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Michail Sergejewitsch Gorbatschow

Michail Sergejewitsch Gorbatschow wurde am 2. März 1931 in Priwolnoje, in der ehemaligen Sowjetunion, geboren. Seine Eltern waren Bauern in einem Kolchos.

Gorbatschow studierte Jura an der Lomonossow-Universität in Moskau, wo er auch seine spätere Frau Raissa kennenlernte. Im September 1953 heiraten die beiden und zogen 1955, nachdem Gorbatschow sein Studium beendet hatte, in seine Heimatregion Stawropol im nördlichen, russischen Kaukasus.

Im Alter von 35 Jahren machte Gorbatschow 1966 einen zusätzlichen Abschluss als Agrarbetriebswirt am Landwirtschaftlichen Institut.

1952 trat Gorbatschow im Alter von 21 Jahren in die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) und stieg recht schnell in der Partei auf. 1970 wurde er zum Ersten Sekretär für Landwirtschaft berufen und ein Jahr Mitglied des Zentralkomitees. Im Jahr 1974 wurde er Repräsentant des Obersten Sowjets und Vorsitzender der Ständigen Kommission für Jugendpolitik.

1978 wurde Gorbatschow Mitglied der Kreml-Führung und wurde nach dem überraschenden Tod seines Förderers Kulakow dessen Nachfolger als ZK-Sekretär für Landwirtschaft.

Im Jahr 1979 kandidierte Gorbatschow für das Politbüros, dessen Mitglied er im Oktober 1980 wurde.

Im März 1985 wurde Gorbatschow zum jüngsten Generalsekretär der KPdSU gewählt und war ab Oktober 1988 auch Vorsitzender des Obersten Sowjets und löste Andrei Gromyko als Staatspräsident ab.

Am 14. März 1990 wurde Gorbatschow von den Volksdeputierten der UDSSR mit 59,2% der Stimmen zum Staatspräsidenten der UdSSR gewählt, ein für kommunistische Verhältnisse schwaches Ergebnis. Während der traditionellen Maiparade 1990 wurden er und die sowjetische Staatsführung vor dem Kreml ausgepfiffen, denn die Demokratisierung der UdSSR und Osteuropas führte zu einem massiven Machtverlust der Kommunistischen Partei und in letzter Konsequenz auch zum Zusammenbruch der Sowjetunion und des sogenannten Ostblocks.

Am 25. Dezember 1991 trat Gorbatschow als Präsident der Sowjetunion zurück.

Gorbatschows Politik wirkte auf alle sozialistischen Staaten aus und erntete sowohl heftige Kritik als auch begeisterte Zustimmung. Durch seine Politik der Glasnost (Offenheit) und der Perestroika (Umbau) leitete er das Ende des Kalten Krieges ein. Ohne ihn wäre die Deutsche Wiedervereinigung nicht möglich gewesen. Für seine Verdienste um den friedlichen Wandel erhielt er 1990 den Friedensnobelpreis.

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