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Joseph Joubert

Der französische Moralist und Essayist Joseph Joubert wurde am 7. Mai 1754 in Montignac, Périgord, beoren. Er war kein sogenannter berühmter Mann, sondern eher ein einfacher Mann mit einem klaren und brillianten Geist und festen Moralvorstellungen.

Sein Vater, der Professor der Medizin war, ermöglichte Joseph Joubert, dass er im vierzehnten Lebensjahr seine Vaterstadt verlassen und in Toulouse ein Studium der Rechte beginne konnte. Da dieses jedoch seiner lebhaften Einbildungskraft nicht zusagte, ergriff er mit lebendigem Eifer jenes des klassischen Altertums und trat zu diesem Zweck in das dortige geistliche Kollegium ein, wo er, später selbst als Lehrer beschäftigt, bis zu seinem siebenundzwanzigsten Lebensjahre blieb.

Schon vom Jahre 1774 an hatte Joseph Joubert begonnen, in ein Tagebuch einzelne Gedanken aus seinem beschaulichem Leben niederzuschreiben. Dies war ihm selbst in den Stürmen der Revolution ein Bedürfnis geblieben.

Im Jahre 1778 ging Joseph Joubert nach Paris, wo er unter anderem Jean-François Marmontel und Jean-François de La Harpe sowie Jean-Baptiste le Rond d’Alembert und Denis Diderot kennenlernte und hitzige wissenschaftliche Diskussionen führte. Jedoch, ungeachtet der Argumente seiner hochgebildeten Gesprächspartner, Jouberts Lebensanschauungen, seine geistige Ausrichtung, blieben unverrückt ein und dieselben; sie waren begründet auf eine warme und tiefe religiöse Grundlage und deshalb unerschütterlich, mochte auch von außen was auch immer kommen.

In engerer Verbindung blieb er stets mit Louis de Fontanes , François-René de Chateaubriand und Moliere.

Im Jahr 1790 wurde Jospeh Joubert in seiner Vaterstadt zum Richter gewählt, ein Amt das er mit treuer Gewissenhaftigkeit ausübte bis er in Folge der sich entwickelnden politischen Schreckensperiode sich veranlasst sah, diesen Wirkungskreis zu verlassen.

1793 heiratete Joubert seine Freundin in Paris, entfloh aber den Gräueln dieser Stadt und zog sich nach Villeneuve-sur-Yonne zurück, wo er bei innigem, geistigem Verkehr mit Fr. v. Beaumont, in der Stille eines häuslichen Lebens und in philosophischer Betrachtung jene Seelenruhe, jenen Frieden fand, deren Ergebnis uns in Form seiner Aufzeichnungen vorliegen.

Nachdem er allmählich zu kränkeln begannn, verstarb Joseph Joubert am 4. Mai des Jahres 1824 in Paris.

Joseph Joubert selbst veröffentlichte zeit seines Lebens nie etwas, schrieb aber sehr viele Briefe und notierte auf Zetteln und in kleinen Heften Gedanken über das Wesen des Menschen, die Literatur und andere Themen, in prägnanter, oft aphoristischer Form.

Nach seinem Tod vertraute seine Witwe diese Notizen François-René de Chateaubriand, dem langjährigen Freund Jouberts, an, der 1838 eine Auswahl unter dem Titel "Recueil des pensées de M. Joubert" ("Gesammelte Gedanken des Herrn Joubert") herausgab. Später wurde der Titel der erweiterten Ausgaben in der deutschen Fassung übersetzt mit "Gedanken, Versuche und Maximen", der Titel, der heutzutage als Quellenangabe für nahezu alle Zitate des Autor Joseph Joubert angegeben wird.

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