Zeitgenossen? – Alle Menschen sind meine Zeitgenossen, von Erschaffung der Welt bis zu ihrer Vereisung.

Wenn man älter wird, nimmt der Verstand ab, und der Charakter bleibt allein übrig, wenn der schlecht ist, dann wird man gemieden.

Der sogenannte Glanz ist wie eine alte Rüstung, in die man hineinkriechen muß, wenn sie auch eng und schwer ist.

Was ist denn Zeit? Gegenwart giebt es nicht, da sie flieht; Zukunft ist ein leerer Begriff, da sich Alles wiederholt, und Vergangenheit ist nicht für Den, der sich erinnert. – Also giebt es keine Zeit, sondern nur Vergänglichkeit.

Klugheit ist Eines Menschen Gedanken, Weisheit ist aller Menschen Gedanken.

Eine schlechte Uebersetzung ist, als gäbe man den Leuten Häcksel und spräche: Seht, so sieht das Kornfeld aus!

Eine getheilte Feindschaft ist der Kitt der Freundschaft, während eine gemeinschaftliche Freundschaft wie Frost wirkt, der Cement auseinandersprengt.

Es giebt Leute, die die deutsche Sprache nicht schön finden. Auch auf einem Stradivarius oder einer Amatigeige wird man kratzen, wenn man den Bogen nicht zu führen weiß.

Auch der Zweifel ist erhaben. Er gemahnt an die C-moll Symphonie von Beethoven. Wenn der Zweifler nur ein Prometheus ist. Denn wo wäre Fortschritt, wenn Alle Alles glaubten?

Undankbarkeit giebt es nicht für den, der seine Wohlthaten vergißt.

Man ist demjenigen niemals dankbar genug, der Hülfe annimmt.

Studire fleißig den menschlichen Körper: die Seele ist darin.

Mannesehre trägt Panzer und Keule, Frauenehre Duft und Dornen.

Es ist nicht genug, die Menschen zu beobachten; man muß sie aufsaugen und im eignen Herzen leben lassen, um sie zu verstehen.

Jeder Mensch trägt einen Prometheus in sich, einen Schöpfer, Empörer und Märtyrer.

Einige Leute erhielten Stierhörner, um sich zu vertheidigen, andere bekamen nur Fühlhörner wie die Schnecken.

Du mußt die Menschen sehr genau kennen, bevor du den Muth gewinnst, nur du selbst zu sein.

Sind wir nach Gottes Ebenbild erschaffen, so sollen wir Schöpfer fein.

Mißtraue Einem, der an deinem häuslichen Glück zu zweifeln scheint.

Es giebt Gesichter, in denen man auf Augenblicke Schlänglein aus den Augen fahren sieht. Es giebt andre, wo die Schlänglein aus den Mundwinkeln kommen, und nach den Augen hinauf kriechen.

Wenn ein Mann allzu leidenschaftlich seine Kinder liebt, dann sei versichert, daß er in der Ehe nicht glücklich ist.

Was den Menschen vom Thier unterscheidet, ist der Zweifel.

Der Mann rehabilitirt sich durch das Schlachtfeld, das Weib durch's Muttersein.

Das Weib muß die Liebe erdulden, das Gebären erleiden, deine Sorgen theilen, dein Haus führen, deine Kinder erziehen, – mir war es doch, es sprach Wer von ihrer Schwäche?

Wenn die Frau sich vergiebt, wähnt sie, eine Ewigkeit von Glück gewährt zu haben, und der Mann wähnt, er habe einen Augenblick Vergnügen entgegengenommen.

Die verlorene Frau erblickt in der Reinen einen Spiegel, der ihr ihre Falten zeigt. Sie möchte ihn zertrümmern.

Deine Frau brachte Unehre in dein Haus? Vielleicht, als du sie geheirathet, hast du selbst zuerst ihr die Ehre geraubt.

Oft äußern Frauen kühn eine Meinung, ziehen sich aber erschrocken zurück, wenn man sie beim Wort nimmt.

Die Weltfrau bleibt schwerlich Gattin.

