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Jesus Sirach

Das Buch Jesus Sirach oder Ecclesiasticus ist ein deuterokanonisches Buch des Alten Testaments. Es wird zu den Büchern der jüdischen Weisheitsliteratur gerechnet und wurde zwischen 180 und 170 vor Christus von dem in Jerusalem lebenden Juden Jesus ben Sira, der mit vollen Namen Simeon ben Jeshua ben Elazar ben Sira hieß, auf Hebräisch verfasst und später von seinem Enkel in Ägypten ins Griechische übersetzt. Die griechische Übersetzung enthält ein Vorwort dieses Enkels, das die Entstehungszeit der Übersetzung auf ca. 132-131 vor Christus angibt. Da angenommen wird, dass die hebräische Fassung 4 Jahrzehnte früher entstand, muss sie also auf 180 bis 170 vor Christus datiert werden und ist somit das älteste Buch der so genannten Apokryphen.

Die hebräische Ausgabe wurde "Hokhmat Ben Sira" (Die Weisheit des Ben Sira) genannt, in griechischer Sprache ist das Werk als "Ecclesiasticus" (Kirchenbuch) bekannt.

Obwohl das Buch nicht in den jüdischen Kanon aufgenommen wurde, wird es im Talmud zitiert, was die Hochschätzung des Buches durch die Rabbinen bezeugt. Es ist Teil der Septuaginta und wird von Katholiken und orthodoxen Christen - jedoch nicht von Protestanten und den meisten freikirchlichen Christen - als Teil der Bibel angesehen. In der lutherischen Bibelversion gehört das Buch zu den so genannten Apokryphen, den Büchern, die Luther - im Gegensatz zur katholischen Kirche - nicht in den Kanon der Bibel aufgenommen, aber als Anhang beigefügt hat.

Der Autor, Jesus Ben Sira, verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Jerusalem und gehörte zur intellektuellen Aristokratie. Gegenstand des Buchs ist es, den Leser zu lehren, sein Leben in Weisheit und Moral zu leben. Den Hauptinhalt bilden Ratschläge für rechtes Verhalten in vielfältigen Situation und sind auf die unterschiedlichsten Adressaten gemünzt: Arme wie Reiche, die Rechtschaffenen wie die Sünder und die Weisen wie die Toren. Laut Sira ist die höchste Weisheit, den Göttlichen Willen und die Tora, die jüdischen Lehren und Gesetze zu beachten.

Das Buch ist in seinem ersten Teil eine thematisch geordnete Sammlung von weisheitlichen Sprichwörtern, in denen der Autor seinen Leser zu einem gottesfürchtigen und gottgefälligen Leben ermahnt. Diese Mahnung zu einem gottesfürchtigen Leben wird auf viele verschiedene Lebenslagen hin und in Bezug auf verschieden Gruppen von Mitmenschen veranschaulicht. Eingestreut finden sich Passagen, in denen die Weisheit gepriesen und ihr Ursprung erklärt wird, als Höhepunkt ein Loblied der Weisheit auf sich selbst. Dem Lob der Weisheit entspricht die Hochschätzung eines Lebens, das sich ganz der Weisheit widmet, das Leben des Schriftgelehrten. Der zweite Teil des Buches beginnt mit einem Lob des Schöpfers in der Natur, an den sich das Lob der Väter Israels anschließt.

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