Mittwoch, den 17. Januar 1827

In der letzten Zeit, wo Goethe sich mitunter nicht ganz wohl befand, hatten wir in seiner nach dem Garten gehenden Arbeitsstube gesessen. Heute war wieder in dem sogenannten Urbino-Zimmer gedeckt, welches ich als ein gutes Zeichen nahm. Als ich hereintrat, fand ich Goethe und seinen Sohn; beide bewillkommten mich freundlich in ihrer naiven liebevollen Art – Goethe selbst schien in der heitersten Stimmung, wie dieses an seinem höchst belebten Gesicht zu bemerken war. Durch die offene Tür des angrenzenden sogenannten Deckenzimmers sah ich, über einen großen Kupferstich gebogen, den Herrn Kanzler von Müller; er trat bald zu uns herein, und ich freute mich, ihn als angenehme Tischgesellschaft zu begrüßen. Frau von Goethe wurde noch erwartet, doch setzten wir uns vorläufig zu Tisch. Es ward mit Bewunderung von dem Kupferstich gesprochen, und Goethe erzählte mir, es sei ein Werk des berühmten Gérard in Paris, womit dieser ihm in den letzten Tagen ein Geschenk gemacht. »Gehen Sie geschwind hin«, fügte er hinzu, »und nehmen Sie noch ein paar Augenvoll, ehe die Suppe kommt.«

Ich tat nach seinem Wunsch und meiner Neigung; ich freute mich an dem Anblick des bewundernswürdigen Werkes, nicht weniger an der Unterschrift des Malers, wodurch er es Goethen als einen Beweis seiner Achtung zueignet. Ich konnte jedoch nicht lange betrachten, Frau von Goethe trat herein, und ich eilte nach meinem Platz zurück. »Nicht wahr?« sagte Goethe, »das ist etwas Großes! Man kann es tage- und wochenlang studieren, ehe man die reichen Gedanken und Vollkommenheiten alle herausfindet. Dieses«, sagte er, »soll Ihnen auf andere Tage vorbehalten bleiben.«

Wir waren bei Tisch sehr heiter. Der Kanzler teilte einen Brief eines bedeutenden Mannes aus Paris mit, der zur Zeit der französischen Okkupation als Gesandter hier einen schweren Posten behauptet und von jener Zeit her mit Weimar ein freundliches Verhältnis fortgesetzt hatte. Er gedachte des Großherzogs und Goethes und pries Weimar glücklich, wo das Genie mit der höchsten Gewalt ein so vertrautes Verhältnis haben könne.

Frau von Goethe brachte in die Unterhaltung große Anmut. Es war von einigen Anschaffungen die Rede, womit sie den jungen Goethe neckte und wozu dieser sich nicht verstehen wollte. »Man muß den schönen Frauen nicht gar zu viel angewöhnen,« sagte Goethe, »denn sie gehen leicht ins Grenzenlose. Napoleon erhielt noch auf Elba Rechnungen von Putzmacherinnen, die er bezahlen sollte. Doch mochte er in solchen Dingen leichter zu wenig tun als zu viel. Früher in den Tuilerien wurden einst in seinem Beisein seiner Gemahlin von einem Modehändler kostbare Sachen präsentiert. Als Napoleon aber keine Miene machte, etwas zu kaufen, gab ihm der Mann zu verstehen, daß er doch wenig in dieser Hinsicht für seine Gemahlin tue. Hierauf sagte Napoleon kein Wort, aber er sah ihn mit einem solchen Blick an, daß der Mann seine Sachen sogleich zusammenpackte und sich nie wieder sehen ließ.« – »Tat er dieses als Konsul?« fragte Frau von Goethe. – »Wahrscheinlich als Kaiser,« antwortete Goethe, »denn sonst wäre sein Blick wohl nicht so furchtbar gewesen. Aber ich muß über den Mann lachen, dem der Blick in die Glieder fuhr und der sich wahrscheinlich schon geköpft oder erschossen sah.«

Wir waren in der heitersten Laune und sprachen über Napoleon weiter fort. »Ich möchte«, sagte der junge Goethe, »alle seine Taten in trefflichen Gemälden oder Kupferstichen besitzen und damit ein großes Zimmer dekorieren.« – »Das müßte sehr groß sein,« erwiderte Goethe, »und doch würden die Bilder nicht hineingehen, so groß sind seine Taten.«

Der Kanzler brachte Ludens ›Geschichte der Deutschen‹ ins Gespräch, und ich hatte zu bewundern, mit welcher Gewandtheit und Eindringlichkeit der junge Goethe dasjenige, was öffentliche Blätter an dem Buche zu tadeln gefunden, aus der Zeit, in der es geschrieben, und den nationalen Empfindungen und Rücksichten, die dabei in dem Verfasser gelebt, herzuleiten wußte. Es ergab sich, daß Napoleons Kriege erst jene des Cäsars aufgeschlossen. »Früher«, sagte Goethe, »war Cäsars Buch freilich nicht viel mehr als ein bloßes Exerzitium gelehrter Schulen.«

Von der altdeutschen Zeit kam das Gespräch auf die gotische. Es war von einem Bücherschranke die Rede, der einen gotischen Charakter habe; sodann kam man auf den neuesten Geschmack, ganze Zimmer in altdeutscher und gotischer Art einzurichten und in einer solchen Umgebung einer veralteten Zeit zu wohnen.

