucht in Sachwerte aller Art, um im Falle eines Falles wenigstens einen gewissen Gegenwert zu haben. Das betrifft die Menschen, die ausreichend Geld haben.

Aber es gibt viele Menschen, die nur ein wenig Geld haben. Schon etwas auf der hohen Kante, aber nicht soviel, als dass sie sich schnell noch eine Eigentumswohnung sichern könnten. Was ist ihnen zu raten, bevor der Umbruch kommt, nachdem es dann hoffentlich auch bald wieder einen Aufbruch gibt nach dem Abbruch des Aufschwungs?

Wie wäre es denn mit kleinen privaten "Notwährungen"? Die bestehen in haltbaren Lebensmitteln, die entsprechend sicher zu lagern sind oder auch in Medikamenten, die öfter gebraucht werden und länger haltbar sind (Datum beachten!). Auch ist es nicht verkehrt, sich mit guter Kleidung und Schuhwerk ausreichend einzudecken. Werkzeuge, Taschenlampen und manch eine Anschaffung, die für die nächsten zwei bis vier Jahre eh anstand, wäre ja zu überlegen. Sehr haltbar und als besonders Tauschobjekt in Krisenzeiten begehrt: Alkohol. Auch hier ist die Haltbarkeit zu beachten, der bei Bier sicherlich anders zu bewerten ist als bei Hochprozentigem.

Panikmache? Nein, nur ein wenig Vorsorge, ganz ohne Stress in Zeiten wie diesen! All das, was man vorsorgt, kann man auch selbst wieder verbrauchen, sofern man zeitlich und mengenmäßig intelligent plant. Preiswerter werden all diese Dinge vermutlich eher nicht in Zeiten von Ungewissheiten, die selbst den hartgesottenen unter den Politikern eisige Schauer über die Haut jagen. Und ein bisschen Wechselwährung zum Tausch zu haben ist auch nicht verkehrt…!? Zwei Pullen Schnaps gegen eine gut funktionierende Stichsäge? Die Situation allein wird den Wechselkurs bestimmen.

Klar jedoch ist: wer ohne Panik in Ruhe ein wenig vorsorgt, kann auch ein wenig ruhiger schlafen, wenn andere in Panik zu geraten drohen, weil sie letztlich alles verpassten.

— 18. Oktober 2011
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