Biografie

Zitate
Christian Friedrich Hebbel

Am 18. März 1813 in Wesselburen (Dithmarschen) als Sohn eines Maurers geboren, wuchs Christian Friedrich Hebbel in ärmlichen Verhältnissen auf.

Er erlernte zunächst das Maurerhandwerk und trat nach dem Tod seines Vaters 1827 in die Dienste des Kirchspielvogts Mohr, bei dem er als Laufburschen anfing und sich zum Schreiber hocharbeitete. Allerdings lebte Hebbel zu der Zeit in bescheidenen Verhältnissen musste er sein Nachtlager unter einer Treppe mit einem Kutscher teilen. Aber die Zeit beim Vogt hatte auch sein Gutes. Hebbel, der schon immer gern gelesen hatte, durfte in in des Vogts Bibliothek nach Herzenslust lesen. In der Schreiberstube des Vogt entstanden dann auch Hebbels ersten Gedichte, die - teils unter dem Pseudonym Dr. J. F. Franz - zum Teil im Eiderstedter Boten veröffentlicht wurden, teilweise aber auch in der Zeitschrift "Neue Pariser Mideblätter", deren Herausgeberin Amalie Schoppe auf ihn aufmerksam wurde. Schoppe unterstützte ihn materiell und holte ihn nach Hamburg, wo er im Wissenschaftlichen Verein von 1817 tätig wurde. In Hamburg lernte er auch Elise Lensing kennen, in die er sich verliebte und die ihn unterstützte und im damit von 1836-39 ein Studium in Hamburg und München ermöglichte. Später führte ein Stipendium Hebbel 1842/43 nach Kopenhagen.

Ab 1843 erhielt Hebbel vom dänischen König Christian VIII. ein zweijähriges Reisestipendium. Er reiste erst nach Paris, wo er Heinrich Heine und Arnold Ruge kennenlernte und freundete sich mit Felix Bamberg an. 1845 heiratete Hebbel die Burgschauspielerin Christine Enghaus und zog mit ihr nach Wien wo er 1849 Feuilletonredakteur wurde.

Hebbel war stets sozial und politisch engagiert. So begrüßte er die Märzrevolution, nahm aber eine grundsätzlich loyale Haltung zur Regierungsform der Monarchie ein. 1849 kandidierte er erfolglos für die Frankfurter Nationalversammlung, obwohl er radikalen demokratischen Forderungen immer skeptisch gegenüber stand.

Christian Friedrich Hebbel gilt als der bedeutendste Dramatiker des 19. Jahrhunderts. In seinen Werken schildert er oft tragische, schicksalhafte Verkettungen von Ereignissen und macht die sozialen Probleme seiner Zeit zum Thema. Mit scharfen Worten wandte er sich gegen die Dichtung seines Zeitgenossen Adalbert Stifter, die er als leere Idylle empfand.

Werke:

  • Judith, 1840
  • Genoveva, 1841
  • Der Diamant, 1841
  • Maria Magdalena, 1843
  • Anna, 1847
  • Trauerspiel in Sizilien, 1847
  • Julia und König Peter, 1847
  • Der Schneidermeister Nepomuk Schlägel auf der Freudenjagd, 1847
  • Herr Haidvogel und seine Familie, 1848
  • Schnock, 1848
  • Herodes und Mariamne, 1848
  • Der Moloch, 1849–1850
  • Der Rubin, 1851
  • Agnes Bernauer, 1851
  • Aufzeichnungen aus meinem Leben, 1854
  • Gyges und sein Ring, 1854
  • Mutter und Kind, 1857
  • Die Nibelungen, 1861
  • Demetrius, unvollendetes Drama
  • Treue Liebe
  • Tagebücher
  • Der Heideknabe
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