Die »Eisheiligen« (11.-15. Mai) bezeichnen eine letzte mögliche Kälteperiode mit Nachtfrostgefahr um Mitte Mai, die dazu führte, dass viele Gärtner vorsichtshalber mit dem Auspflanzen von Sommerblumen und der Aussaat von empfindlichen Sämereien bis Mitte Mai warten.

Wetterbeobachtungen zeigen jedoch, dass ein Temperatursturz häufig erst um den 20. Mai auftritt. Der Grund für die Abweichung ist in der Kalenderreform aus 1582 zu sehen. Vor der Reform lag die »Kalten Sophie"« (15. Mai) auf dem Tag, der heute dem 22. Mai entspricht. Somit sollte man die Eisheiligen zwischen dem 19. und 22. Mai erwarten.

Dennoch ist der Mai, der wegen seiner nach dem kalten Winter aufkommenden Wärme gerne liebevoll »Wonnemonat« genannt wird, gefühlt der endgültige Abschied vom langen kalten Winter. Es wird war. Die Natur erblüht in neuer Pracht.

Bereits beim Übergang vom April zu Mai gibt es in der Regel einen Temperaturanstieg von meist fast 5 Grad. Über den ganzen Monat betrachtet liegt die durchschnittliche Temperatur im Mai bei 12,2 Grad. Allerdings regnet es auch mehr. Im Flachland liegt die monatliche Niederschlagsmenge bei rund 50-60mm und steigt im Bergland gar auf das Doppelte an.

Von April zum Mai hin gibt es einen enormen Temperanstieg von fast fünf Grad. Die mittlere Temperatur im Mai liegt bei 12,2 Grad. Die monatliche Niederschlagsmenge steigt im Flachland auf 50 - 60 mm und im Bergland auf mehr das Doppelte an.

Dennoch erwachen Mensch und Natur im Monat Mai endgültig aus ihrem Winterschlaf. Die Lebensenergie kehrt zurück. Das liegt nicht zuletzt auch an der im Mai wieder zunehmenden Sonnenscheindauer. Im Schnitt erfreut der Mai uns mit rund sieben Stunden Sonnenschein pro Tag. Allerdings kommen mit der Wärme auch deren unangenehmen Begleiter auf: Hitzegewitter. Sie treffen vor allem das Alpenvorland, denn dort hat nun der warme trockene Föhnwind seine Hochsaison.

Allgemeine Regeln des Monats Mai

  • Abendtau und Kühl im Mai bringet Wein und vieles Heu.
  • Aus nassem Mai kommt trockener Juni herbei.
  • Blumenkohl im Mai gibt Köpfe wie ein Ei.
  • Blüht im Mai die Eiche vor der Esche, gibt's noch eine große Wäsche. Blüht die Esche vor der Eiche, gibt es eine schöne Bleiche.
  • Das Jahr fruchtbar sei, wenn's viel donnert im Mai.
  • Der Mai bringt Blumen dem Gesichte, aber dem Magen keine Früchte.
  • Der Mai in der Mitte hat für den Winter immer noch eine Hütte.
  • Der Mai, zum Wonnemonat erkoren, hat den Reif noch hinter den Ohren.
  • Der Maikäfer Menge bringt den Schnitter in die Enge.
  • Des Maien Mitte hat für den Winter noch eine Hütte.
  • Die Witterung an Sankt Urban zeigt des Herbstes Wetter an.
  • Donnert es im Mai recht viel, hat der Bauer ein gutes Spiel.
  • Ein Bienenschwarm im Mai ist wert ein Fuder Heu.
  • Ein heißer Mai ist des Todes Kanzlei.
  • Ein kalter Mai tötet das Ungeziefer und verspricht eine gute Ernte.
  • Frost im Mai schadet Wein, Hopfen, Bäumen, Korn und Lein.
  • Gehn die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreien die Bauern und Winzer juchhei.
  • Genug Regen im Mai gibt dem ganzen Jahr Brot und Heu.
  • Gewitter, die der Mai gebracht, hat stets ein gutes Jahr gemacht.
  • Grün schmückt sich Flur und Au, fällt vom Himmel Maientau.
  • Grünen die Eichen vor dem Mai zeigt's, dass der Sommer fruchtbar sei.
  • Im Mai ein warmer Regen bedeutet Früchtesegen.
  • Ist der Mai heiß und trocken, kriegt der Bauer kleine Brocken; ist er aber feucht und kühl, dann gibt's Frucht und Futter viel.
  • Ist der Mai kühl und nass, füllt's dem Bauern Scheun' und Fass.
  • Ist's im Mai recht kalt und nass, haben die Maikäfer wenig Spaß.
  • Je mehr die Maikäfer verzehren, je mehr wird die Ernte bescheren.
  • Kühler Mai viel Stroh und Heu.
  • Kühler, nicht nasskalter Mai bringt guten Wein und viel Heu.
  • Maienfröste - unnütze Gäste.
  • Maientau macht grün die Au.
  • Maifröste im Mai schädlich sind, gut hingegen sind die Wind'.
  • Mailuft bringt die Toten aus der Gruft.
  • Mitte Mai ist der Winter vorbei!
  • Nasser Mai bringt trockenen Juni herbei.
  • Nordwind im Mai bringt Trockenheit herbei.
  • Pankrazi, Bonifazi, Servazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluß fehlt nie die kalte Sofie.
  • Regen im Mai bringt für's ganze Jahr Brot und Heu.
  • Steht der Wind im Mai aus Süden, wird bald Regen uns beschieden.
  • Trockener Mai - Wehgeschrei, feuchter Mai - bringt Glück herbei!
  • Trockener Mai - Wehgeschrei, feuchter Mai bringt Glück herbei.
  • Weht im Mai der Wind aus Süden, ist uns Regen bald beschieden.
  • Wenn's im Mai viel regnet, ist das Jahr gesegnet.

