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André Maurois

André Maurois, der eigentlich Émile Salomon Wilhelm Herzog hieß, war ein französischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Historiker der am 26. Juli 1885 in Elbeuf im französischen Département Seine-Maritime, als Sohn eines gutsituierten Textfabrikanten geboren wurde.

Maurois besuchte das Gymnasium von Elbeuf und Rouen und galt als ausgezeichneter Schüler. Er erhielt einen Abschluss als Bachelor in Literatur und Wissenschaft und machte einen Abschluss in Philosophie an der Universität von Caen. Nebenher arbeitete Maurois von 1903 bis 1911 in der Fabrik seines Vaters.

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde Maurois zunächst als Dolmetscher eingesetzt. In einer Überschätzung seiner Kenntnis der englischen Sprache wurde Maurois zum Verbindungsoffizier der britischen Armee.

Bereits 1912 heiratete Maurois Jeanne-Marie (Janine) Wanda de Szymkiewicz, ein russisches Mädchen polnischer Abstammung, das in der Schweiz aufgewuchs und in Oxford studiert hatte. Während des Kriegs ließ sie sich auf Affären ein und hatte 1918 einen Nervenzusammenbruch. 1924 starb sie mit 32 Jahren an einer Blutvergiftung und Maurois musste sich um seine drei Kinder kümmern. In seinem Werk "Le cercle de famille" (dt.: Im Kreis der Familie) porträtierte er später einen seiner Frau ähnlichen Charakter.

Als Romanautor debütierte Maurois mit "The Silence of Colonel Bramble" (1918), der auf seine Erfahrungen im Krieg beruhte. Davon ausgehend, dass die Karikaturen der britischen Soldaten seine Freunde verletzen könnten, nahm er sein "Andrè Maurois" Pseudonym an. "Maurois"war der Name eines Dorfes in der Nähe von Cambrai, wo er in einen Kampf verwickelt war, und "André"war der Name eines Cousins, der im Krieg getötet wurde. Im Jahr 1947 wurde André Maurois sein gesetzlicher Name.

Der Roman war ein Bestseller auf beiden Seiten des Kanals, so dass sein Verlegers eine Fortsetzung in Auftrag gab: "Les Discours du Docteur O'Grady" (1922).

Der Erfolg gab ihm die finanzielle Sicherheit, als freier Schriftsteller zu arbeiten. Nach dem Tod des Vaters gab er deshalb auch das Familienunternehmen auf und widmete sich in Paris ganz dem Schreiben.

Neben seinen Romanen verfasste Maurois auch Biografien, unter anderem von Shelley, Marcel Proust, Bernard Quesnay, Lord Byron sowie den drei Dumas und auch Balzac, Disraeli, George Sand und Napolean sowie Victor Hugo.

Während der Biograf Maurois als unübertroffen bezeichnet galt, wurden seine Geschichtsbücher, kritischer gesehen. Insbesondere "Die Tragödie Frankreichs" war sehr patriotisch gefärbt. Maurois schrieb aber auch über die Geschichte Amerikas, Deutschlands und Englands.

Am 23. Juni 1938 wurde Maurois als Nachfolger des verstorbenen Literarturhistorikers René Doumic in die Académie française aufgenommen.

Am 9. Oktober 1967 starb André Maurois in Neuilly-sur-Seine im Département Hauts-de-Seine.

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