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Johannes Rau

Johannes Rau gehört zu den bekanntesten Politiker der SPD im Nachkriegsdeutschland. Nach 8 Jahren als Wissenschafts- und Forschungsminister in Nordrhein-Westfalen führte er das Bundesland von 1978 bis 1998 als Ministerpräsident. Von 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2004 war Johannes Rau der 8. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.

Geboren wurde Johannes Rau am 16. Januar 1931 als Sohn des Kaufmanns und Blaukreuzpredigers in Wuppertal, wo er zunächst die Volksschule Schützenstraße in Wuppertal-Barmen und ab 1942 das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Elberfeld besuchte. Nachdem die Schule im Krieg zerstört wurde, wechselte Rau später an das Humanistische Gymnasium in Barmen. Dort musste er jedoch im September 1948 die Schule abbrechen, nachdem er dem Unterricht mehrfach ferngeblieben war. Am 5. Oktober 1948 begann Rau deshalb eine Lehre als Verlagsbuchhändler und arbeitete ab 1949 nebenher als freier Mitarbeiter der Westdeutschen Rundschau in Wuppertal.

Nach seiner Lehre arbeitete Rau ab Juni 1952 als Verlagsgehilfe in Wuppertal und wurde dann 1953 Lektor bei einem kleineren Verlag in Witten. 1954 wurde er Geschäftsführer, 1962 Mitglied des Vorstandes und 1965 Direktor des Jugenddienst-Verlags.

Die politische Laufbahn Raus begann 1952 als Mitbegründer der Gesamtdeutschen Volkspartei. Im Jahr 1958 trat er der SPD bei und wurde Landtagsmitglied in Nordrhein-Westfalen.

1969/70 war Jahannes Rau Oberbürgermeister von Wuppertal bevor er 1970 zum Wissenschafts- und Forschungsminister in Nordrhein-Westfalen ernannt und ab 1978 für 20 Jahre Ministerpräsident des Bundeslandes wurde.

Bei der Bundestagswahl 1987 war Johannes Rau der Spitzenkandidat der SPD, verlor jedoch gegen Helmut Kohl.

1994 trat Johannes Rau erstmals als SPD-Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten an, unterlag aber dem CDU-Kandidaten Roman Herzog. Fünf Jahre später, im zweiten Anlauf, wurde Rau dann zum achten Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland gewählt.

Am 27. Januar 2006 starb Johannes Rau in Berlin.

Rau machte Zeit seines Lebens nie einen Hehl aus seinem protestantisch-christlichen Glauben, den er öffentlich lebte und der ihm den Namen "Bruder Johannes" einbrachte. Er vertrat aber auch gerne seine Meinung und seinen Glauben auf dem Kirchentag. Besonders die Jugend erreichte er mit seinem gelebten Glauben, auch wenn manche ihn spöttisch als "Kirchentagschwätzer" bezeichneten.

Mit 20 Jahren hielt Rau das Amt des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen so lange wie kein anderer.

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