1. Mai

  • Georgus und Marks (23. und 25. April), die bringen oftmals was Arg's; Philippi und Jakobi, sind dann noch zwei Grobi; Pankraz, Servaz, Bonifazi (12., 13., 14. Mai), das sind erst drei Lumpazi. Oft der Urban gar (25. Mai), ist streng fürwahr, und Peter und Paul (29. Juni), die sind meist nur faul.
  • Kommt der 1. Mai mit Schall, bringt er Kuckuck und Nachtigall.
  • Philippi und Jakobi - viel freß' i, wenig hab' i.
  • Regnet's am ersten Maientag, viele Früchte man erwarten mag.
  • Sind Philippus und Jakobus naß, dann hat der Bauer großen Spaß.
  • So viele Fröste vor Wenzeslaus (28.09.) fallen, so viele nach Philippi folgen.
  • Wenn der 1. Mai schellt, grünt das ganze Feld.
  • Wenn es regnet am 1. Mai dann regnet es auch weiter glei'.

3. Mai

  • Wenn es am Kreuztag heftig regnet, dann werden alle Nüsse leer und sind nicht gesegnet.
  • Wie's Wetter am Kreuzauffindungstag, bis Himmelfahrt es bleiben mag.

4. Mai

  • Der Florian, der Florian, noch einen Schneehut setzen kann.
  • War's an Ambrosius (04.04.) schön und rein, wird's an Florian um so wilder sein.

7. Mai

  • Wenn sich naht Sankt Stanislaus, rollen die Kartoffeln aus.
  • Wenn Tränen weint der Stanislaus, das tut uns gar nicht leid, es werden blanke Heller d'raus, in ganz kurzer Zeit.

10. Mai

  • Dem Gordian, dem Gordian, man besser niemals trauen kann.
  • Dem kleinen Gordian man nicht trauen kann.
  • Der Gordian, der Gordian, der richtet oft noch Schaden an.

11. Mai

  • Der heilige Mamerz, der hat von Eis ein Herz; Pankratius hält den Nacken steif, sein Harnisch klirrt von Frost und Reif; Servatius' Hund der Ostwind ist - hat schon manch' Blümlein totgeküßt; und zum Schluß, da fehlet nie, die eisigkalte Sophie.
  • Eisheiligen = Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie!
  • Gehen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreien die Bauern und Winzer juchhei.
  • Georgus und Marks (23. und 25. April), die bringen oftmals was Arg's; Philippi und Jakobi (1. Mai), sind dann noch zwei Grobi; Pankraz, Servaz, Bonifazi (12., 13., 14. Mai), das sind erst drei Lumpazi. Oft der Urban gar (25. Mai), ist streng fürwahr, und Peter und Paul (29. Juni), die sind meist nur faul.
  • Mamertus, Pankratius und hinterher Servatius, sind gar gestrenge Herrn, die ärgern die Bauern und auch die Winzer gern.
  • Mamertus, Pankratius, Servatius, die bringen oft Kälte und Verdruß, doch auch der Bonifazi, das ist erst ein Lumpazi.
  • Pankratius, Servatius, Bonifatius, der Winzer sie beachten muß: Geh'n sie vorüber ohne Regen, dann bringt's dem Weine großen Segen.
  • Pankrazi, Bonifazi, Servazi sind drei frostige Lumpazi. Und zum Schluß fehlt nie die kalte Sophie.

