Paul Fleming über Kindheit

  • Schlafe wohl, geliebtes Kind!
    So viel tapfre Helden sterben,
    ganze Völker gar verderben,
    und die Zeit verstiebt wie Wind.
    Wie soll denn ein Mensch bestehn,
    muß dies Ganze doch vergehn?
    Schlafe wohl, wir Armen, wir
    bleiben, was wir immer waren:
    Jung von Weisheit, alt von Jahren,
    unverstandig für und für,
    stumm an Mund, an Augen blind,
    Kinder, wie wir kommen sind.

Paul Fleming

deutscher Dichter

* 05.10.1609 Hartenstein in Sachsen
† 02.04.1640 Hamburg

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