»In einem Hause,« sagte Goethe, »wo so viele Zimmer sind, daß man einige derselben leer stehen läßt und im ganzen Jahr vielleicht nur drei-, viermal hineinkommt, mag eine solche Liebhaberei hingehen, und man mag auch ein gotisches Zimmer haben, so wie ich es ganz hübsch finde, daß Madame Panckoucke in Paris ein chinesisches hat. Allein sein Wohnzimmer mit so fremder und veralteter Umgebung auszustaffieren, kann ich gar nicht loben. Es ist immer eine Art von Maskerade, die auf die Länge in keiner Hinsicht wohltun kann, vielmehr auf den Menschen, der sich damit befaßt, einen nachteiligen Einfluß haben muß. Denn so etwas steht im Widerspruch mit dem lebendigen Tage, in welchen wir gesetzt sind, und wie es aus einer leeren und hohlen Gesinnungs- und Denkungsweise hervorgeht, so wird es darin bestärken. Es mag wohl einer an einem lustigen Winterabend als Türke zur Maskerade gehen, allein was würden wir von einem Menschen halten, der ein ganzes Jahr sich in einer solchen Maske zeigen wollte? Wir würden von ihm denken, daß er entweder schon verrückt sei oder daß er doch die größte Anlage habe, es sehr bald zu werden.«

Wir fanden Goethes Worte über einen so sehr ins Leben eingreifenden Gegenstand durchaus überzeugend, und da keiner der Anwesenden etwas davon als leisen Vorwurf auf sich selbst beziehen konnte, so fühlten wir ihre Wahrheit in der heitersten Stimmung.

Das Gespräch lenkte sich auf das Theater, und Goethe neckte mich, daß ich am letzten Montag abend es ihm geopfert. »Er ist nun drei Jahre hier,« sagte er, zu den übrigen gewendet, »und dies ist der erste Abend, wo er mir zuliebe im Theater gefehlt hat; ich muß ihm das hoch anrechnen. Ich hatte ihn eingeladen, und er hatte versprochen zu kommen, aber doch zweifelte ich, daß er Wort halten würde, besonders als es halb sieben schlug und er noch nicht da war. Ja ich hätte mich sogar gefreut, wenn er nicht gekommen wäre; ich hätte doch sagen können: Das ist ein ganz verrückter Mensch, dem das Theater über seine liebsten Freunde geht und der sich durch nichts von seiner hartnäckigen Neigung abwenden läßt. Aber ich habe Sie auch entschädigt! Nicht wahr? Habe ich Ihnen nicht schöne Sachen vorgelegt?« Goethe zielte mit diesen Worten auf die neue Novelle.

Wir sprachen sodann über Schillers ›Fiesco‹, der am letzten Sonnabend war gegeben worden. »Ich habe das Stück zum ersten Male gesehen,« sagte ich, »und es hat mich nun sehr beschäftigt, ob man nicht die ganz rohen Szenen mildem könnte; allein ich finde, daß sich wenig daran tun läßt, ohne den Charakter des Ganzen zu verletzen.«

»Sie haben ganz recht, es geht nicht,« erwiderte Goethe; »Schiller hat sehr oft mit mir darüber gesprochen, denn er selbst konnte seine ersten Stücke nicht leiden, und er ließ sie, während wir am Theater waren, nie spielen. Nun fehlte es uns aber an Stücken, und wir hätten gerne jene drei gewaltsamen Erstlinge dem Repertoire gewonnen. Es wollte aber nicht gehen, es war alles zu sehr miteinander verwachsen, so daß Schiller selbst an dem Unternehmen verzweifelte und sich genötigt sah, seinen Vorsatz aufzugeben und die Stücke zu lassen, wie sie waren.«

»Es ist schade darum«, sagte ich; »denn trotz aller Roheiten sind sie mir doch tausendmal lieber als die schwachen, weichen, forcierten und unnatürlichen Stücke einiger unserer neuesten Tragiker. Bei Schiller spricht doch immer ein grandioser Geist und Charakter.«

»Das wollte ich meinen«, sagte Goethe. »Schiller mochte sich stellen, wie er wollte, er konnte gar nichts machen, was nicht immer bei weitem größer herauskam als das Beste dieser neueren; ja wenn Schiller sich die Nägel beschnitt, war er größer als diese Herren.«

Wir lachten und freuten uns des gewaltigen Gleichnisses.

