Keiner braucht so gern das Schimpfwort »Philister« wie der Philister.
Ästhetische Vorschriften existieren für mich nicht. Was auf mich wirkt, wirkt.
Das Urteil eines feinfühlenden Laien ist immer wertvoll, das Urteil eines geschulten Ästheten meist absolut wertlos.
Im Ästhetischen ist es leichter, sich Beifall und Namen zu erwerben: denn man braucht nur zu gefallen, und was gefällt nicht eine Weile?
Wie aber lässt sich das Ästhetische, das sogar für die poetische Darstellung inkommensurabel ist, überhaupt darstellen? Antwort: Indem es gelebt wird.
Leautauds "Es gefällt mir oder gefällt mir nicht" hat oberstes Prinzip jeder Ästhetik zu sein. Kommentar: Das Warum ist zweitrangig.
Die jetzige Bildung ist meistens Krankheit. Die Menschen haben sieche Nerven und werden ästhetisch; ein ganz gesunder Mensch ist meist etwas roh.
Ist nicht unser ästhetischer Sinn das einzige, wahre Ewige in uns?
Als ein wesentliches Merkmal der Menschen möchte ich ihre ethische und ästhetische Anspruchslosigkeit bezeichnen.
Den Ästhetikern: Zeigt Wege der Zukunft, aber beschwört nicht ewig die Toten gegen uns.
Die wissenschaftliche Ästhetik sucht nach dem Universalziegel, aus dem sich das Gebäude der Ästhetik errichten ließe. Für uns ist aber Kunst das, was wir unter diesem Namen vorfinden.
Ästhetischer Genuss ist ein Genuss niederer Ordnung. Daher lässt uns höchster ästhetischer Genuss unbefriedigt.
Sobald der Mensch den Sinn für das Sittliche einbüßt, wird er besonders ansprechbar für Ästhetisches.
Ästhetik ist nicht Kunstlehre.
Nichts ist individueller als die ästhetische Empfindung.