George Bernard Shaw über Vorsatz

  • Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, nicht mit schlechten.

George Bernard Shaw

irischer Schriftsteller

* 26.07.1856 Dublin (Irland)
† 02.11.1950 Ayot St. Lawrence (Hertford)

Gedanken von Christa Schyboll zum Zitat

Der Weg zur Hölle steht zunächst allen Menschen offen, die den Planeten Erde mit seinen Bedingungen betreten. Die Hölle auf Erden, mag sich da so mancher fragen. Grund für diese Offenheit zur Hölle sind unsere Lebensbedingungen, denen wir bis zum Tod unterworfen sind. Unabhängig von Kultur, Rasse, Alter, sozialem Status, persönliche Stärken oder Gebrechen sind wir alle mit unserer Geburt in den Strudel jener Ereignisse hineingezogen, die die Gefahr des Irrens, der Sackgassen, des Bösen, der Fehler, Missverständnisse, Gewalt und Risiken bergen. Angesichts dieser Umstände befinden wir uns alle potenziell schnurstracks auf dem Weg zur Hölle.

Doch die Schöpfung war gnädig. Sie schenkte vielen von uns auch den Himmel auf Erden … Denn neben den eben erwähnten Gefahren und Risiken schenkten sie uns auch die potenzielle Fähigkeit einer urteilenden Denkkraft, die uns selbst schützen hilft. Diese ist naturgemäß im Laufe des Lebens zu entwickeln und zu verfeinern. Auch bekam so mancher ein gutes Stück Mut mit in die Wiege gelegt. Oder man denke an die Talente und Fertigkeiten, die man einsetzen kann, um unnütze, gefährliche oder törichte Wege im Leben zu meiden. Vor allem aber denke man an die Kraft des Vertrauens, der Liebe und Geborgenheit.

Was aber ist mit den guten Vorsätzen, die George Bernard Shaw in seinem Zitat beschwört? Mir scheint die Sache einfach: Kein Mensch, der klaren Sinnes ist, wird sich schlechte Vorsätze fürs Leben fassen. Insofern fällt diese Alternative zu den guten Vorsätzen in aller Regel weg. Dass aber auch die guten Vorsätze dennoch zur Hölle führen können, hängt einfach damit zusammen, dass dieses Pflaster recht rutschig sein kann. Da gibt es den Schein und die Lüge, die Verführung und Versuchung, die unsere Pläne oftmals im Leben durchkreuzen können. So manch eine Raffinesse oder auch ein Betrug kann uns auf diesem gefährlichen Lebenspflaster auch mit den allerbesten Vorsätzen ausrutschen lassen. Die guten Vorsätze sind zwar ein guter Start, die Hölle zu vermeiden, aber sie allein reichen nicht aus, ihr auch zu entkommen. Was es braucht, sind gesunde Denk-, Willens- und Handlungskräfte für die richtige Tat, die über die bloßen Vorsätze weit hinausgehen und das Tatsächliche unseres Lebensweges letztlich bewirken. Himmel und Hölle zu Lebzeiten liegen insofern zumeist in unserer eigenen Hand.

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