Sprichwort über Dauer

  • Unkraut vergeht nicht.

Gedanken zum Zitat

Das Sprichwort »Unkraut vergeht nicht« ist ein Ausdruck von Resignation, Bewunderung oder auch Humor – je nachdem, wie man es verwendet. Es beschreibt die erstaunliche Widerstandskraft von Dingen oder Menschen, die trotz aller Widrigkeiten bestehen bleiben. Dabei steht das »Unkraut« symbolisch für das, was man eigentlich loswerden möchte, das aber dennoch hartnäckig überlebt.

In der Natur bezeichnet man als Unkraut Pflanzen, die dort wachsen, wo man sie nicht haben will. Unkraut ist störend, widerständig und schwer auszurotten. Und gerade deshalb ist das Bild so kraftvoll: Was sich trotz aller Anstrengungen hält, was sich immer wieder durchsetzt, wird mit Unkraut verglichen. Das Sprichwort lässt sich damit auf viele Lebensbereiche übertragen von unangenehmen Angewohnheiten über lästige Probleme bis hin zu Menschen, die sich durchzusetzen wissen, auch wenn sie anecken.

Interessant ist, dass das Sprichwort oft auch augenzwinkernd über Personen gesagt wird, die besonders zäh, widerstandsfähig oder schwer unterzukriegen sind. »Der Opa ist zäh – Unkraut vergeht nicht«, heißt es etwa liebevoll im Volksmund. In diesem Sinne kann es sogar als Kompliment verstanden werden: Wer wie das Unkraut immer wieder aufsteht, trotzt der Zeit, dem Schicksal, den Widerständen – manchmal zum Ärger, manchmal zur Bewunderung der Umwelt.

Doch es steckt auch Kritik im Sprichwort. Denn »Unkraut« steht nie für etwas Gutes im eigentlichen Sinne, vielmehr ist es das Störende, das Unerwünschte. Wer oder was als Unkraut bezeichnet wird, genießt selten Sympathie. Es bleibt daher offen, ob man die Beharrlichkeit bewundert oder beklagt. Diese doppelte Deutbarkeit macht das Sprichwort so lebendig und vielseitig.

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