»Aber ich habe doch Personen gekannt,« fuhr Goethe fort, »die sich über die ersten Stücke Schillers gar nicht zufrieden geben konnten. Eines Sommers in einem Bade ging ich durch einen eingeschlossenen sehr schmalen Weg, der zu einer Mühle führte. Es begegnete mir der Fürst Putjatin, und da in demselben Augenblick einige mit Mehlsäcken beladene Maultiere auf uns zukamen, so mußten wir ausweichen und in ein kleines Haus treten. Hier, in einem engen Stübchen, gerieten wir nach Art dieses Fürsten sogleich in tiefe Gespräche über göttliche und menschliche Dinge – wir kamen auch auf Schillers ›Räuber‹, und der Fürst äußerte sich folgendermaßen: ›Wäre ich Gott gewesen,‹ sagte er, ›im Begriff die Welt zu erschaffen, und ich hätte in dem Augenblick vorausgesehen, daß Schillers ›Räuber‹ darin würden geschrieben werden, ich hätte die Welt nicht erschaffen.‹« Wir mußten lachen. »Was sagen Sie dazu?« sagte Goethe; »das war doch eine Abneigung, die ein wenig weit ging und die man sich kaum erklären konnte.«

»Von dieser Abneigung«, versetzte ich, »haben dagegen unsere jungen Leute, besonders unsere Studenten, gar nichts. Die trefflichsten, reifsten Stücke von Schiller und anderen können gegeben werden, und man sieht von jungen Leuten und Studierenden wenige oder gar keine im Theater; aber man gebe Schillers ›Räuber‹ oder Schillers ›Fiesco‹, und das Haus ist fast allein von Studenten gefüllt.« – »Das war«, versetzte Goethe, »vor funfzig Jahren wie jetzt und wird auch wahrscheinlich nach funfzig Jahren nicht anders sein. Was ein junger Mensch geschrieben hat, wird auch wieder am besten von jungen Leuten genossen werden. Und dann denke man nicht, daß die Welt so sehr in der Kultur und gutem Geschmack vorschritte, daß selbst die Jugend schon über eine solche rohere Epoche hinaus wäre! Wenn auch die Welt im ganzen vorschreitet, die Jugend muß doch immer wieder von vorne anfangen und als Individuum die Epochen der Weltkultur durchmachen. Mich irritiert das nicht mehr, und ich habe längst einen Vers darauf gemacht, der so lautet:

Johannisfeuer sei unverwehrt,
Die Freude nie verloren!
Besen werden immer stumpf gekehrt
Und Jungens immer geboren.

Ich brauche nur zum Fenster hinauszusehen, um in straßenkehrenden Besen und herumlaufenden Kindern die Symbole der sich ewig abnutzenden und immer sich verjüngenden Welt beständig vor Augen zu haben. Kinderspiele und Jugendvergnügungen erhalten sich daher und pflanzen sich von Jahrhundert zu Jahrhundert fort; denn so absurd sie auch einem reiferen Alter erscheinen mögen, Kinder bleiben doch immer Kinder und sind sich zu allen Zeiten ähnlich. Deshalb soll man auch die Johannisfeuer nicht verbieten und den lieben Kindern die Freude daran nicht verderben.«

Unter solchen und ähnlichen heiteren Unterhaltungen gingen die Stunden des Tisches schnell vorüber. Wir jüngeren Leute gingen sodann hinauf in die oberen Zimmer, während der Kanzler bei Goethe blieb.

 


 

Donnerstag abend, den 18. Januar 1827

Auf diesen Abend hatte Goethe mir den Schluß der Novelle versprochen. Ich ging halb sieben Uhr zu ihm und fand ihn in seiner traulichen Arbeitsstube allein. Ich setzte mich zu ihm an den Tisch, und nachdem wir die nächsten Tagesereignisse besprochen hatten, stand Goethe auf und gab mir die erwünschten letzten Bogen. »Da lesen Sie den Schluß«, sagte er. Ich begann. Goethe ging derweile im Zimmer auf und ab und stand abwechselnd am Ofen. Ich las wie gewöhnlich leise für mich.

Die Bogen des letzten Abends hatten damit geschlossen, daß der Löwe außerhalb der Ringmauer der alten Ruine am Fuße einer hundertjährigen Buche in der Sonne liege und daß man Anstalten mache, sich seiner zu bemächtigen. Der Fürst will die Jäger nach ihm aussenden, der Fremdling aber bittet, seinen Löwen zu schonen, indem er gewiß sei, ihn durch sanftere Mittel in den eisernen Käfig zurückzuschaffen. Dieses Kind, sagt er, wird durch liebliche Lieder und den Ton seiner süßen Flöte das Werk vollbringen. Der Fürst gibt es zu, und nachdem er die nötigen Vorsichtsmaßregeln angeordnet, reitet er mit den Seinigen in die Stadt zurück. Honorio mit einer Anzahl Jäger besetzt den Hohlweg, um den Löwen, im Fall er herabkäme, durch ein anzuzündendes Feuer zurückzuscheuchen. Mutter und Kind, vom Schloßwärtel geführt, steigen die Ruine hinan, an deren anderen Seite, an der Ringmauer, der Löwe liegt.

