Biografie

Zitate
Arno Holz

Arno Holz wurde am 26. April 1863 in Rastenburg (Ostpreußen) als Sohn eines Apothekers geboren. 1875 zog die Familie Holz nach Berlin.

Nachdem er die Schule abbrechen musste, arbeitete Arno Holz ab 1881 zunächst als Journalist, entschied sich dann aber für ein Leben als freier Schriftsteller. Als Redakteur und freier Schriftsteller lebte er in Berlin jedoch in bescheidenen Verhältnissen und finanzielle Probleme wurden fortan seine ständigen Begleiter.

Mit Johannes Schlaf, mit dem er ab 1888 zusammen lebte und arbeitete, war Arno Holz Begründer des konsequenten Naturalismus in theoretischen Schriften wie "Die Kunst, ihr Wesen und ihre Gesetze" (1891/92) und gemeinsam verfassten Musterbeispielen naturalistischer Dichtung unter dem Pseudonym Bjarne Peter Holmsen wie "Papa Hamlet" (1889) und "Die Familie Selicke" (1890).

1886 erschien die in Haltung und Stoff bewußt moderne, stilistisch jedoch konventionelle Gedichtsammlung "Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen".

In seinem Bemühen um neue Ausdrucksmöglichkeiten bezog Arno Holz Umgangssprache und neue Themen mit sozialer Tendenz, sozialrevolutionären Bekenntnissen und Großstadtbilder in die Literatur ein.

Unter Verzicht auf Reim und alle Formregeln ist seine zum Teil sprachlich virtuose Lyrik allein vom "inneren Rhythmus" her bestimmt wie beispielsweise in dem 1998/99 entstandenen "Phantasus".

Mit der 1904 erschienenen Gedichtsammlung "Dafnis" zeigte sich Holz von einer anderen Seite, indem er barocke Lyrik imitierte, was andererseits aber wiederum nicht so verwunderlich war, gingen doch seine reimlosen freien Rhythmen, die damals so unerhört modern wirkten, auf barocke Formen zurück.

Als lyrisches Hauptwerk gilt der 1898 veröffentlichte Gedichtband Phantasus an dem Holz fast während seiner ganzen Schaffenszeit gearbeitet und die Gedichte der Sammlung vielfach abgeänderte und teils immer mehr erweitert hatte. Eine formale Besonderheit der Gedichte bestand darin, dass die einzelnen Verszeilen zentriert waren, was ihnen den Begriff der Mittelachsenlyrik einbrachte.

Am 26. Oktober 1929 starb Arno Holz in Berlin.

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