Biografie

Zitate
Otto Fürst von Bismarck

wurde 1865 Graf, 1871 Fürst, 1890 Herzog von Lauenburg
ab 1837 Regierungs-Referendar in Potsdam
ab 1839 Gutsherr und Deichhauptmann zu Schönhausen
1847-50 konservativer Abgeordneter
1851 Gesandter Preußens beim Bundestag in Frankfurt am Main
1859 Botschafter in Petersburg und 1862 in Paris
1867 wurde Bismarck Reichskanzler
1890 nach erbitterter Machtprobe von Kaiser Wilhelm II. entlassen

Als Politiker machte sich Bismarck im Königreich Preußen zunächst als Vertreter der Interessen der Junker im Kreis der Konservativen einen Namen und war während der Reaktionsära Diplomat (1851–1862).
1862 wurde er zum preußischen Ministerpräsidenten berufen.
Im preußischen Verfassungskonflikt kämpfte er gegen die Liberalen für das Primat der Monarchie. Als Außenminister setzte er im Deutsch-Dänischen Krieg und im Deutschen Krieg zwischen 1864 und 1866 die politische Vorherrschaft Preußens in Deutschland durch.
Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 war er als treibende Kraft an der Lösung der Deutschen Frage im kleindeutschen Sinn und an der Gründung des Deutschen Reiches beteiligt.

Die Politik des neugeschaffenen Reiches bestimmte er als Reichskanzler und, bis auf eine kurze Unterbrechung, als preußischer Ministerpräsident bis zu seiner Entlassung 1890 entscheidend mit. Er setzte außenpolitisch auf einen Ausgleich der Mächte und ein europäisches Gleichgewicht.

Innenpolitisch zerfiel seine Regierungszeit nach 1866 in zwei Phasen. Zunächst kam es zu einem Bündnis mit den gemäßigten Liberalen. In dieser Zeit gab es zahlreiche innenpolitische Reformen wie die Einführung der Zivilehe, wobei Bismarck Widerstand von katholischer Seite mit drastischen Maßnahmen bekämpfte.
Seit den späten 1870er-Jahren wandte Bismarck sich zunehmend von den Liberalen ab. In diese Phase fällt der Übergang zur Schutzzollpolitik und zu staatsinterventionistischen Maßnahmen. Dazu zählte insbesondere die Schaffung des Sozialversicherungssystems.
Innenpolitisch geprägt waren die 1880er-Jahre nicht zuletzt vom repressiven Sozialistengesetz.
1890 führten Meinungsverschiedenheiten mit dem seit knapp zwei Jahren amtierenden Kaiser Wilhelm II. zu Bismarcks Entlassung.

In den folgenden Jahren spielte Bismarck als Kritiker seiner Nachfolger noch immer eine politische Rolle. Insbesondere durch seine viel gelesenen Memoiren Gedanken und Erinnerungen wirkte er selbst maßgeblich und nachhaltig an seinem Bild in der deutschen Öffentlichkeit mit.

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