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Franz Graf von Pocci

Franz Graf von Pocci, der vollständig Franz Ludwig Evarist Alexander Graf von Pocci heißt, erblickte am 7. März 1807 in München das Licht der Welt. Seine Eltern waren der aus Italien stammende Offizier Graf Fabrizio Evaristo von Pocci, in bayerischen Diensten unter Kurfürst Karl Theodor, und einee Dresdner Baronin.

Pocci studierte Rechtswissenschaften und wurde 1826 Mitglied des Corps Isaria München. Mit 23 Jahren wurde er zum Zeremonienmeister König Ludwigs I. von Bayern ernannte. 1847 folgte die Berufung zum Hofmusikintendanten und 1864 zum königlich-bayerischen Oberstkämmerer.

Bekannt wurde Franz Graf von Pocci hauptsächlich durch seine mehr als 40 Kasperstücke für das Marionettentheater mit Themen aus der Märchen- und Sagenwelt. Hauptfigur in Poccis Kaspergeschichten ist der Kasper Larifari, der als nie erwachsen gewordener Erwachsener ziemlich viel Unfug treibt. Larifari, von einem Zauberer in ein goldenes Ei verfrachtet und von einer Henne ausgebrütet, hatte nie die Chance, in einer intakten Familie aufzuwachsen und wird zum Blender, Trickser und Narzissten - und zum Namenspatron des bis Worts "Larifari", das heute für "sinnloses Geschwätz" steht.

Daneben schrieb Pocci Beiträge für die "Münchener Bilderbogen".

Überhaupt war Franz Graf von Pocci sehr kreativ und umtriebig. Als er am 5. Juli 1876 in München starb, hinterließ er unzählige Karrikaturen und rund 600 Musikstücke, zu denen auch das Lied "Wenn ich ein Vöglein wär" gehört.

Franz Graf von Pocci war ein regelrechtes Multitalent. Er betätigte sich gleichermaßen als Zeichner und Radierer, Schriftsteller sowie Musiker und Komponist. Zu seinen wichtigsten literarischen Werken zählt das "Lustige Komödienbüchlein", in dem unter anderem die Kasperl-Geschichten "Kasperl unter den Wilden" und "Kasperl in der Türkei" enthalten sind.

Poccis Nachlass, der in das Verzeichnis national wertvoller Archive aufgenommen wurde, wird in der Bayerischen Staatsbibliothek in München aufbewahrt und ist inzwischen weitestgehend als Digitalisat verfügbar.

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