Platon über Gesellschaft

  • Diese Erörterungen über Poesie scheinen mir eine starke Ähnlichkeit zu haben mit den Trinkgelagen unbedeutender Alltagsmenschen. Da diese nämlich ihre Unterhaltung beim Becher nicht durch sich selbst und ihre eigene Stimme und Rede bestreiten können infolge ihrer mangehaften Bildung, so schrauben sie die Preise für die Flötenbläserinnen in die Höhe: Um hohen Preis mieten sie sich die fremde Stimme der Flöten, und deren Stimme ist es dann, durch die sie sich miteinander unterhalten. Wo aber wohlerzogene und gebildete Trinkgenossen beisammen sind, da siehst du dich vergeblich um nach Flötenbläserinnen, Tänzerinnen und Lautenschlägerinnen; vielmehr sind sie sich selbst genug zur Unterhaltung.

Platon

griechischer Philosoph

* 427 vChr Athen oder Ägina
† 347 vChr Athen

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