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Plutarch

Plutarch war ein griechischer Schriftsteller, der zahlreiche biographische und philosophische Schriften verfasste und in der griechischen Literaturgeschichte als einer der wichtigsten Vertreter des Attizismus gilt, während er sich als Philosoph zur Tradition des Platonismus bekannte.

Plutarch ist um 45/46 in Chaironeia in Böotien geboren. Seine Familie lebte seit mindestens drei Generationen in Chaironeia und gehörte zur alteingesessenen örtlichen Oberschicht, die großen Wert auf Bildung legte. Dank seiner wohlhabenden Familie konnte Plutarch nicht nur viel reisen, sondern auch in Athen bei dem platonischen Philosophen Ammonios zu studieren.

Nach seiner Ausbildung in Athen kehrte er nach Chaironeia zurück, wo er auf dem ererbten väterlichen Gut lebte zahlreiche politische Ämter übernahm. So war er unter anderem Leiter der Baupolizei und des öffentlichen Bauwesens in Chaironeia. Ab etwa 95 versah er ein Priesteramt am Apollontempel von Delphi. Zusätzlich leitete er in seinem Heimatort eine private Akademie.

Obwohl Plutarch den größten Teil seines Lebens in Chaironeia verbrachte, unternahm zahlreiche Reisen, die ihn bis Kleinasien (Sardeis oder Ephesos) und das ägyptische Alexandria führten. In Rom, das er mehrfach besuchte, hielt er philosophische Vorträge in griechischer Sprache.

Neben Plutarchs moralische Abhandlungen (Moralia) kommt den Parallelbiographien die größte Bedeutung zu. In diesem Werken stellte Plutarch jeweils die Lebensbeschreibung eines Griechen und eines Römers vergleichend gegenüber. Dadurch wollte Plutarch das Gemeinsame und Allgemeingültige herauszuarbeiten und vor allem die Gleichrangigkeit der historischen Leistungen von Griechen und Römern herausstellen. Denn Plutarch lebte zu einer Zeit, in der das römische Reich den Höhepunkt seiner Ausdehnung erreichte. Griechischen Stadtstaaten waren vielfach in römische Provinzen eingegliedert worden. Athen verlor seine Bedeutung für den Handel fast vollständig, blieb aber wohlhabend und vor allem Mittelpunkt von Philosophie und Bildung. Viele vornehme Römer studierten in Athen oder auf Rhodos, denn eine Romanisierung der griechischen Bevölkerung fand kaum statt. Dennoch war Rom übermächtig. So war es Plutarch ein Anliegen, die beiden Systeme zu vergleichen und als gleichwertig zu bezeichnen - ein jedes auf seine Weise - indem er jeweils einen Griechen und einen Römer zusammenstellte, deren Leben Ähnlichkeiten aufweisen.

Daneben schrieb Plutarch aber auch Einzelbiografien und die sogenannten Kaiserbiographien, die sich mit den römischen Kaisern von Augustus bis Vitellius befassten.

Das genaue Todesdatum des Plutarch ist nicht bekannt. Im allgemeinen geht man davon aus, dass Plutarch zwischen 120 und 125 starb, so dass meist "um 125" angegeben wird.

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