Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Geschäfte macht. Kein Hund tauscht einen Knochen mit einem anderen.
Die Erwägung des eigenen Gewinnes ist der alleinige Beweggrund, der den Besitzer irgendeines Kapitals zu bestimmen vermag, dasselbe im Landbau, in Fabriken oder in irgendeinem Zweige des Groß- oder Kleinhandels anzulegen.
Die Verschiedenheit in den natürlichen Veranlagungen ist bei den Menschen in Wirklichkeit viel geringer, als wir gewöhnlich annehmen. Die stark unterschiedlichen Fähigkeiten, durch die sich Leute von verschiedenem Beruf offenbar voneinander unterscheiden, sind, wenn sie sich voll entwickelt haben, in vielen Fällen nicht so sehr die Ursache als vielmehr die Wirkung der Arbeitsteilung.
Ein Mensch, der kein Eigentum erwerben darf, kann auch kein anderes Interesse haben, als soviel wie möglich zu essen und so wenig wie möglich zu arbeiten.
Keine Gesellschaft kann gedeihen und glücklich sein, in der der weitaus größte Teil ihrer Mitglieder arm und elend ist.
Stets sind alle Menschen darauf bedacht, die für sie vorteilhafteste Anlage ihrer Kapitalien ausfindig zu machen. In der Tat hat jeder dabei nur seinen eigenen Vorteil, aber das Wohl der gesamten Volkswirtschaft im Auge. Aber dieses Erpichtsein auf seinen eigenen Vorteil führt ihn ganz von selbst oder - besser gesagt - notwendigerweise dazu, derjenigen Kapitalanlage den Vorzug zu geben, die zu gleicher Zeit für die Volkswirtschaft als Ganzes am vorteilhaftesten ist.
Unsere Kaufleute und Fabrikanten klagen sehr über die schlechten Wirkungen hoher Löhne auf die Erhöhung der Warenpreise und über die dadurch bewirkte indirekte Beeinträchtigung des Verkaufs ihrer Waren im In- und Auslande. Sie sagen aber nichts von den schlechten Wirkungen hoher Kapitalgewinne.
Was man Zuneigung nennt, ist in Wirklichkeit nichts andres als Sympathie der Gewohnheit.
Wenn eine kostspielige Maschine aufgestellt wird, so erwartet man, daß die von ihr zu leistende außergewöhnliche Arbeit das in ihr investierte Kapital bis zur Zeit, wo sie abgenutzt ist, einschließlich eines wenigstens durchschnittlichen Gewinnes wieder einbringt. Ein Mensch, der unter viel Arbeits- und Zeitaufwand zu einem derjenigen Berufe, die ungewöhnliche Fertigkeit und Geschicklichkeit erfordern, herangebildet wird, kann mit einer solchen kostspieligen Maschine verglichen werden. Von der Arbeit, die er erlernt, steht zu erwarten, daß sie ihm außer dem üblichen Arbeitslohne noch alle Kosten für die Ausbildung einschließlich wenigstens des durchschnittlichen Gewinnes eines gleichgroßen Kapitals wieder einbringen wird. Auch muß dies in einer angemessenen Zeit geschehen, unter Berücksichtigung der sehr ungewissen Dauer des menschlichen Lebens im Gegensatz zu der viel sicherer zu berechnenden Dauer der Maschine.