12. Mai

  • Georgus und Marks (23. und 25. April), die bringen oftmals was Arg's; Philippi und Jakobi (1. Mai), sind dann noch zwei Grobi; Pankraz, Servaz, Bonifazi (12., 13., 14. Mai), das sind erst drei Lumpazi. Oft der Urban gar (25. Mai), ist streng fürwahr, und Peter und Paul (29. Juni), die sind meist nur faul.
  • Wenn's an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert.

13. Mai

  • Georgus und Marks (23. und 25. April), die bringen oftmals was Arg's; Philippi und Jakobi (1. Mai), sind dann noch zwei Grobi; Pankraz, Servaz, Bonifazi (12., 13., 14. Mai), das sind erst drei Lumpazi. Oft der Urban gar (25. Mai), ist streng fürwahr, und Peter und Paul (29. Juni), die sind meist nur faul.
  • Nach Servaz kommt kein Frost mehr her, der dem Rebstock gefährlich wär'.
  • Servaz muß vorüber sein, will man vor Nachfrost sicher sein.

14. Mai

  • Georgus und Marks (23. und 25. April), die bringen oftmals was Arg's; Philippi und Jakobi (1. Mai), sind dann noch zwei Grobi; Pankraz, Servaz, Bonifazi (12., 13., 14. Mai), das sind erst drei Lumpazi. Oft der Urban gar (25. Mai), ist streng fürwahr, und Peter und Paul (29. Juni), die sind meist nur faul.

15. Mai

  • Die kalt' Sophie, die bringt zum Schluß, ganz gern noch einen Regenguß.

16. Mai

  • Der heilige Nepomuk trieb uns die Wassergüß' zuruck.
  • Der Nepomuk uns das Wasser macht, daß uns ein gutes Frühjahr lacht.
  • Heiliger Nepomuk bring' uns die Wassergüß' zuruck.

25. Mai

  • Das Wetter um den Sankt Urban zeigt auch des Herbstes Wetter an.
  • Der Klemens (23.11.) uns den Winter bringt, Sankt Petri Stuhl (22.02.) dem Frühling winkt; den Sommer bringt uns Sankt Urban, der Herbst fängt nach dem Barthel (24.08.) an.
  • Der Urban mit viel Sonnenschein, der segnet unsere Fässer ein.
  • Georgus und Marks (23. und 25. April), die bringen oftmals was Arg's; Philippi und Jakobi (1. Mai), sind dann noch zwei Grobi; Pankraz, Servaz, Bonifazi (12., 13., 14. Mai), das sind erst drei Lumpazi. Oft der Urban gar, ist streng fürwahr, und Peter und Paul (29. Juni), die sind meist nur faul.
  • Scheint die Sonne hell am Urbanitag, wächst guter Wein nach alter Sag'; wenn es aber regnet, ist nichts gesegnet.
  • Urban, laß' die Sonne scheinen, damit wir nicht beim Weine weinen.
  • Viel Sonne bringen muß Sankt Orben, sonst die Trauben leicht verdorben.
  • Wenn der Urban kein gut' Wetter hält, das Weinfaß in die Pfütze fällt.
  • Wie der Urban sein Wetter hat, so findet's auch in der Lese statt.
  • Wie sich das Wetter an Urban verhält, so ist's noch 20 Tage bestellt.

31. Mai

  • Gibt es an Petronella Regen, wird sich auch das Getreide legen.
  • Ist es klar an Petronell, meßt den Flachs ihr mit der Ell'.
  • Nach schönem Wetter bei Petronell, da meßt den Flachs ihr mit der Ell'.
  • Wer erst Hafer sät an Petronell, dem wächst er gerne, gut und schnell.
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