Das gewaltige Tier in den geräumigen Schloßhof hereinzulocken, ist die Absicht. Mutter und Wärtel verbergen sich oben in dem halbverfallenen Rittersaale, das Kind allein geht durch die dunkele Maueröffnung des Hofes zum Löwen hinaus. Eine erwartungsvolle Pause tritt ein, man weiß nicht, was aus dem Kinde wird, die Töne seiner Flöte verstummen. Der Wärtel macht sich Vorwürfe, daß er nicht mitgegangen; die Mutter ist ruhig.

Endlich hört man die Töne der Flöte wieder; man hört sie näher und näher, das Kind tritt durch die Maueröffnung wieder in den Schloßhof herein, der Löwe folgsam mit schwerem Gange geht hinter ihm her. Sie ziehen einmal im Hofe herum, dann setzt sich das Kind in eine sonnige Stelle, der Löwe läßt sich friedlich bei ihm nieder und legt die eine seiner schweren Tatzen dem Kinde auf den Schoß. Ein Dorn hat sich hineingetreten, der Knabe zieht ihn heraus und nimmt sein seidenes Tüchlein vom Halse und verbindet damit die Tatze.

Mutter und Wärtel, welche der ganzen Szene von oben aus dem Rittersaale zusehen, sind aufs höchste beglückt. Der Löwe ist in Sicherheit und gezähmt, und wie das Kind, abwechselnd mit seinen Tönen der Flöte, zur Beschwichtigung des Untieres hin und wieder liebliche fromme Lieder hat hören lassen, so beschließt auch das Kind singend mit folgenden Versen die Novelle:

Und so geht mit guten Kindern
Sel'ger Engel gern zu Rat,
Böses Wollen zu verhindern,
Zu befördern schöne Tat.
So beschwören, fest zu bannen
Liebem Sohn ans zarte Knie
Ihn, des Waldes Hochtyrannen,
Frommer Sinn und Melodie.

Nicht ohne Rührung hatte ich die Handlung des Schlusses lesen können. Doch wußte ich nicht, was ich sagen sollte; ich war überrascht, aber nicht befriedigt. Es war mir, als wäre der Ausgang zu einsam, zu ideal, zu lyrisch, und als hätten wenigstens einige der übrigen Figuren wieder hervortreten und, das Ganze abschließend, dem Ende mehr Breite geben sollen.

Goethe merkte, daß ich einen Zweifel im Herzen hatte, und suchte mich ins Gleiche zu bringen. »Hätte ich«, sagte er, »einige der übrigen Figuren am Ende wieder hervortreten lassen, so wäre der Schluß prosaisch geworden. Und was sollten sie handeln und sagen, da alles abgetan war? Der Fürst mit den Seinigen ist in die Stadt geritten, wo seine Hülfe nötig sein wird; Honorio, sobald er hört, daß der Löwe oben in Sicherheit ist, wird mit seinen Jägern folgen; der Mann aber wird sehr bald mit dem eisernen Käfig aus der Stadt da sein und den Löwen darin zurückführen. Dieses sind alles Dinge, die man voraussieht und die deshalb nicht gesagt und ausgeführt werden müssen. Täte man es, so würde man prosaisch werden.

Aber ein ideeller, ja lyrischer Schluß war nötig und mußte folgen; denn nach der pathetischen Rede des Mannes, die schon poetische Prosa ist, mußte eine Steigerung kommen, ich mußte zur lyrischen Poesie, ja zum Liede selbst übergehen.

Um für den Gang dieser Novelle ein Gleichnis zu haben,« fuhr Goethe fort, »so denken Sie sich aus der Wurzel hervorschießend ein grünes Gewächs, das eine Weile aus einem starken Stengel kräftige grüne Blätter nach den Seiten austreibt und zuletzt mit einer Blume endet. Die Blume war unerwartet, überraschend, aber sie mußte kommen; ja das grüne Blätterwerk war nur für sie da und wäre ohne sie nicht der Mühe wert gewesen.«

Bei diesen Worten atmete ich leicht auf, es fiel mir wie Schuppen vom Auge, und eine Ahndung von der Trefflichkeit dieser wunderbaren Komposition fing an sich in mir zu regen.

