Kritiker: jemand, der sich damit brüstet, dass er schwer zufriedenzustellen sei, weil niemand versucht, ihn zufriedenzustellen.
Ob wohl je der feurigste Liebhaber sich den Kuß noch nehmen würde, wenn die Geliebte: Wart! sagte und sich die Nase schneuzte? Dennoch widerfährt dies dem Künstler bei seinen Mitteilungen Tag für Tag.
Der wahre Kritiker bleibt für mich ein Dichter: ein Gestalter.
Und schließlich gleicht der wahre Kritiker beim Lesen eines Buches einem Hunde beim Festmahl, dessen Sinnen und Trachten einzig auf das gerichtet ist, was die Gäste fortwerfen, und der daher dort am meisten knurren wird, wo die wenigsten Knochen abfallen.
Für den Kritiker ist das Kunstwerk einfach eine Anregung zu einem neuen eigenen Werk, das nicht unbedingt eine augenscheinliche Ähnlichkeit mit dem kritisierten Gegenstand zeigen muss.
Wenn die Kritiker uneins sind, ist der Künstler mit sich einig.
Kritiker ist, wer seinen Eindruck von schönen Dingen in einen anderen Stil oder einen neuen Stoff zu übertragen vermag.
Ich erwarte von einem Kritiker zunächst einmal Kompetenz.
Jeder Kritiker sollte, bevor er die Feder in die Hand nimmt, wenigstens sich selber einen Befähigungsnachweis vorlegen.
Der große Kritiker: Er köpft oft Größen, die keine Häupter haben.