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Hans Arndt

Hans Arndt (1909 - 1959) war ein deutscher Literaturkritiker, Musikkritiker und Schriftsteller der sich vor allem mit seiner 1959 im Münchener Verlag Albert Langen und Georg Müller herausgegebenen Aphorismensammlung "Im Visier" einen Namen machte.

Auf 75 Seiten trug Hans Arndt Weisheiten zusammen, die zielsicher den wunden Punkt der Gesellschaft und des menschlichen Miteinanders trafen. Dabei erwartet den Leser jedoch kein Vortrag eines besserwisserischen Oberlehrers, sondern eine humorvolle und dennoch tiefgehende Lektüre, die man nicht wieder weglegen mag bevor man ganz gelesen hat. Und so mancher Satz setzt sich im eigenen Gedankengebäude fest und erinnert uns immer wieder an Hans Arndt, der leider schon so früh, im Alter von nur 50 Jahren, verstarb.

Für ihn, den ruhelosen Schriftsteller, kam sein eigener Satz zu spät:

"Er lernte das Leben genießen, nachdem er es genossen hatte."

Aber er hinterließ der Welt mit seinen Aphorismen einen reichen Fundus, den sein Sohn inzwischen auch kostenlos auf seiner eigenen Homepage zum Lesen anbietet. Dort findet man die komplette Aphorismensammlung "Im Visier", wie sie 1959 veröffentlicht wurde.

Zeitlos ist auch Hans Arndts Feststellung über die Lebenseinstellung der Menschen:

"Die Menschen, die nicht über den Sinn des Lebens nachdenken, sind die wahren Nutznießer des Lebens."

Dieser Satz könnte aktueller nicht sein. Wir leben arg sorglos in den Tag hinein und machen das "live now!" zur Lebenseinstellung einer ganzen Generation. Da kommt eine Aphorismensammlung wie "Im Visier" gerade recht, um uns die kleinen Pickserchen zu versetzen, die wir Menschen manchmal benötigen, um eigentlich offensichtliches erst so recht wahrzunehmen. Auch wenn Hans Arndt selten in einem Atemzug mit den Großen der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts erwähnt wird, in meinem Bücherregal wird für ihn immer ein kleines Plätzchen reserviert bleiben.

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