Goethe fuhr fort: »Zu zeigen, wie das Unbändige, Unüberwindliche oft besser durch Liebe und Frömmigkeit als durch Gewalt bezwungen werde, war die Aufgabe dieser Novelle, und dieses schöne Ziel, welches sich im Kinde und Löwen darstellt, reizte mich zur Ausführung. Dies ist das Ideelle, dies die Blume. Und das grüne Blätterwerk der durchaus realen Exposition ist nur dieserwegen da und nur dieserwegen etwas wert. Denn was soll das Reale an sich? Wir haben Freude daran, wenn es mit Wahrheit dargestellt ist, ja es kann uns auch von gewissen Dingen eine deutlichere Erkenntnis geben; aber der eigentliche Gewinn für unsere höhere Natur liegt doch allein im Idealen, das aus dem Herzen des Dichters hervorging.«

Wie sehr Goethe recht hatte, empfand ich lebhaft, da der Schluß seiner Novelle noch in mir fortwirkte und eine Stimmung von Frömmigkeit in mir hervorgebracht hatte, wie ich sie lange nicht in dem Grade empfunden. Wie rein und innig, dachte ich bei mir selbst, müssen doch in einem so hohen Alter noch die Gefühle des Dichters sein, daß er etwas so Schönes hat machen können! Ich enthielt mich nicht, mich darüber gegen Goethe auszusprechen, sowie überhaupt mich zu freuen, daß diese in ihrer Art einzige Produktion doch nun existiere.

»Es ist mir lieb,« sagte Goethe, »wenn Sie zufrieden sind, und ich freue mich nun selbst, daß ich einen Gegenstand, den ich seit dreißig Jahren in mir herumgetragen, nun endlich los bin. Schiller und Humboldt, denen ich damals mein Vorhaben mitteilte, rieten mir ab, weil sie nicht wissen konnten, was in der Sache lag, und weil nur der Dichter allein weiß, welche Reize er seinem Gegenstande zu geben fähig ist. Man sollte daher nie jemanden fragen, wenn man etwas schreiben will. Hätte Schiller mich vor seinem ›Wallenstein‹ gefragt, ob er ihn schreiben solle, ich hätte ihm sicherlich abgeraten, denn ich hätte nie denken können, daß aus solchem Gegenstande überhaupt ein so treffliches Theaterstück wäre zu machen gewesen. Schiller war gegen eine Behandlung meines Gegenstandes in Hexametern, wie ich es damals, gleich nach ›Hermann und Dorothea‹, willens war; er riet zu den achtzeiligen Stanzen. Sie sehen aber wohl, daß ich mit der Prosa jetzt am besten gefahren bin. Denn es kam sehr auf genaue Zeichnung der Lokalität an, wobei man doch in solchen Reimen wäre geniert gewesen. Und dann ließ sich auch der anfänglich ganz reale und am Schluß ganz ideelle Charakter der Novelle in Prosa am besten geben, sowie sich auch die Liederchen jetzt gar hübsch ausnehmen, welches doch so wenig in Hexametern als in den achtzeiligen Reimen möglich gewesen wäre.«

Die übrigen einzelnen Erzählungen und Novellen der ›Wanderjahre‹ kamen zur Sprache, und es ward bemerkt, daß jede sich von der andern durch einen besonderen Charakter und Ton unterscheide.

»Woher dieses entstanden», sagte Goethe, »will ich Ihnen erklären. Ich ging dabei zu Werke wie ein Maler, der bei gewissen Gegenständen gewisse Farben vermeidet und gewisse andere dagegen vorwalten läßt. Er wird z. B. bei einer Morgenlandschaft viel Blau auf seine Palette setzen, aber wenig Gelb. Malt er dagegen einen Abend, so wird er viel Gelb nehmen und die blaue Farbe fast ganz fehlen lassen. Auf eine ähnliche Weise verfuhr ich bei meinen verschiedenartigen schriftstellerischen Produktionen, und wenn man ihnen einen verschiedenen Charakter zugesteht, so mag es daher rühren.«

Ich dachte bei mir, daß dies eine höchst kluge Maxime sei, und freute mich, daß Goethe sie ausgesprochen.

Sodann hatte ich, vorzüglich bei dieser letzten Novelle, noch das Detail zu bewundern, womit besonders das Landschaftliche dargestellt war.

»Ich habe«, sagte Goethe, »niemals die Natur poetischer Zwecke wegen betrachtet. Aber weil mein früheres Landschaftszeichnen und dann mein späteres Naturforschen mich zu einem beständigen genauen Ansehen der natürlichen Gegenstände trieb, so habe ich die Natur bis in ihre kleinsten Details nach und nach auswendig gelernt, dergestalt, daß, wenn ich als Poet etwas brauche, es mir zu Gebote steht und ich nicht leicht gegen die Wahrheit fehle. In Schillern lag dieses Naturbetrachten nicht. Was in seinem ›Tell‹ von Schweizer-Lokalität ist, habe ich ihm alles erzählt; aber er war ein so bewundernswürdiger Geist, daß er selbst nach solchen Erzählungen etwas machen konnte, das Realität hatte.«

