Robert Bosch über Lohn
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Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle.
Gedanken von Christa Schyboll zum Zitat
Die Erfolgreichen und ihre Cleverness. Bei Robert Bosch kam beides zusammen. Er durchschaute die Zusammenhänge von Leistung und Zufriedenheit und wusste diese Kombination zu nutzen. Ihm war klar, dass eine gerechte Entlohnung, die sich an Leistung orientiert, der arbeitenden Bevölkerung auch einen großen Schub an Motivation beschert. Denn mit mehr Geld, konnten sich die Menschen mehr leisten, waren lebensfroher, motivierter, weil sie erlebten: Es lohnt sich! Daraus ergab sich ein Kreislauf, den Robert Bosch, ein bedeutender deutscher Industrieller und Ingenieur, sehr gut verstand. Und weil er ihn verstand, setzte er dieses Wissen auch in konkretes Tun um.
Er zahlte gute Löhne für gute Arbeit. Manch einer konnte da argumentieren: »Du kannst das ja! Du hast ja Geld genug!« Doch diesem Argument wusste Bosch eben entgegenzutreten, indem er klar machte, dass sich die Sache mit dem Geld anders verhielt, nämlich umgekehrt.
Gerade weil er nicht die Arbeitskraft der Leute ausbeutete, sondern diese schätzte und würdigte, stellte sich der Zugewinn ein. Arbeitende Menschen, die zufrieden sind, werden seltener krank. Das bezeugen auch unsere modernen Statistiken. Solche Arbeitnehmer sind auch kreativer und motivierter, weil sie immer wieder neu erleben, dass es gedankt und gelohnt wird. So mehrten sich Erfolg und Reichtum, den andere Unternehmer oft nicht begriffen, weil sie von der Natur des Menschen noch viel zu wenig verstanden.
Will man erfolgreich sein, ist nicht nur fachliches, kaufmännisches, technisches Wissen erforderlich, sondern eben auch eine gesunde Menschenkenntnis, die die Zusammenhänge der zwischenmenschlichen Beziehungen nicht nur versteht, sondern auch achtet und anwendet. Auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind über alle gesetzlichen und gewerkschaftlichen Regelungen hinaus in einem zwischenmenschlichen Pakt. Die Werktätigen entwickeln nicht durch reinen Zufall in dem einen Betrieb eine starke Betriebstreue und in einem anderen nicht. Solche Bindungen hängen mit der Identifikation zusammen, die sich aus der Firmenphilosophie und vor allem auch dem fairen Umgang in Mitarbeiterführung und Mitarbeiterbezahlung ausdrückt. Handfeste Ergebnisse einer guten, ehrlichen und fairen Personalpolitik, braucht eine andere Form von Intelligenz, als jene, die die Entwicklung von Maschinen braucht. - Robert Bosch hatte beides. Das belegt sein Lebenswerk.