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Gerhart Hauptmann

Gerhart Hauptmann gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus. 1912 erhielt er den Nobelpreis für Literatur "vor allem als Anerkennung für sein fruchtbares und vielseitiges Wirken im Bereich der dramatischen Dichtung".

Geboren wurde Gerhart Hauptmann am 15. November 1862 im niederschlesischen Ober Salzbrunn als viertes Kind einer Hoteliersfamilie. Ab 1868 besuchte er die Dorfschule und ab dem April 1874 die Realschule in Breslau. Für Hauptmann war dies ein schwerer Schritt. Es fiel ihm schwer, sich in der der Großstadt einzuleben, wo er zunächst mit seinem Bruder Carl in einer heruntergekommenen Schülerpension wohnte, bevor sie bei einem Pastor unterkamen. Der preußisch geprägte Schulalltag, die die Härte der Lehrer und die Besserbehandlung der adligen Mitschüler brachten zusätzliche Probleme. Dafür schätzte Hauptmann jedoch die Möglichkeit des Theaterbesuchs.

Im Frühjahr 1878 verließ Hauptmann die Realschule, und wurde Landwirtschafts-Eleve zunächst auf dem Gutshof seines Onkels in Lohnig und ab Herbst in Lederose. Hauptmann war der Arbeitsbelastung jedoch nicht gewachsen und musste die Lehre abbrechen. Darüber hinaus zog er sich ein Lungenleiden zu, das ihn in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zu schaffen machte.

Ab Oktober 1880 besuchte er die Bildhauerklasse der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau. 1882 verließ Hauptmann die Hochschule wieder.

Für die Hochzeit seines Bruders Georg schrieb er das kleine Festspiel "Liebesfrühling", das am Polterabend auf Hohenhaus uraufgeführt wurde. Bei der Hochzeit lernte er auch Marie Thienemann, die Schwester der Braut, kennen. Er verlobte sich heimlich mit ihr und Marie unterstützte ihn fortan finanziell. Dies ermöglichte ihm, zum Wintersemester 1882/83 ein Studium der Philosophie und der Literaturgeschichte an der Universität Jena zu beginnen. Aber auch das brach er bald wieder ab. Ein Zeichenstudium an der Königlichen Akademie Dresden und ein anschließendes Geschichtsstudium an der Universität Berlin beendete Hauptmann auch nicht. Seine Marie hielt trotzdem zu ihm und heiratete ihn im Mai 1885.

Im Jahr 1888 gelang Gerhart Hauptmann dann endlich der Durchbruch als Schriftsteller. Seine Novelle "Bahnwärter Thiel" (1888) und das Drama "Vor Sonnenaufgang"machte ihn über die Grenzen Berlins hinweg bekannt.

In den Folgejahren entstanden weitere Dramen wie "Das Friedensfest" (1890), "Einsame Menschen" (1891) und "Der Biberpelz" (1893) aber auch die Komödie "Kollege Crampton" (1891). Doch zu seinem bis dahin größten Erfolg wurde das Drama "Die Weber" im Jahr 1892.

1893 hatte Hauptmann eine Geliebte, was dazu führte, dass seine Ehe im Juli 1904 geschieden wurde.

Im Jahr 1912 erhielt Hauptmann den Nobelpreis für Literatur "vor allem als Anerkennung für sein fruchtbares und vielseitiges Wirken im Bereich der dramatischen Dichtung".

1944 erschien mit der "Atriden-Tetralogie" Hauptmanns großes Alterswerk an dem er vier Jahre gearbeitet hatte. Die Trilogie umfasste "Iphigenie in Delphi", "Iphigenie in Aulis", "Agamemnons Tod" und "Elektra".

Am 6. Juni 1946 starb Gerhart Hauptmann im schlesischen Agnetendorf.

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