Biografie

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August Graf von Platen-Hallermünde

August Graf von Platen wurde am 24.Oktober 1796 im bayerischen Ansbach geboren und wuchs in einer verarmter Adelsfamilie auf.

Mit knapp zehn Jahren wurde Platen 1806 Zögling des Münchener Kadettenhauses und wechselte 1810 auf die Königliche Pagerie, wo er erste Verse schrieb. 1813 meldete er sich zum Militärdienst und trat 1814 ins Erste Infanterie-Regiment ein. 1814/1815 nahm er am Frankreichfeldzug gegen Napoleon teil. Seit dieser Zeit beschäftigten ihn Suizidgedanken, die ihn sein Leben lang begleiten sollten.

Während der Regimentszeit wurde sich August Graf von Platen seiner Homosexualität bewusst, die nicht nur für sein ganzes Leben, sondern auch für sein späteres dichterisches Werk große Bedeutung hatte.

Im Sommer 1826 erhielt Platen von der Militärbehörde die Erlaubnis zu einem zweijährigen Studienaufenthalt in Italien. Für Platen, dessen Homosexualität Heinrich Heine in den letzten beiden Kapiteln der "Bäder von Lucca" öffentlich machte, wurde Italien soetwas wie ein privates Exil, aus dem er nicht mehr zurückkehrte. Ab 1826 hielt sich August Graf von Platen ständig in Italien auf. Er wechselte mehrmals seinen Wohnsitz zwischen Rom und Neapel, schrieb Gedichte und führte ein bescheidenes Leben.

Den Menschen August Graf von Platen plagten frühe Selbstzweifel. Er war getrieben von der Faszination des Ästhetischen, der Dichtung als Welt der Reinheit. Er war erfüllt von Haß gegen Tyrannei jeder Art. Seine Solidarität mit Freiheitsbewegungen und Polemiken lassen bei Platen kulturkritische Züge erkennen. Doch trotz seiner bürgerlich-liberalen Gesinnung blieb August Graf von Platen weitestgehend isoliert.

Als Lyriker brachten ihm die strengen Versmaße und der Wohlklang im sprachlichen Ausdruck den Vorwurf des preziösen, kalten, anachronistischen Klassizisten ein. Mit seiner beschreibenden Lyrik bereitete Platen jedoch das spätere Dinggedicht vor. Seine 1825 erschienenen "Sonette aus Venedig" machten ihn zum Dichter der untergehenden, mit Trauer und Klage erfüllten Lagunenstadt. Populär blieb auch die Ballade "Das Grab im Busento". Daneben verfasste August Graf von Platen aber auch Verskomödien gegen Romantik und Schicksalsdrama.

Am 5. Dezember 1835 starb August Graf von Platen in Syrakus.

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