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Heinrich von Treitschke

Der Historiker Heinrich von Treitschke wurde am 15. September 1834 in Dresden als Sohn eines sächsischen Generalleutnants geboren.

Von 1851 bis 1853 studierte von Treitschke Geschichte in Bonn und Staats- und Kameralwissenschaften an der Leipzig. Nach Abschluss des Studiums wechselte er zum Zweck der Promotion im Fach Nationalökonomie zur Universität Tübingen wo er von Wilhelm Roscher betreut wurde. Eingereicht wurde seine Dissertation zum Dr. jur. mit dem Titel "Über die Produktivität der Arbeit" wiederum in Leipzig wo er 1858 auch seine Habilitation - wiederum bei Roscher - einreichte. Der Titel seiner Schrift war "Die Gesellschaftswissenschaft. Ein kritischer Versuch". 1859 wurde von Treitschke Privatdozent in Leipzig und lehrte dort ab 1862 Nationalökonomie an der Landwirtschaftlichen Akademie in Plagwitz. Im Laufe der Jahre interessierte sich von Treitschke jedoch immer mehr für Geschichte, vor allem der Geschichte Preußens.

Von Treitschke zeigte jedoch auch starkes Interesse an der Literatur. Bereits im Jahr 1856 veröffentlichte er seine "Vaterländische Gedichte". Er schrieb auch einen Essay über Heinrich von Kleist und war ab 1858 Redakteur der Zeitschrift "Preußische Jahrbücher".

Ab 1863 lehrte von Treitschke als außerordentlicher Professor für Staatswissenschaften in Freiburg im Breisgau und erhielt 1866 eine ordentliche Professur für Geschichte und Politik an der Universität Kiel sowie 1867 an der Universität Heidelberg. Im Jahr 1873 erhielt von Treitschke einen Ruf an die Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität.

Politisch vertrat von Treitschke anfänglich eine liberale Einstellung, schloss sich aber nach der Reichsgründung 1871 den Nationalliberalen an und unterstützte fortan die preußische Staatsidee und Reichskanzler Otto von Bismarck. Von 1871 bis 1878 war er als Angehöriger der Nationalliberalen Partei Mitglied des Reichstages, dem er anschließend bis 1884 als Parteiloser weiter angehörte.

1886 wurde von Treitschke nach dem Tod von Leopold von Ranke offizieller Historiograph des Preußischen Staates.

Am 28. April 1896 starb Heinrich von Treitschke in Berlin. Er hinterließ zahlreiche politische und historische Schriften, darunter eine "Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert", die von 1879 bis 1894 in 5 Bänden erschien. Aber auch seine zahlreichen Aufsätze und Reden sind erhalten und wurden bereits zu Lebzeiten bzw. schon bald darauf veröffentlicht. Die bekanntesten Reihen sind "Politik. Vorlesungen. 1897–1898", "Ausgewählte Schriften" und "Historische und Politische Aufsätze", die in 4 Bänden erschienen.

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