Biografie

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Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen

Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen ist um 1622 in Gelnhausen als Sohn eines Gastwirts und Bäckers geboren.

Im Alter von vierzehn Jahren griet er in den Strudel des Dreißigjährigen Krieges und wurde von Soldaten verschleppt. Er diente daraufhin bei den Kaiserlichen und zeitweilig auch bei den Schweden.

Nach dem Kriege wurde von Grimmelshausen Gutsverwalter und Gastwirt in Gaisbach bei Offenburg. Ab 1667 war er Schultheiß in im badischen Renchen, das heute zum Landkreis Kehl gehört.

Seine schriftstellerische Tätigkeit begann von Grimmelshausen 1658 unter verschiedenen Decknamen. Sein Hauptwerk wurde der Roman in 5 Büchern "Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch", das 1669 zunächst in mundartlich gefärbter Sprache erschien. Aber noch im gleichen Jahr folgten eine sprachlich bereinigte zweite Auflage und die Fortsetzung "Continuatio des abentheuerlichen Simplicissimi..." als 6. Buch. Der "Simplicissimus" gilt als bedeutendstes literarisches Dokument der Barockzeit, lieferte es doch die erste moderne realistische Darstellung der Zeit- und Sittengeschichte, die zugleich aber auch eine moral-satirische. Allegorie vom Leben des Menschen in dieser Welt war. Aus der Perspektive eines "tumben Toren" zeigt von Grimmelshausen die damalige Welt, die sich im Dreißigjährigen Krieg in ihrem Elementarzustand zeigte.

Von Grimmelshausen verarbeitete im Simplicissimus nicht nur die Schrecken und Abenteuer des Dreißigjährigen Krieges. Vielmehr begann er, der zum katholischen Glauben konvertierte, mit einer grüblerischen Suchen nach Erlösung und Einkehr zu Gott. Unbeständigkeit und Wahn der Welt sowie die Hoffnung auf Erlösung im Jenseits sind das immer variierte Thema mit dem sich von Grimmelshausen auch in weiteren Werken beschäftigte.

Neben dem " Simplicianischen Zyklus" veröffentlichte Grimmelshausens volkstümliche Schriften satirischen Charakters wie "Schwarz und weiß oder die Satirische Pilgerin" (1666), "Der teutsche Michel" (1670), "Das Rathstübel Plutonis" (1672) und "Die verkehrte Welt" (1673) sowie breit angelegte galante Kunstromane im Stil seiner Zeit wie "Des vortrefflichen keuschen Josephs in Ägypten erbauliche Lebensbeschreibung" (Nürnberg 1670), "Dietwalds und Amelindens anmutige Lieb- und Leidsbeschreibung" (1670) und "Des durchlauchtigen Prinzen Proximi und seiner ohnvergleichlichen Lympidä Liebesgeschichterzählung" (1672).

Am 17, August 1676 starb Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen in Renchen.

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