Biografie

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Ewald Christian von Kleist

Ewald Christian von Kleist war ein preußischer Offizier und Dichter.

Am 7. März 1715 wird Kleist auf dem väterlichen Gut Zeblin bei Bublitz in Hinterpommern als drittes von sechs Kindern geboren. Als der Junge 4 Jahre alt ist, stirbt die Mutter nach der Geburt des sechsten Kindes. Fortan wird Kleist durch Hofmeister erzogen.

Von 1724 bis 1729 besuchte Kleist das Jesuitencollegiums in Polnisch-Krone und ab September 1729 zusammen mit seinem Bruder Franz Kasimir das Gymnasium in Danzig.

1731 beginnt Kleist ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität in Königsberg. Er besucht daneben aber auch mathematische, philosophische und theologische Vorlesungen. Seine berufliche Wunschvorstellung ist die höhere Verwaltungslaufbahn.

Nach Abschluss des Studiums kehrt Kleist 1735 auf das väterliche Gut zurück, wo er ein Jahr verbringt. Doch die Zeiten sind schlecht und sein Vater muss das Gut Zeblin verpfänden und siedelt nach Ruschitz über.

Wegen der fehlenden finanziellen Mittel gibt Kleist 1736 seinen Plan einer zivilen Laufbahn auf und wird durch die Vermittlung von Verwandten dänischer Offizier.

1740 beruft Friedrich II. preußische Offiziere aus fremden Diensten in seine Armee, darunter auch Kleist, der zum Leutnant beim Regiment des Prinzen Heinrich von Preußen ernannt wird. Die Garnison befindet sich in Potsdam.

Im Jahr 1743 wird Kleist bei einem Duell verwundet. Während der Zeit der Genesung besuchte ihn der vier Jahre jüngere Johann Wilhelm Ludwig Gleim mehrfach am Krankenbett in Potsdam. Es war der Beginn einer lebenslangen Freundschaft. Gleim war es auch, der Kleist zu seinen ersten anakreontischen Liedern anregte. 1949 lernte Kleist an der Kadettenschule Karl Wilhelm Ramler kennen, der ihn anregte, seine Texte stilistisch zu überarbeiten. Im gleichen Jahr erschien dann das in Hexametern abgefasste Gedicht "Der Frühling", das zuerst 1749 für Freunde gedruckt wurde und später zahlreiche Neuauflagen erlebte. Es gilt als das Hauptwerk von Ewald Christian von Kleist.

1756 erscheint der Gedichtband "Gedichte", der 1758 um "Neue Gedichte" ergänzt wurde.

Trotz seines Erfolges blieb Kleist beim Militär wurde 1757 zum Major und wenig später zum Direktor eines Feldlazaretts in Leipzig ernannt. Dort begann er sein Epos "Cissides und Paches" und lernte auch Gotthold Ephraim Lessing kennen, mit dem sich eine Freundschaft entwickelte.

Am 12. August 1759 wurde Kleist in der Schlacht bei Kunersdorf schwer verwundet. Zwei Wochen später, am 24. August 1759, erlag Kleist in Frankfurt (Oder) seinen Verletzungen.

Ewald Christian von Kleist gilt als wichtiger Wegbereiter der Literatur der Empfindsamkeit. Sein literarisches Erbe wird heute im Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) aufbewahrt.

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