Otto Fürst von Bismarck

98 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Befriedigen können wir die Ansprüche, welche dieser neue Nachbar Polen auf unsere Kosten erheben würde, niemals. Sie würden außer Posen und Danzig sich demnächst auf Schlesien und Ostpreußen richten. und die Landkarten, in welchen die Träume der polnischen Insurrektion ihren Ausdruck finden, bezeichnen Pommern bis an die Oder als polnische Provinz.

Bei schlechten Beamten helfen uns die besten Gesetze nichts.

Das Ausländische hat immer einen gewissen vornehmen Anstrich für uns.

Das Leben ist wie ein geschicktes Zahnausziehen. Man denkt immer, das Eigentliche solle erst kommen, bis man plötzlich sieht, daß alles vorbei ist.

Das Leben ist wie ein geschicktes Zahnausziehen. Man denkt immer, das Eigentliche sollte erst kommen, bis man plötzlich sieht, das alles vorbei ist.

Das Vertrauen ist eine zarte Pflanze. Ist es zerstört, so kommt es sobald nicht wieder.

Daß jedes Individuum, jeder engere Kreis das Maß der Freiheit besitzt, welches überhaupt mit der Ordnung des Gesamtstaatswesens verträglich ist - das zu erreichen, diesem Zweck möglichst nahe zu kommen, halte ich für die Aufgabe jeder vernünftigen Staatskunst.

Der Ausdruck "ein Wunder" entlockt mir immer ein inneres Lächeln über den Mangel an Logik; denn in jeder Minute sehen wir Wunder und nichts als solche.

Der Balkan ist mir nicht die gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Grenadiers wert.

Der Branntwein ist das Getränk des berühmten armen Mannes.

Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann kennt.

Der Mensch kann den Strom der Zeit nicht schaffen und nicht lenken, sondern nur auf ihm fahren und steuern, um mit mehr oder weniger Erfahrung und Geschick den Schiffbruch zu vermeiden.

Der Staatsmann muß die Dinge rechtzeitig herannahen sehen und sich darauf einrichten. Versäumt er das, so kommt er mit seinen Maßregeln meist zu spät.

Der Weg, auf dem eine Regierung zugrundegeht, ist der, wenn sie bald dies, bald jenes tut, wenn sie heute etwas zusagt und dies morgen nicht mehr befolgt.

Die Armee ist die vornehmste aller Institutionen in jedem Lande; denn sie allein ermöglicht das Bestehen aller übrigen Einrichtungen. Alle politische und bürgerliche Freiheit, alle Schöpfungen der Kultur, der Finanzen stehen und fallen mit dem Heere.

Die Aufgabe der Politik liegt in der möglichst richtigen Voraussicht dessen, was andere Leute unter gegebenen Umständen tun werden.

Die Bürokratie aber ist krebsmäßig an Haupt und Gliedern, nur ihr Magen ist gesund.

Die Bürokratie ist es, an der wir alle kranken.

Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt.

Die Haltbarkeit aller Verträge zwischen Großstaaten ist eine bedingte, sobald sie in dem Kampf ums Dasein auf die Probe gestellt wird. Keine große Nation wird je zu bewegen sein, ihr Bestehen auf dem Alter der Vertragstreue zu opfern, wenn sie gezwungen ist, zwischen beiden zu wählen.

Die Majorität hat gewöhnlich keine Neigung zum Kriege. Der Krieg wird durch Minoritäten oder in absoluten Staaten durch Beherrscher oder Kabinette entzündet.

Die Majorität hat viele Herzen, aber ein Herz hat sie nicht.

Die Pflicht des Diplomaten besteht in wechselseitigen und unaufhörlichen Konzessionen.

Die Politik ist wie eine große Forelle, welche die kleine Forelle auffrißt; denn die Forellen gehören zu den Raubfischen, wie Sie wissen. So hat die Politik jedes andere Steckenpferd, das ich jemals gehabt habe, verschlungen.