Das Gespräch lenkte sich nun ganz auf Schiller, und Goethe fuhr folgendermaßen fort:

»Schillers eigentliche Produktivität lag im Idealen, und es läßt sich sagen, daß er so wenig in der deutschen als einer andern Literatur seinesgleichen hat. Von Lord Byron hat er noch das meiste; doch dieser ist ihm an Welt überlegen. Ich hätte gerne gesehen, daß Schiller den Lord Byron erlebt hätte, und da hätt es mich wundern sollen, was er zu einem so verwandten Geiste würde gesagt haben. Ob wohl Byron bei Schillers Leben schon etwas publiziert hat?«

Ich zweifelte, konnte es aber nicht mit Gewißheit sagen. Goethe nahm daher das Konversations-Lexikon und las den Artikel über Byron vor, wobei er nicht fehlen ließ, manche flüchtige Bemerkung einzuschalten. Es fand sich, daß Lord Byron vor 1807 nichts hatte drucken lassen, und daß also Schiller nichts von ihm gesehen.

»Durch Schillers alle Werke«, fuhr Goethe fort, »geht die Idee von Freiheit, und diese Idee nahm eine andere Gestalt an, sowie Schiller in seiner Kultur weiter ging und selbst ein anderer wurde. In seiner Jugend war es die physische Freiheit, die ihm zu schaffen machte und die in seine Dichtungen überging, in seinem spätern Leben die ideelle.

Es ist mit der Freiheit ein wunderlich Ding, und jeder hat leicht genug, wenn er sich nur zu begnügen und zu finden weiß. Und was hilft uns ein Überfluß von Freiheit, die wir nicht gebrauchen können! Sehen Sie dieses Zimmer und diese angrenzende Kammer, in der Sie durch die offene Tür mein Bette sehen, beide sind nicht groß, sie sind ohnedies durch vielerlei Bedarf, Bücher, Manuskripte und Kunstsachen eingeengt, aber sie sind mir genug, ich habe den ganzen Winter darin gewohnt und meine vorderen Zimmer fast nicht betreten. Was habe ich nun von meinem geräumigen Hause gehabt und von der Freiheit, von einem Zimmer ins andere zu gehen, da ich nicht das Bedürfnis hatte, sie zu benutzen!

Hat einer nur so viel Freiheit, um gesund zu leben und sein Gewerbe zu treiben, so hat er genug, und so viel hat leicht ein jeder. Und dann sind wir alle nur frei unter gewissen Bedingungen, die wir erfüllen müssen. Der Bürger ist so frei wie der Adelige, sobald er sich in den Grenzen hält, die ihm von Gott durch seinen Stand worin er geboren, angewiesen. Der Adelige ist so frei wie der Fürst; denn wenn er bei Hofe nur das wenige Zeremoniell beobachtet, so darf er sich als seinesgleichen fühlen. Nicht das macht frei, daß wir nichts über uns anerkennen wollen, sondern eben, daß wir etwas verehren, das über uns ist. Denn indem wir es verehren, heben wir uns zu ihm hinauf und legen durch unsere Anerkennung an den Tag, daß wir selber das Höhere in uns tragen und wert sind, seinesgleichen zu sein. Ich bin bei meinen Reisen oft auf norddeutsche Kaufleute gestoßen, welche glaubten, meinesgleichen zu sein, wenn sie sich roh zu mir an den Tisch setzten. Dadurch waren sie es nicht; allein sie wären es gewesen, wenn sie mich hätten zu schätzen und zu behandeln gewußt.

Daß nun diese physische Freiheit Schillern in seiner Jugend so viel zu schaffen machte, lag zwar teils in der Natur seines Geistes, größernteils aber schrieb es sich von dem Drucke her, den er in der Militärschule hatte leiden müssen.

Dann aber in seinem reiferen Leben, wo er der physischen Freiheit genug hatte, ging er zur ideellen über, und ich möchte fast sagen, daß diese Idee ihn getötet hat; denn er machte dadurch Anforderungen an seine physische Natur, die für seine Kräfte zu gewaltsam waren.

Der Großherzog bestimmte Schillern bei seiner Hieherkunft einen Gehalt von jährlich tausend Talern und erbot sich, ihm das Doppelte zu geben, im Fall er durch Krankheit verhindert sein sollte, zu arbeiten. Schiller lehnte dieses letzte Anerbieten ab und machte nie davon Gebrauch. ›Ich habe das Talent‹, sagte er, ›und muß mir selber helfen können.‹ Nun aber, bei seiner vergrößerten Familie in den letzten Jahren, mußte er der Existenz wegen jährlich zwei Stücke schreiben, und um dieses zu vollbringen, trieb er sich, auch an solchen Tagen und Wochen zu arbeiten, in denen er nicht wohl war; sein Talent sollte ihm zu jeder Stunde gehorchen und zu Gebote stehen.