Zweifelst du an der Wahrhaftigkeit einer Empfindung, frage eine aufgeklärte Frau; sie kennt alle.

Die Coketterie ist nicht immer ein Köder, manchmal auch ein Schild.

Heirathe keine Frau mit herabhängenden Mundwinkeln, und wäre auch das Mündchen wie eine Kirsche; du wirst die Frucht bitter finden.

Heirathe keinen Nichtsthuer. Er wird stets sein Haus schlecht gehalten und seine Frau langweilig finden.

In der Wissenschaft sind die Frauen so sehr an Geringschätzung gewöhnt, daß sie den Gelehrten mißtrauen, die sie hoch halten.

»Es geschieht ihr recht! Sie hat, was sie verdient!« heißt: »Ich hätte sie glücklich gemacht.«

Die Frau wird für eine That gesteinigt, die ein »anständiger Mann« begehen darf.

Frauen urtheilen leicht nach einem einzigen Beispiel, das sie verallgemeinern, das macht sie so leidenschaftlich.

Eine unglückliche Frau ist eine Blume, die dem Nordwind ausgesetzt ist; sie bleibt lange Knospe, und wenn sie aufblühen sollte, welkt sie.

Die Frauen bekämpfen in ihren Kindern mit besonderem Eifer die Fehler ihres Mannes und dessen Familie.

Eine unverstandene Frau ist eine solche, die die Andern nicht versteht.

Der Mann zerstört mit Stierhornstößen oder mit Bärentatzen, das Weib mit Mauszähnchen oder Schlangenumwindung.

Die meisten Männer studiren die Frau wie den Barometer; aber sie werden gewöhnlich erst am nächsten Tage klug.

Die Kleidung ist keine gleichgültige Sache; sie kann aus dir einen lebenden Kunstgegenstand machen, wenn du deinen Schmuck zu schmücken verstehst.

Aus Selbstsucht haben die Männer strengere Gesetze für die Frauen gemacht, ohne zu bemerken, daß sie sie dadurch über sich selbst erheben.

Frauentugend muß groß sein, da sie oft für zwei ausreichen soll.

Welch trauriger Anblick, wenn das Kind der Mutter als Schutz und Zuflucht dient.

Die echte vornehme Frau hat dieselben Manieren im Ankleidezimmer wie im Salon, und dieselbe Höflichkeit für ihre Diener wie für ihre Gäste.

Es giebt Frauen von majestätischer Reinheit, wie die Schwäne, verletze sie, so wirst du sie einen Augenblick die Federn sträuben sehen; dann werden sie sich schweigend abwenden und tief in den Gewässern Zuflucht suchen.

Das junge Mädchen ist wie ein grünes Kornfeld unter dem Schnee.

Die Mutter ist wie der liebe Gott: man ruft sie in der Noth und vergißt sie in der Freude.

Mütterlichkeit ist göttlich erhaben im Leiden, rührend in ihrem Entzücken, langweilig in beschaulichem Glück.

Ein stammelndes Kind bringt zehn geistreiche Menschen zum Schweigen.

Es giebt eine Freimaurerei unter den Müttern: sie verstehen sich alle.

Der Frauen Mitleid für einander gleicht dem Hasse. Der Männer Mitleid ist der Liebe Abglanz oder Morgenröthe.

Die Kinder der Liebe sind meistens schön und begabt, welche Kritik für sogenannte Musterehen!

Für die Blumen ist der Sonnenstrahl der erste Liebhaber; für die jungen Mädchen ist es oft eine verlöschende Lampe; wie sollen sie da erblühen?

Eine unglückliche Neigung treibt die Mädchen zum Heirathen ohne Liebe, die Männer zu Freuden ohne Liebe.

Verzeihen ist schon fast Gleichgültigkeit. Wenn man liebt, verzeiht man nicht.

Du hassest eine unglückliche Frau, die du hättest trösten wollen.

Die Liebe ist wie das Eichhörnchen: kühn und scheu zugleich.

Man wird nicht Mutter, man ist als solche geboren. Die Familie befriedigt den Drang, aber giebt ihn nicht.

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