Die eigentliche Universität unserer Tage ist eine Büchersammlung.
Zuweilen, wenn ich die Bibliotheken ansehe, wo in prächtigen Sälen die Werke Rousseaus, Helvetius', Voltaires stehen, so denke ich, was haben sie genutzt? Hat ein einziges seinen Zweck erreicht? Haben sie das Rad aufhalten können, das unaufhaltsam stürzend seinem Abgrund entgegeneilt?
Nirgends kann man den Grad der Kultur einer Stadt und überhaupt den Geist ihres herrschenden Geschmacks schneller und doch zugleich richtiger kennen lernen als - in den Lesebibliotheken.
Die vergessensten aller Bücher sind jene, die in fast jeder Bibliothek stehen.
Als die Goten Griechenland verwüsteten, blieben alle Bibliotheken nur deswegen vom Feuer verschont, weil einer von ihnen die Meinung aufgebracht hatte, man müsse den Feinden diese Dinge lassen, die so geeignet wären, sie von der Kriegsübung abzubringen und sie mit einer müßigen und sitzenden Beschäftigung zu unterhalten.
Eine ausgewählte Büchersammlung ist und bleibt der Brautschatz des Geistes und Gemütes.