Sprichwort über Deutsch

  • Deutsch und gut.

Gedanken zum Zitat

Das Sprichwort »Deutsch und gut« ist eine knappe, aber gewichtige Redewendung, die ein Idealbild transportiert. Es steht für Qualität, Verlässlichkeit, Gründlichkeit und Ehrlichkeit – Tugenden, die traditionell mit der deutschen Mentalität und Arbeitsethik in Verbindung gebracht werden. In seiner Kürze drückt das Sprichwort einen Anspruch aus, der weit über nationale Grenzen hinaus Anerkennung gefunden hat: Etwas »Deutsches« sei automatisch auch gut gemacht.

Historisch betrachtet entsrand dieser Spruch in der Zeit der Industrialisierung und des technischen Fortschritts in Deutschland. »Made in Germany« wurde ursprünglich in Großbritannien im Jahr 1887 als Warnung vor minderwertigen deutschen Produkten eingeführt, doch im 20. Jahrhundert wandelte sich das Label zu einem weltweiten Gütesiegel. In diesem Zusammenhang bekam auch das Sprichwort »Deutsch und gut« seine doppelte Bedeutung: Es beschreibt eine nationale Identität, die sich über die Qualität ihrer Leistungen definiert – sei es im Handwerk, im Ingenieurwesen, in der Literatur oder der Philosophie.

Doch bei aller Tradition darf man nicht übersehen, dass das Sprichwort auch kritisch beleuchtet werden muss. Es birgt eine latente Überheblichkeit, eine Tendenz zur Selbstbeweihräucherung. Was ist mit dem Guten aus anderen Ländern? Ist »Deutsch und gut« eine objektive Aussage – oder doch eher ein Ausdruck nationaler Selbstverklärung? In einer globalisierten Welt, in der kulturelle Vielfalt und internationale Kooperationen zentrale Rollen spielen, wirkt das Sprichwort heute für manche veraltet.

Zugleich kann man es aber auch anders deuten: nicht als Ausschluss, sondern als Verpflichtung. Wer sich auf »Deutsch und gut« beruft, bekennt sich zu bestimmten Werten – zur Sorgfalt, zum Qualitätsbewusstsein, zur Fairness. Es könnte also ein Leitspruch sein, der nicht stolz abgrenzt, sondern demütig anspornt: Wer etwas »deutsch« macht, soll es gut machen – nicht besser als andere, aber im besten Sinne seines eigenen Anspruchs.

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