Wilhelm Busch
Biografie
Zitateder bedeutendste humoristische Zeichner Deutschlands
Seine erste Bildergeschichte erschien 1859.
Schon in den 1870er Jahren zählte er zu den bekannten Persönlichkeiten Deutschlands und zu seinem Todeszeitpunkt galt er als ein „Klassiker des deutschen Humors“, der mit seinen satirischen Bildergeschichten eine Volkstümlichkeit wie nur wenige seines Genres erreichte.
Er gilt heute als einer der Pioniere des Comics.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Bildergeschichten "Max und Moritz", "die fromme Helene", "Plisch und Plum", "Hans Huckebein", "der Unglücksrabe" und die "Knopp-Trilogie".
Viele seiner Zweizeiler wie „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ oder „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“ sind zu festen Redewendungen im deutschen Sprachgebrauch geworden. Sie haben die Anmutung eines gewichtigen Weisheitsspruches, entpuppen sich aber bei näherer Betrachtung als Scheinwahrheit, Scheinmoral oder auch nur als Binsenweisheit.
Buschs Satiren verspotten häufig Eigenschaften einzelner Typen oder Gesellschaftsgruppen.
Wilhelm Buschs Zeichnungen werden durch die treffsicheren Verse in ihrer Wirkung erhöht. Kennzeichnend für die Bildergeschichten sind überraschende Reime, ironische Verdrehungen, Verspottungen romantischer Stilelemente, Überspitzungen und Doppeldeutigkeiten.
In den meisten der Bildergeschichten Wilhelm Buschs wird geprügelt, gepeinigt, verletzt und geschlagen: Spitze Bleistifte durchstoßen Malermodelle, Hausfrauen stürzen ins Küchenmesser, Diebe werden von Schirmen aufgespießt, Schneider guillotinieren ihre Peiniger mit der Schere, Lausbuben werden in Mühlen zu Korn vermahlen, Betrunkene verkohlen zu einem schwärzlichen Etwas und Katzen, Hunde, Affen verlieren ihre Extremitäten. Drastische Texte und Bilder waren allerdings für Karikaturen jener Zeit durchaus charakteristisch und weder Verleger noch Publikum oder Zensur fanden daran etwas bemerkenswertes.
Die Diskrepanz zwischen dem humoristischen Werk und der Person Wilhelm Busch ist groß. Er war ein ernster und verschlossener Mensch, der viele Jahre seines Lebens zurückgezogen in der Provinz lebte. Sein Versuch, sich als ernsthafter Maler zu etablieren, scheiterte an seinen eigenen Maßstäben. Die meisten seiner Bilder hat Wilhelm Busch vernichtet, die erhaltenen wirken häufig wie Improvisationen. Seine lyrische Dichtung und seine Prosatexte stießen beim Publikum auf Unverständnis. Die Reduzierung der künstlerischen Hoffnungen und die Ablegung überhöhter Erwartungen an das eigene Leben sind Motive, die sich sowohl in Buschs Bildergeschichten als auch in seinem literarischen Werk wiederfinden.