Die Popularität einer Sache macht mich viel eher zweifelhaft und nötigt mich, mein Gewissen noch einmal zu fragen: Ist sie auch wirklich vernünftig?

Die Presse ist für mich Druckerschwärze auf Papier.

Die Treue des Herrschers erzeugt und erhält die Treue seiner Diener.

Ein braves Pferd stirbt in den Sielen.

Ein diplomatisches Papier will gekonnt verfaßt sein - nicht so genau, daß die Skepsis die Wahrheit herauslesen kann, aber doch mit so viel Spielraum, daß die Arglosigkeit ihre Wünsche hineinlesen kann.

Ein glücklicher Mensch bin ich in meinem Leben nur selten gewesen. Wenn ich die mehrfachen Minuten wahren Glücks zusammenzähle, so kommen wohl nicht mehr als vierundzwanzig Stunden im ganzen heraus.

Ein guter Redner muß etwas vom Dichter haben, darf es also nicht mit der Wahrheit ganz mathematisch genau nehmen.

Ein hoher und dabei friedliebender Steuerzahler ist immer für den ministeriellen Standpunkt der angenehmste Staatsbürger.

Eine wirkliche Verantwortlichkeit in der großen Politik kann nur ein leitender Minister, niemals ein anonymes Kollegium mit Majoritätsabstimmung leisten.

Eine zweifelhafte Behauptung muß recht häufig wiederholt werden, dann schwächt sich der Zweifel immer etwas ab und findet Leute, die selbst nicht denken, aber annehmen, mit soviel Sicherheit und Beharrlichkeit könne Unwahres nicht behauptet oder gedruckt werden.

Einen wirklich großen Mann erkennt man an drei Dingen: Großzügigkeit im Entwurf, Menschlichkeit in der Ausführung und Mäßigkeit beim Erfolg.

Es gehört zum deutschen Bedürfnis, beim Biere von der Regierung schlecht zu reden.

Es gehört zum deutschen Bedürfnis, beim Biere von der Regierung schlecht zu reden.

Es gibt keine Handlung, für die niemand verantwortlich wäre.

Es gibt Zeiten, wo man liberal regieren muß, und Zeiten, wo man diktatorisch regieren muß. Es wechselt alles.

Es ist das in der Politik immer so, als wenn man mit unbekannten Leuten in einem unbekannten Lande geht. Wenn der eine seine Hand in die Tasche steckt, so zieht der andere seinen Revolver schon.

Es ist doch fast in jedem Jahrhundert einmal ein großer deutscher Krieg gewesen, der die deutsche Normaluhr richtiggestellt hat für hundert Jahre.

Es ist ein Vorteil des Altwerdens, daß man gegen Haß, Beleidigungen, Verleumdungen gleichgültig wird, während die Empfänglichkeit für Liebe und Wohlwollen stärker wird.

Es ist in der Politik niemals möglich, mathematische Beweise zu geben.

Es ist kein Ausdruck im letzten Jahre mehr mißbraucht worden als das Wort "Volk". Jeder hat das darunter verstanden, was gerade in seinen Kram paßte, gewöhnlich einen beliebigen Haufen von Individuen, die es ihm gelungen war, für seine Ansicht zu gewinnen.

Es ist schwer, die Volksmeinung zu erkennen.

Es lebe die Fraktion, wenn auch die Welt darüber zugrunde geht!

Es liegt ohne Zweifel etwas in unserem Nationalcharakter, was der Vereinigung Deutschlands widerstrebt. Wir hätten die Einheit sonst nicht verloren oder sie bald wiedergewonnen.

Es mag fünfzig Jahre dauern, bis politische Mißgriffe offenkundig werden und ihre letzten Konsequenzen tragen, aber schließlich legt die Geschichte Rechnung für jeden Fehler vor, und sie ist peinlicher dabei als unsere preußische Oberrechnungskammer.

Es wird bei uns Deutschen mit wenig so viel Zeit totgeschlagen wie mit Biertrinken.

Für die Sicherheit und Fortbildung des Staates ist das Übergewicht derer, die den Besitz vertreten, das nützlichere.

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