Krankheiten

Selbstverantwortung kontra Schicksal? – fragt Christa Schyboll

Krankheit wird in sehr vielen Fällen schlichtweg als Pech angesehen. Bekommt der Raucher Lungenkrebs, so kann er durchaus darauf verweisen, dass auch Nichtraucher Lungenkrebs bekommen und viele Raucher alt und krebsfrei sterben. Indizien und Risiken hin oder her – es ist nun mal so, dass für fast jedes Argument auch ein beweisbares Gegenargument in Sachen Krankheit herangezogen werden kann.

Und nicht einmal die Statistiken sind gnädig im Zusammenhang klarer Aussagen, weil ihr Aufbau keinesfalls alle denkbaren Fragestellungen enthält. Nicht selten dienen sie zudem bestimmten Zwecken und Zielen, die man ihnen geschickt herauspressen kann.

Was also nun? Ist man selbst schuld? Sind es die Lebensbedingungen der Gegenwart mit ihren Anforderungen? Ist es ein Mix an allem – oder letzten Endes einfach nur Pech, dass es den einen schlimm, den anderen gar nicht erwischt. Dazu das Ganze auch noch ungerecht verteilt, wenn man sich sinnvolle prophylaktische Bemühungen mancher Erkrankter anschaut, die der Gesunde schlichtweg frech unterließ.

Krankheit ist vor allem eines: Disharmonie zwischen Seele, Geist und Körper. Ein Lebenswandel, sei er physischer oder psychischer Natur, der mit den Lebenskräften des Individuums nicht mithalten kann. Sei es durch ein gestörtes Immunsystem oder auch jede andere denkbare Krankheit, die zudem auch noch genetische Ursachen haben kann.

Gerät die Harmonie aus den Fugen, so gibt es oftmals noch eine recht erstaunliche Toleranzgrenze, bis es in die Physis mit Weh und Ach durchschlägt. Irgendwann jedoch kollabiert das System und wir fühlen uns elend und krank. Je nach Art der Erkrankung ist der Arzt oder Heilpraktiker natürlich angesagt. Vor allem wenn man sich nicht gut auskennt.

Wer jedoch definitiv zu wenig „befragt“ wird, ist der innere Arzt, der jedem Menschen nicht nur inne wohnt, sondern auch durchaus „auskunftsbereit“ ist – so man mit ihm in einen ernsthaften Kontakt tritt. Dieser innere Arzt ist vielem überlegen und aktiviert Selbstheilungskräfte in ganz besonderem Ausmaß, so man darum „bittet“. Ein kleines Lippenbekenntnis ist damit jedoch keinesfalls gemeint – gar der egoistische, wie verständliche Wunsch, von der lästigen Erkrankung mal eben schnell befreit zu werden.

Der innere Arzt weiß mehr und besseres um uns. Er weiß sehr genau, WARUM wir erkranken und weshalb der Zeitpunkt jetzt angesagt war. Er weiß, dass wir in aller Regel an dieser Krankheit auch eine große Chance wahrnehmen können, sofern wir durchdringen, warum sie uns heimsuchte. Vielen Menschen mögen solche Gedanken noch sehr fremd sein. Vor allem dann, wenn sie ein rein materialistisch-funktionales Biosystem annehmen. Der Mensch als Maschine, die eben wie geschmiert zu laufen hat. Ansonsten werden Pillen eingeschmissen – und gut ist’s!

Ist’s aber eben nicht! Wir werden neu krank, wenn es ansteht. So oft, wie wir Regelverletzungen machen, deren Regeln wir aber noch gar nicht richtig begreifen. Sobald wir aus der individuellen Harmonie auf dem eigenen Level des Bewusstseins fallen, reagiert der Körper sehr häufig mit Krankheiten. Oft sind sie auch seelischer Art, wenn die Prädisposition entsprechend ist. Jeder hat da eigene Schwerpunkte in sich.

Bei Risiken oder Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Gern doch!... Aber fragen Sie auch ausgiebig und ernst Ihren inneren Arzt, ihre feine leise Stimme, die viel mehr über sie weiß, als sie glauben. Nicht nur die Ohren sind dabei zu spitzen – da wir alle ja wissen: „Man hört nur mit dem Herzen gut“ (Saint-Exupery)

— 19. November 2010
 Top