Schiller hat nie viel getrunken, er war sehr mäßig; aber in solchen Augenblicken körperlicher Schwäche suchte er seine Kräfte durch etwas Likör oder ähnliches Spirituoses zu steigern. Dies aber zehrte an seiner Gesundheit und war auch den Produktionen selbst schädlich.

Denn was gescheite Köpfe an seinen Sachen aussetzen, leite ich aus dieser Quelle her. Alle solche Stellen, von denen sie sagen, daß sie nicht just sind, möchte ich pathologische Stellen nennen, indem er sie nämlich an solchen Tagen geschrieben hat, wo es ihm an Kräften fehlte, um die rechten und wahren Motive zu finden. Ich habe vor dem kategorischen Imperativ allen Respekt, ich weiß, wie viel Gutes aus ihm hervorgehen kann, allein man muß es damit nicht zu weit treiben, denn sonst führet diese Idee der ideellen Freiheit sicher zu nichts Gutem.«

Unter diesen interessanten Äußerungen und ähnlichen Gesprächen über Lord Byron und berühmte deutsche Literatoren, von denen Schiller gesagt, daß Kotzebue ihm lieber, weil er doch etwas hervorbringe, waren die Abendstunden schnell vorübergegangen, und Goethe gab mir die Novelle mit, um sie für mich zu Hause nochmals in der Stille zu betrachten.

 


 

Sonntag abend, den 21. [?] Januar 1827

Ich ging diesen Abend halb achte zu Goethe und blieb ein Stündchen bei ihm. Er zeigte mir einen Band neuer französischer Gedichte der Demoiselle Gay und sprach darüber mit großem Lobe. »Die Franzosen«, sagte er, »machen sich heraus, und es ist der Mühe wert, daß man sich nach ihnen umsieht. Ich bin mit Fleiß darüber her, mir von dem Stande der neuesten französischen Literatur einen Begriff zu machen und, wenn es glückt, mich auch darüber auszusprechen. Es ist mir höchst interessant, zu sehen, daß diejenigen Elemente bei ihnen erst anfangen zu wirken, die bei uns längst durchgegangen sind. Das mittlere Talent ist freilich immer in der Zeit befangen und muß sich aus denjenigen Elementen nähren, die in ihr liegen. Es ist bei ihnen bis auf die neueste Frömmigkeit alles dasselbige wie bei uns, nur daß es bei ihnen ein wenig galanter und geistreicher zum Vorschein kommt.«

»Was sagen aber Eure Exzellenz zu Béranger und dem Verfasser der Stücke der Clara Gazul?«

»Diese nehme ich aus,« sagte Goethe, »das sind große Talente, die ein Fundament in sich selber haben und sich von der Gesinnungsweise des Tages frei erhalten.« – »Dieses zu hören, ist mir sehr lieb,« sagte ich, »denn ich hatte über diese beiden ungefähr dieselbige Empfindung.«

Das Gespräch wendete sich von der französischen Literatur auf die deutsche. »Da will ich Ihnen doch etwas zeigen,« sagte Goethe, »das für Sie Interesse haben wird. Reichen Sie mir doch einen der beiden Bände, die vor Ihnen liegen. Solger ist Ihnen bekannt?« – »Allerdings,« sagte ich; »ich habe ihn sogar lieb. Ich besitze seine Übersetzung des Sophokles, und sowohl diese als die Vorrede dazu gaben mir längst von ihm eine hohe Meinung.« – »Sie wissen, er ist vor mehreren Jahren gestorben,« sagte Goethe, »und man hat jetzt eine Sammlung seiner nachgelassenen Schriften und Briefe herausgegeben. In seinen philosophischen Untersuchungen, die er in der Form der Platonischen Dialoge gibt, ist er nicht so glücklich; aber seine Briefe sind vortrefflich. In einem derselben schreibt er an Tieck über die ›Wahlverwandtschaften‹, und diesen muß ich Ihnen vorlesen, denn es ist nicht leicht etwas Besseres über jenen Roman gesagt worden.«

Goethe las mir die treffliche Abhandlung vor, und wir besprachen sie punktweise, indem wir die von einem großen Charakter zeugenden Ansichten und die Konsequenz seiner Ableitungen und Folgerungen bewunderten. Obgleich Solger zugestand, daß das Faktum in den ›Wahlverwandtschaften‹ aus der Natur aller Charaktere hervorgehe, so tadelte er doch den Charakter des Eduard.

