Denn wenn jemand sähe, wie sein Feind, durch ein gefährliches Fieber wahnsinnig geworden, dem Abgrunde zuliefe, würde er da nicht Böses mit Bösem vergelten, wenn er ihn so laufen ließe, statt ihn zurückzuhalten und binden zu lassen?
Der Mut schlägt auch den Schwindel tot an Abgründen: Und wo stünde der Mensch nicht an Abgründen! Ist Sehen nicht selber - Abgründe sehen?
Gipfel und Abgrund sind eins.
Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.
Wir rennen unbekümmert in den Abgrund, nachdem wir irgendetwas vor uns hingestellt haben, das uns hindern soll, ihn zu sehen.
Glücklich, wer sich am Rande des Abgrundes erkennt und den Sturz vermeidet! Soll man aber mitten im schnellen Lauf darauf hoffen, dass man innehalten kann?
Die meisten Menschen leben, als steuerten sie rückwärts einem Abgrund zu. Sie wissen, hinter ihnen gähnt ein Abgrund, in den sie jeden Augenblick stürzen können, aber sie richten ihre Blicke nicht auf ihn, sondern erheitern sich an dem, was sie sehen.
Wer wäre jemals so töricht gewesen, sich freiwillig in einen gähnenden Abgrund zu stürzen?
Der Abgrund: Einem Manne schwindelt vor einem abgrundtiefen Brunnen, eine Frau sucht lächelnd im Wasserspiegel ihr Bild.
Bei uns allen gibt es, zwischen den Augenblicken der Zuversicht und des Misstrauens gegen sich selbst, diesen fürchterlichen Abgrund.
Wir sind zwei Abgründe - ein Brunnen, der den Himmel anstarrt.