»Ich kann ihm nicht verdenken,« sagte Goethe, »daß er den Eduard nicht leiden mag, ich mag ihn selber nicht leiden, aber ich mußte ihn so machen, um das Faktum hervorzubringen. Er hat übrigens viele Wahrheit, denn man findet in den höheren Ständen Leute genug, bei denen ganz wie bei ihm der Eigensinn an die Stelle des Charakters tritt.«

Hoch vor allen stellte Solger den Architekten, denn wenn alle übrigen Personen des Romans sich liebend und schwach zeigten, so sei er der einzige, der sich stark und frei erhalte. Und eben das Schöne an seiner Natur sei nicht sowohl dieses, daß er in die Verirrungen der übrigen Charaktere nicht hineingerate, sondern daß der Dichter ihn so groß gemacht, daß er nicht hineingeraten könne.

Wir freuten uns über dieses Wort. »Das ist freilich sehr schön«, sagte Goethe. – »Ich habe«, sagte ich, »den Charakter des Architekten auch immer sehr bedeutend und liebenswürdig gefunden, allein daß er eben deswegen so vortrefflich sei, daß er vermöge seiner Natur in jene Verwickelungen der Liebe nicht hineingeraten könne, daran habe ich freilich nicht gedacht.« – »Wundern Sie sich darüber nicht,« sagte Goethe, »denn ich habe selber nicht daran gedacht, als ich ihn machte. Aber Solger hat recht, es liegt allerdings in ihm.

Dieser Aufsatz«, fuhr Goethe fort, »ist schon im Jahre 1809 geschrieben, und es hätte mich damals freuen können, ein so gutes Wort über die ›Wahlverwandtschaften‹ zu hören, während man in jener Zeit und später mir eben nicht viel Angenehmes über jenen Roman erzeigte.

Solger hat, wie ich aus diesen Briefen sehe, viel Liebe zu mir gehabt; er beklagt sich in einem derselben, daß ich ihm auf den ›Sophokles‹, den er mir zugesendet, nicht einmal geantwortet. Lieber Gott – aber wie das bei mir geht! Es ist nicht zu verwundern. Ich habe große Herren gekannt, denen man viel zusendete. Diese machten sich gewisse Formulare und Redensarten, womit sie jedes erwiderten, und so schrieben sie Briefe zu Hunderten, die sich alle gleich und alle Phrase waren. In mir aber lag dieses nie. Wenn ich nicht jemanden etwas Besonderes und Gehöriges sagen konnte, wie es in der jedesmaligen Sache lag, so schrieb ich lieber gar nicht. Oberflächliche Redensarten hielt ich für unwürdig, und so ist es denn gekommen, daß ich manchem wackern Manne, dem ich gerne geschrieben hätte, nicht antworten konnte. Sie sehen ja selbst, wie das bei mir geht und welche Zusendungen von allen Ecken und Enden täglich bei mir einlaufen, und müssen gestehen, daß dazu mehr als ein Menschenleben gehören würde, wenn man alles nur flüchtig erwidern wollte. Aber um Solger tut es mir leid; er ist gar zu vortrefflich und hätte vor vielen andern etwas Freundliches verdient.«

Ich brachte das Gespräch auf die Novelle, die ich nun zu Hause wiederholt gelesen und betrachtet hatte. »Der ganze Anfang«, sagte ich, »ist nichts als Exposition, aber es ist darin nichts vorgeführt als das Notwendige, und das Notwendige mit Anmut, so daß man nicht glaubt, es sei eines andern wegen da, sondern es wolle bloß für sich selber sein und für sich selber gelten.«

»Es ist mir lieb,« sagte Goethe, »wenn Sie dieses so finden. Doch eins muß ich noch tun. Nach den Gesetzen einer guten Exposition nämlich muß ich die Besitzer der Tiere schon vorne auftreten lassen. Wenn die Fürstin und der Oheim an der Bude vorbereiten, müssen die Leute heraustreten und die Fürstin bitten, auch ihre Bude mit einem Besuch zu beglücken.« –»Gewiß,« sagte ich, »Sie haben recht; denn da alles übrige in der Exposition angedeutet ist, so müssen es auch diese Leute werden, und es liegt ganz in der Sache, da sie sich gewöhnlich an der Kasse aufhalten, daß sie die Fürstin nicht so unangefochten werden vorbereiten lassen.« – »Sie sehen,« sagte Goethe, »daß man an einer solchen Arbeit, wenn sie auch schon im ganzen fertig, daliegt, im einzelnen noch immer zu tun hat.«

Goethe erzählte mir sodann von einem Ausländer, der in dieser Zeit ihn hin und wieder besucht und davon gesprochen, wie er dieses und jenes von seinen Werken übersetzen wolle. »Er ist ein guter Mensch,« sagte Goethe, »doch in literarischer Hinsicht bezeigt er sich als ein wahrer Dilettant. Denn er kann noch kein Deutsch und spricht schon von Übersetzungen, die er machen, und von Porträten, die er ihnen will vordrucken lassen. Das ist aber eben das Wesen der Dilettanten, daß sie die Schwierigkeiten nicht kennen, die in einer Sache liegen, und daß sie immer etwas unternehmen wollen wozu sie keine Kräfte haben.«

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